„Shit happens.“

„Du musst nicht nur singen, du musst dein Gesamtpaket verkaufen. Bis später im farbigen Outfit.“, schrieb mir Sandra vor der Generalprobe am letzten Sonntag in einer Art Individual-Coaching:

Ich wusste natürlich, was sie meinte, und ich wusste auch, dass sie recht hatte. Ob es mir allerdings – erkältet, mit Nase, die lief, mit einem Husten, der hörbar von weit unten kam und Belina, die Pianistin, zum Erschrecken brachte, und mit den Gedanken bei Felí… – gelingen würde, auch nur einen (kleinen) Teil meines Gesamtpakets zu verkaufen, wusste ich nicht, bezweifelte ich sogar eher.

In der Pause trank ich, da ich als Erste nach der Pause drankam, selbstverständlich keinen Wein, sondern hielt mich an meinen Holunderblütensirup. Ich ass auch nichts, sondern hatte schon vor Konzertbeginn zwei Stücke von Nataschas köstlichem Aprikosen-Streuselkuchen probiert; das war vom Abstand zum Auftritt her ideal. Ich ging noch einmal auf die Toilette, wo ich entweder auf Vanessa stiess oder Vanessa auf mich stiess: Wir waren beide nicht gerade glücklich über unsere Haare, und diese wurden während dieses Nachmittags zum echten Insider (😀).

Dann war die Pause vorbei, Sandra stellte mich, meine Beziehung zu Chris de Burghs Musik sowie den Song kurz vor und ich sang „Carry me (like a fire in your heart)“. Die beiden tiefen „D“, die für eine Frauenstimme zu tief sind, ich aber fast immer mit Klang erreiche, klangen zwar – Erkältung sei Dank (!) – nicht, aber das merkte niemand. Sonst lief es nämlich gut: Ich tauchte in den Song ein, vergass das Publikum, konnte gerade dadurch meine Liebe zum Song hinüberbringen, erreichte den oktavierten Ton am Schluss – trotz Erkältung (!) – und verkaufte mein Gesamtpaket, wie Sandra es eben nannte, ziemlich gut.

Danach spürte ich Erleichterung und war für die Zugabe, „Lonely Sky“, bereit und motiviert. Ich sang den Song für Felipe und wollte „nur“ eines: unseren Song singen, für ihn singen und nicht zu weinen beginnen. Da ich ja, wie am Ende des letzten Beitrags „Vom Zufall zum Notfall“ erwähnt, befürchtete, zu weinen, hatte ich meiner Familie gesagt, dass ich „nur“ unseren Sohn dabei haben wolle – niemanden sonst. (Auch, weil die Kinder eventuell mit anderen zusammen hätten lachen müssen, was mich ebenfalls irritiert hätte…)

Wie dem auch sei: Sohnemann, einer meiner besten Feedback-Geber, war also dabei und machte von beiden Auftritten je ein Video mit dem i-pad. Das ist natürlich nicht so tolle Qualität, aber ein wunderbares Andenken, das ich vor allem wollte, um es – falls es mir denn gelingen sollte – Felí zeigen zu können: Eigentlich haben wir diese Videos für ihn gemacht, wollte ich sie für ihn.

Im Publikum hätte ich ihn, auch wenn er gesund wäre, eh nicht „ertragen“; das wäre mir dann einfach zu viel an Emotionen, an Erinnerungen, an Erwartungen (von mir selbst an mich selbst) geworden. Darum passte das so – auch wenn ich Felipe lieber gesund zu Hause (bzw. einfach woanders) gewusst hätte. Dass er nicht gesund ist und die vergangenen Wochen mich belastet hatten, floss natürlich in die Song-Interpretation hinein, was im Video zum Ausdruck kommt.

Nach dem Applaus gingen wir zusammen in den Raum hinter der Bühne, die Anspannungen liessen nach, ich weinte, nahm die rote Rose, die ich bekommen hatte und später am Abend Felí schenkte, fasste mich schnell wieder und verliess mit den anderen den Backstage-Raum. Auf dem Weg von dort zur Garderobe machten mir drei Frauen aus dem Publikum Komplimente zu meinen Song-Interpretationen und meiner Stimme, was mich sehr freute und berührte.

