Umweg über „Beldona“

Sommer-Flash 4:

Die vegane Pizza lässt mir keine Ruhe. Vielleicht habe ich da ja wirklich einen kulinarischen Höhenflug verpasst, mir ihn geradezu entgehen lassen. Fast schon fahrlässig. Insbesondere, da sie überdies wohl sehr, sehr gesund gewesen wäre – was nie schaden kann. Vor allem, wenn eine Frau sich mit 44 ihren ersten Bikini kauft. Auch ziemlich gewagt.

Die Figur ist nicht das Problem – obschon ich nichts Veganes und auch sonst nichts Hype- oder Fanatisch-Verdächtiges zur guten Figur beitrage -; vielmehr frage ich mich, aus welchem Grund ich diesen Sommer einen Bikini gekauft habe, nachdem ich all die schönen Sommer zuvor nie das Bedürfnis verspürt hatte, einen Bikini zu tragen. Vielleicht passten die Badekleider einfach besser zu mir – ausser dem braunen (wäh!) -; sie sehen irgendwie sportlicher aus, was ich zwar nie in übertriebenem Masse war. Ganz unsportlich jedoch auch nicht, und so kam es wohl, dass ich immer ganzen Badeanzügen den Vorzug gab und diesem Badestil bis vor einer Woche treu blieb.

Bis vor einer Woche. Da hatte ich ein Problem: Ich fand mein Badekleid nicht mehr. Wir hatten es zu viert im ganzen Haus, auf allen Regalen und in allen Schränken und Taschen gesucht: Es blieb – trotz auffälligem Grün – unauffindbar.

Am Freitag löste ich eines meiner Ferienversprechen ein und ging mit Taieb ins „Starbucks“. Er liebt die warmen Waffeln mit Schokoladesauce. Mit extra viel Schokoladesauce. Wir gingen also ins „Starbucks“ im „Glattzentrum“. Auf dem Weg dorthin kamen wir an der „Beldona“ vorbei, eine Boutique, wo ich meine Unterwäsche kaufen würde, wenn ich keine Familie, sprich meinen ganzen Lohn für mich alleine hätte. Aber „Beldona“ hatte Ausverkauf und wurde mir zum Verhängnis.

Ich schaute ein paar Bikinis und ein paar Badekleider an; Taieb zeigte sich hilfsbereit und hielt mir seine Vorschläge vor die Augen. Leider entsprachen sie nicht ganz meinem Geschmack – zu langweilig in den Farben (Schwarz/Weiss-kariert zum Beispiel) – und ich musste ihn jedes Mal enttäuschen. Derjenige, für den ich mich entschied, erinnert ihn an eine Meerjungfrau… und gefällt Naila so sehr, dass sie ihn am liebsten selbst trüge. 🙂

Im „Starbucks“ nahm die freundliche, junge Dame die Bestellung auf und gab ihrer Kollegin den Sonderwunsch weiter: Mit extra viel Schokosauce. Ich bestellte auch eine Waffel. Mit Ahornsirup. Bestimmt vegan.

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