Unter der Platane

Sommer-Flash 10:

Das ist meine momentane Aussicht (siehe Beitragsbild). Besser gesagt, das war meine Aussicht, bevor ich mich aufsetzte und zu schreiben anfing. Der Platanenbaum, unter dem ich lag und jetzt sitze, hat mich dazu inspiriert. Eigentlich hätte er mich nicht inspirieren, sondern beruhigen sollen.

Ich bin nämlich etwas nervös, weil ich morgen für die Zeitung nicht nur schreiben, sondern auch fotografieren muss. Also nahm ich die Fotokamera, die ich, wie erwähnt, seit Mai 2015 nicht mehr benutzt hatte, gleich noch einmal in ein Fachgeschäft, um sicherzustellen, dass sie mich morgen nicht im Stich lässt. Das wird sie höchstwahrscheinlich nicht: Die Karte ist definitiv nicht mehr „gesch.“.

Aber ich stelle mich vielleicht so ungeschickt an, dass keine brauchbaren Bilder entstehen, oder komme danach mit der Bildbearbeitung nicht zurecht. Kaum hatte ich mich nämlich gestern über Photoshop (bzw. über die ewig 20 bleibenden Missen) ein bisschen lustig gemacht, erfuhr ich, dass der Fotograf am Wochenende keine Zeit habe und ich demzufolge auch für die Bilder verantwortlich sei. Gott straft sofort. Genau. Oder Karma. (Ha, ha. Eine äusserst undifferenzierte Philosophie; jedenfalls in der Art, wie sie im Westen meistens ausgelegt wird – dies nur nebenbei bemerkt.)

Gut, jetzt habe ich also diesen Auftrag und bin eben etwas nervös. Obschon ich ja nicht mal Photoshop verwenden muss…; nur eben brauchbare Bilder schiessen und diese danach in die richtigen Formate bringen. Am „Gumpiburgen“-Festival in Bülach übrigens. Das müsste den Kindern gefallen, mich dahin zu begleiten, was auch am vergangenen Samstag beim neuen Spotter-Hügel in Rümlang und dem Heligrill, der aus einem richtigen Helikopter besteht und köstliche Burgervarianten sowie weitere kulinarische Höhenflüge (!) serviert, der Fall war. Am Dienstagnachmittag führt der Weg mich in ein Flugzeugmodell-Geschäft in Oberglatt, das unter Kennern bekannt ist und dessen Besitzer wechseln. Da hat der Fotograf wieder Zeit. Puh…!

Ich hätte auch ein 1. August-Schiessen besuchen und über dessen Abschluss berichten können. Da habe ich aber dankend abgelehnt. Zu gefährlich; vielleicht werde ich ja erschossen. Oder jemand könnte denken, ich ginge dahin, um mir Wissen anzueignen und mich indirekt auf eine Schiesserei vorzubereiten. Auf solche Gedanken kommt man zwar nur, wenn man genau weiss, dass etliche Dinge sehr schief und sehr unfair abgelaufen sind und dies wohl noch einiges zur Folge haben wird…, aber trotzdem: Ich möchte nicht (noch mehr) provozieren und einen Artikel über ein Schiessen schreiben.

Immerhin ist es keine Lokal-, sondern eine Regionalzeitung, was in Anbetracht der Tatsache, dass ich mit meinen Bemühungen erst im Juni beginnen konnte – Azathioprin sei Dank -, nicht mal so schlecht ist. Und wenn ich morgen die Bilder nicht total verhaue, reichts vielleicht bald noch zu ein bisschen mehr. 🙂 Darum lege ich mich jetzt wieder hin und schaue in die von der Sonne glitzernden Blätter des Platanenbaums.

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