Nachdem das Publikum gegangen war, assen wir gemeinsam vom Buffet, zu dem jede und jeder etwas beigesteuert hatte. Und ich trank Wein, genauer gesagt Rotwein aus Spanien, „Los condes de Catalunya“: Passender hätte die Wahl nicht ausfallen können; echt nicht, obschon ich nicht mal weiss, wer den Rotwein mitgebracht hatte.

Als ich am letzten Sonntag nach dem Frühstück nach Hause fuhr, um noch kurz meinen letzten Text zu redigieren und mich noch ein bisschen einzusingen, war ich ruhig: Marco war mit seiner Frau und der kleinen Tochter – ich nenne sie hier (bei ihrem zweiten Namen) Alma – bei Felí. Wir waren zwar schon fertig mit dem Frühstück, als sie eintrafen, tranken aber noch Kaffee zusammen.

Alma hatte draussen die Katze, die Junge bekommen hat, entdeckt und konnte nur noch an die Büsis denken. Das berührte mich irgendwie, weil diese kleinen, etwas ungeschickt und vorwitzig wirkenden Büsis Felí immer wieder zum Lachen gebracht haben und ich froh bin, wenn er lachen kann. (Wir lachen normalerweise oft zusammen; Humor hat mir immer wieder geholfen, mit der Endlos-Autoimmun-Geschichte umzugehen, und Felipe ist einer derjenigen, die wirklich viel dazu beitrugen, dass ich ihn nie verloren habe.)

Aber die jungen Büsis haben schon gute Dienste erwiesen; lustig sind die vergangenen Wochen ja nicht gerade gewesen. Und eben, irgendwie berührte mich, wie Alma von ihnen angetan war und sich mit ihnen abgeben wollte. Sie hat sich nämlich auch umstellen müssen: Normalerweise klettert sie auf Felí, hängt sich an ihn, klammert sich an ihn, zieht und zerrt an ihm, schubst ihn, schaukelt auf ihm, reitet auf ihm. Das geht jetzt alles nicht, und sie hat sich erstaunlich schnell und erstaunlich einfühlsam (irgendwie intuitiv…) daran gewöhnt, dass sie zur Zeit auf all das verzichten und anders mit ihrem Onkel umgehen muss.

Seit seinem Unfall war das letzte Wochenende das erste, an dem die Sonne nicht schien, und darum war ich doppelt beruhigt, dass er Gesellschaft und Abwechslung hatte. Beispielsweise hätte ich nicht gewollt, dass er alleine spazieren geht, wenn es draussen nass und glitschig ist. Aber so war das gut: Sie gingen dann am Nachmittag alle miteinander nach draussen, und am Abend kochte Marco. Als ich nach dem Konzert und nach unserem gemeinsamen Essen zu ihnen zurückkehrte, gab ich Felí einen Kuss auf die Wange und überlegte mir, gemäss im Beitragsbild zu sehendem Bilderbuch, welche Farbe dieser Kuss wohl hätte… Dann suchte ich eine Vase für die Rose und stellte sie auf den Küchentisch.

„Du hörst dich krank an.“, sagte die Klassenassistenz am Montagmorgen zu mir. „Bin ich auch, hab aber gestern an einem Konzert zwei Songs gesungen, und das ging gut, dann wirds heute auch gehen.“, antwortete ich. Es ging dann auch, obschon alles anstrengender war mit einer Erkältung, die für chronisch kranke Menschen niemals das Gleiche ist wie für Gesunde und die seit vorgestern vorbei ist… – yeah! (Bis zur nächsten nutze ich die Zeit jetzt gleich doppelt fürs Singen.)

Morgen kommt Maria, Felís in Spanien lebende Schwester, noch einmal für zwei Wochen. Ich bin erleichtert darüber, da sie das super macht mit ihm: die richtige Mischung aus Fürsorglichkeit und Humor. Mit letzterem bin ich, wie erwähnt, durchaus auch gesegnet, aber wenn mit Felipe etwas ist, geht er mir teilweise abhanden. Er selbst ist alles andere als wehleidig, unbeholfen oder dergleichen, aber ich bin besorgt um ihn – was einerseits mit dem Ausmass der Verletzungen sowie den aufgetretenen Komplikationen, andererseits wohl auch mit meinen eigenen gesundheitlichen Grenzerfahrungen zu tun hat.

