Unsere nördlichen Nachbarn

Dies wird mein 91. Text.
Beim 71. schrieb ich, dass ich einmal alle durchlesen, leicht überarbeiten & vor allem mir einen Überblick verschaffen möchte. Dazu bin ich noch nicht gekommen, hoffe aber, dass ich es in den Ferien „nachholen“ kann. Wobei die Sache jetzt schwieriger geworden ist, da ich ja nicht lange sitzen kann.

Aber ja, vielleicht ein Text, zwei bis drei Minuten stehen, wieder ein Text, zwei bis drei Minuten stehen & so weiter. Irgendwann werde ich es dann auch geschafft haben. Bis Ende Jahr möchte ich 100 Texte geschrieben haben. Spätestens dann will ich sie unbedingt durchlesen.

Sitzen ist schwierig, Zug & Auto fahren sind schwierig, liegen kann ich nur auf dem Bauch. Dinge, die sonst fast unbewusst geschehen, tun plötzlich weh. Wenn ich besagte Treppe hinuntersteige, überkommen mich Anspannung, Enge & Unsicherheit.

Wir haben einen Handlauf auf der Aussenseite. Auf der Innenseite hat es gerade Stangen, die vom 2. Obergeschoss bis ins Erdgeschoss verlaufen. Bei den letzten fünf oder sechs Stufen der Treppe vom 1. Obergeschoss ins Erdgeschoss halte ich mich immer fest. Auf beiden Seiten.

Ja, der Schrecken sitzt tief. Das hätte ich nicht erwartet. Und ich hoffe, dass Frau Richter es richten kann. 🥴 Vorerst müssen jedoch die Schmerzen zurückgehen. Nächste Woche fahre ich, wenn es geht, zum ersten Mal ins Thermalbad Zurzach. Zum ersten Mal im therapeutischen Sinne, meine ich.

Die Kinder sind noch zu jung, um wirklich Rücksicht nehmen zu können. Das heisst, sie geben sich alle Mühe, aber ihre Impulse sind natürlich stärker. Meine Tochter hängte sich an meinen Arm, zum Glück wenigstens an den linken. Mein Sohn fuhr mit dem Trottinett an mir vorbei & wollte mich mitziehen, zum Glück ebenfalls an der linken Hand. Trotzdem tat es weh…

Der Arzt schaute am Montag zuerst die rechte Seite an mit dem Ultraschallgerät. Ich war schon erleichtert, dass er nichts Auffälliges entdecken konnte. Ich ging davon aus, dass dann links sowieso nichts sei, was sich leider als falsch herausstellte.

Fieber habe ich heute Abend auch bekommen, was gerade noch einmal blöd ist, da ich mich bei Fieber und/oder stärker werdenden Schmerzen beim behandelnden Arzt oder bei meiner Hausärztin melden sollte. Die sind aber genau ab heute Abend bis nach den Weihnachtstagen nicht mehr in der Praxis. Nicht, dass es keine anderen Ärzte & Ärztinnen in der Nähe gäbe, aber ich müsste weiter fahren. Und vor allem kenne ich langsam genug von ihnen. 😬 We’ll see…

Warum der Unfall passierte, beschäftigt mich. Beim ersten Mal fragte mich der Arzt, ob Schwindel auszuschliessen sei. Meine Tochter sass daneben & bekräftigte, ich sei auf der Plastiktüte ausgerutscht. Ich antwortete, ich sei wohl zu sehr auf der schmalen Innenseite gegangen.

Aber so ganz ohne ist die Frage nach dem Schwindel ja nicht. Wie oft mir vor Müdigkeit oder wegen Medikamenten Schwarz vor Augen wurde, hab‘ ich nicht gezählt. Oft jedenfalls, immer wieder. Dass nie etwas passierte, war vielleicht Glück.

Zum Unfallhergang konnte ich denn auch nicht alle Fragen beantworten, was mich etwas verunsichert hat. Wie ich gefallen sei, zum Beispiel. Das weiss ich nicht; es ging zu schnell. Da beide Hände verstaucht sind, muss ich mich mit den Händen aufgestützt haben. Und zwar ziemlich stark, denn sonst müssten auch die Hüften schmerzen. Das tun sie aber nicht; wenigstens etwas ist unversehrt geblieben…

Nur ist es sehr unpraktisch, wenn man beide Hände kaum einsetzen kann… Und dann noch in der Vorweihnachtszeit: einfach perfekt. Heute ist es eine Woche her & es geht mir nicht besser – im Gegenteil. Ich glaube, am Anfang hat der kleine Schock noch das eine & andere überdeckt.

Meine Ärztin hatte, als der Unfall passierte, ja frei. Daher übernahm ein anderer Arzt, der dann auch den Ultraschall durchführte. Er ist (wie meine Ärztin) aus Deutschland. Und er ging flott ans Werk. 😄

Diese Art wirkt auf uns Schweizer(innen) bisweilen (etwas) „hart“. Doch ich habe die direkte Art der Deutschen lieber als das Darumherumreden der Schweizer(innen). Und ich habe auch schon von Deutschen gehört, dass sie dieses Darumherumreden irritierend & mühsam finden. Das kann ich gut nachvollziehen & verstehen.

Natürlich kann man nicht alle in den gleichen Topf werfen…; ich möchte hier lediglich einen allgemein festzustellenden Unterschied anführen, innerhalb dessen es viele Facetten & Nuancen gibt. Trotzdem fasziniert mich dieser allgemeine Unterschied immer einmal wieder, da er nicht wegzureden ist & die kulturellen Gepflogenheiten wohl unterschiedlicher sind, als wir aufgrund der geografischen Nähe meinen.

Zum Glück verstehe ich mich so gut mit Alexandra & Tanja sowie anderen aus dem grossen Kanton. 😊 Und den betreffenden Arzt verstand ich auch. Am lustigsten war, als er mit dem Ultraschallgerät herumhantierte & wie aus heiterem Himmel meinte: „Wenn alle so schlank wären wie Sie, müsste ich nicht immer so herumdrücken.“ 😅

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