Dieser Tag

11. September: Was für ein Datum. Ich habe jedes Mal Hemmungen, es niederzuschreiben, eine Art Achtung davor und vor allen Menschen, die damals in die Tragödie involviert waren. Ich denke dabei vor allem an die Angehörigen. Wie es ihnen heute wohl geht?

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Die Erkrankung, die ich habe, ist zwar nicht heilbar, aber behandelbar. Die Behandlungen können, wie angedeutet, heftig sein. Doch sie machen letztlich stark, bringen einen weiter, zeigen einem vieles auf. Prioritäten verlagern sich, das Leben bekommt einen anderen Wert. Der momentane Entzugszustand ist zwar nicht einfach, aber ich bin nicht unglücklich.

Mit Ärzten und Ärztinnen habe ich fast ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht. Die Gespräche sind jeweils interessant; mittlerweile habe ich mir ein grosses medizinisches Wissen angeeignet. Auch früher schon interessierte ich mich für Biologie, insbesondere für Physiologie und Anatomie.

„Fast ausnahmslos“ muss ich hier wegen dem auch schon erwähnten Arzt schreiben, der sein Geld unter anderem mit wiederholtem Stellen der gleichen Fragen und unnützen Untersuchungen verdient. Er hat nicht nur von meinen Prednison-Dosierungen keine realistische Vorstellung, sondern liess noch ein paar weitere Minuten mit Übungen und Tests verstreichen, die zur Vorabklärung bei Multipler Sklerose dienen. (Dummerweise weiss ich das.)

Wozu also das Ganze?

Lassen wir die Vermutungen hier einmal offen…

 

4 Kommentare zu „Dieser Tag

  • hat Dein Arzt mal angesprochen, auf Immunsuppressiva umzustellen? Mir ging es damit viel besser, als jahrelang diese hohe Dosis an Cortison. Mit Imurek konnte ich die Cortisondosis gut reduzieren, auf 5 mg. Leider gingen nach ein paar Jahren die Leberwerte massiv den Bach runter. Davor hatte ich endlich eine richtig gute Zeit.

  • Imurek müsste ich eigentlich nehmen… Aber nachdem ich den Beipackzettel gelesen hatte, konnte ich nicht. Ich bin nicht zimperlich, darf man ja eh nicht sein, wenn man solche Medikamente nehmen muss…, aber es war einfach genug nach dem vielen Kortison. Die Beipackzettel sind ja oft beängstigend, aber derjenige vom Imurek war „too much“… Nun versuche ich einmal „ohne gar nichts“, und wenn es nicht geht, hat der Facharzt mir eine Alternative vorgeschlagen. Zuerst einmal den Entzug durchstehen, dann sehen wir weiter.

  • Liebe …, wir sind zwar keine Facebook-Freunde, aber eine gemeinsame Freundin hat deinen Post über deinen neuen Blog kommentiert. Seit dem ersten Beitrag verfolge ich mit großem Interesse deine Beiträge. Mir gefällt dein Stil und deine offene, ehrliche Art, die Dinge beim Namen zu nennen. Danke dafür, dass ich jetzt endlich weiß, was ich einem chronisch kranken Menschen wünschen kann! Freue mich auf deine weiteren Beiträge! Claudia Hierl

    • Liebe Claudia, wir können ja fb-Freunde werden… 😉 Ich finde deinen Kommentar sehr nett, er tut gut und motiviert. Danke dafür! Hat mich wirklich gefreut. Gruss aus der sommerlichen Schweiz!

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