Maria führt mit ihrem Ehemann zusammen ein Geschäft, das gut läuft; ich bewundere sie dafür und finde es sehr nett von ihr, dass sie noch ein zweites Mal für zwei Wochen kommt und ihr Ehemann sich alleine um das Geschäft kümmert. Für die drei Kinder haben sie zum Glück Unterstützung aus der Verwandtschaft in Spanien sowie aus der Nachbarschaft, sodass sie sich keine Sorgen machen muss, sondern sich um ihren Bruder kümmern kann.

Ich war vergangene Woche teils bei ihm, teils zu Hause. Wenn ich nicht bei ihm war, waren Rubén, Marco oder Nachbarinnen bei ihm bzw. verfügbar, wenn es nötig gewesen wäre: Es muss ja nicht mehr ständig jemand bei ihm sein, aber da er mit dem rechten Arm (noch) gar nichts machen darf und der linke den rechten natürlich niemals ersetzt und selbst, wenn er ihn ersetzen würde, immer noch der andere Arm fehlen würde, braucht er schon (noch) ziemlich viel Hilfe.

Zudem habe ich Angst, dass noch einmal etwas passieren könnte, wenn er alleine ist bzw. alleine Dinge macht, die er (noch) nicht machen kann/darf. Das ist schon so seine Art, und darum rufe ich ihn, wenn ich an der Arbeit, zu Hause oder unterwegs bin, zwischendurch an und vergewissere mich, dass so weit alles in Ordnung ist.

Mit dem Sitzen geht es besser; wir konnten vergangene Woche immerhin schon einen zweistündigen Film („Reise aus der Vergangenheit“, ein Film über komplizierte Beziehungen…), unterteilt in zweimal eine Stunde, zusammen anschauen. Das heisst, er hatte eigentlich den ganzen Film am Stück schauen wollen, aber ich merkte, dass ihm nach der Hälfte der Rücken weh tat. „Leg dich hin, wenn du Schmerzen hast. Wir schauen die zweite Hälfte übermorgen.“, sagte ich zu ihm.

Das war am (späteren…) Dienstagabend gewesen, nachdem ich mich mit Nora, die für drei Tage in Winterthur weilte, getroffen und mich mit ihr bei Rotwein über allerlei Interessantes (📚), Auffälliges (😉) und Bewegendes (💜) unterhalten hatte; am Mittwochabend war ich für Halloween zu Hause, und am Donnerstagabend schauten wir also die zweite Hälfte des Films.

Ich bin eigentlich kein Film-Fan und schon gar keine Film-Kennerin, aber mit Felipe schaue ich gerne ab und zu einen Film, weil es jedes Mal interessant ist, mit ihm darüber zu reden und weil er nie zu kritisch, aber auch nie zu wenig kritisch ist. Als er sich am Dienstagabend also aufs Bett legte, machte ich ihm eine Rückenmassage. (Hinweis: Bitte nicht falsch verstehen – und wer es falsch versteht, soll sich überlegen, woran es – wirklich – liegt, dass er oder sie es falsch versteht… (Ende Hinweis))

Ich bin mit ihm in der Zwischenzeit schon dreimal in der Physio gewesen, nachdem es am vorangegangenen Mittwoch ja gescheitert war und wir stattdessen auf dem Notfall landeten (was ich auf FB bewusst und absichtlich etwas anders postete…) und habe gesehen, wie der Therapeut die manuelle Massage gemacht hat.

Da ich dies auch einmal in einem Kurs ein bisschen gelernt habe und da mir der medizinische Masseur, der um einiges sanfter mit Felipe umging als die Physiotherapeutin, von der Maria erzählt hatte, das Wichtigste erklärte, wagte ich mich selber daran.

Zudem hat er ihm Wärmebäder für die Finger der rechten Hand sowie überall (ausser dort, wo der Gips ist natürlich) Lymphdrainagen gemacht, um den Lymphfluss anzuregen. Auch das kann ich ein kleines bisschen; hab von einer Therapeutin an der Schulthess Klinik damals ein paar Tips bekommen, die jetzt auch Felí zugute kommen.

Ich habe sowieso im gleichen Reformhaus, wo ich, als er wegen der Lungenentzündung so krank war, dass er viereinhalb Tage nichts essen konnte, die sechs verschiedenen Teesorten für ihn gekauft hatte, eine Salbe, einen Bade- und Duschgel und ein Öl für ihn gekauft: alles Weleda-Produkte, weil mir erstens die Farben der Verpackungen sowie die Schriftzüge gefallen und zweitens diese Produkte mir selbst sowie unseren Kindern schon geholfen haben.

Das Öl und die Salbe verwende ich für die Rückenmassagen, bei denen ich natürlich sehr vorsichtig vorgehe: In der Lendengegend, wo er sich – abgesehen vom rechten Arm – am meisten verletzt hat, gebe ich gar keinen Druck, sondern fahre nur mit den Händen darüber; weiter oben gebe ich etwas Druck. Jedenfalls tut es ihm jedes Mal gut und entspannt die Muskulatur, und ich bin froh, dass er immerhin so weit genesen ist, dass ich etwas für ihn tun kann und Massagen möglich sind.

Das war während der zehn Tage, die er in zwei Krankenhäusern verbrachte, sowie in der ersten Zeit danach auch nicht ganz einfach für mich: Ich fühlte mich, obschon ich so oft, wie ich konnte, bei ihm war, ziemlich hilflos. Klar, freute er sich immer über meine häufigen und langen Besuche, aber ich fand es schwierig mitzubekommen, dass er (starke) Schmerzen hatte, ohne dass ich ihm helfen konnte. Das ist seit dieser Woche, genauer gesagt seit dem späteren Dienstagabend dieser Woche, besser: Ich bin froh, dass ich ihm mit den Rückenmassagen helfen kann.

Bevor ich beginne, achte ich jeweils darauf, dass sein rechter Arm etwas erhöht und doch einigermassen bequem für ihn liegt; es ist nach wie vor wichtig, dass er ihn zwischendurch hochlagert. Darum „zwinge“ ich ihn auch sonst manchmal dazu; ich weiss von meiner eigenen OP her, dass dies relativ lange getan werden sollte, und ich weiss auch, dass ich es in meiner Turbo-Art (für die ich übrigens nichts kann… (!) und die gegen mich auszulegen nicht nur dumm und naiv, sondern auch menschlich absolut hässlich ist… (geht in erster Linie die WSKVW-Schnüffler(innen), die mir immer noch nicht mitgeteilt haben, was sie in meinem Blog verloren haben, sodass ich leider noch immer nicht suchen helfen kann, an)) zu wenig oft und zu wenig lange gemacht habe und die nach wie vor bestehenden Schwellungen vielleicht auch damit zu tun haben.

Eigentlich ist es mir „egal“, woher sie kommen und ob ich sie nicht mehr hätte, wenn ich den rechten Fuss konsequent hochgelagert anstatt bei Elio im Studio einen Song aufgenommen hätte; ich möchte einfach nicht, dass Felipe noch länger als sowieso schon Probleme haben wird, und halte ihn deswegen öfters dazu an, den rechten Arm hochzulagern. Vor allem, seit ich die Hämatome (Blutergüsse) und die Narben, die mich erschreckt haben, gesehen habe…

Ich möchte unbedingt, dass er seinen rechten Arm wieder wie vor dem Unfall wird brauchen können – auch wegen seinem liebsten Hobby, dem Malen: Ich glaube, dass es ihm langsam, aber sicher fehlt; gesagt hat er zwar nichts, gefragt habe ich ihn noch nicht. Aber ich werde es tun; wir haben keine Geheimnisse voreinander und sparen keine Themen aus; nur, weil sie schwierig sind. Sobald es ihm besser geht, besuchen wir zusammen eine Kunstausstellung – so als kleiner Ersatz für das Malen. Welche, haben wir noch nicht entschieden bzw. müssen wir zuerst abwarten, wann er dafür „fit“ genug sein wird. Ich hoffe, bald.

Eine der Nachbarinnen, die sich auch um ihn kümmern, hat ein paar Zucchettis vorbeigebracht. Ich öffnete die Türe, da Felí auf dem Sofa lag und ich nicht wollte, dass er schon wieder aufstand; er hatte meiner Ansicht nach schon mehr getan, als er sollte, und mir beispielsweise in der Küche und auf dem Balkon geholfen, obschon ich das nicht gewollt hatte.

Wie auch immer: Ich öffnete also die Türe, wie ich das einige Male, wenn es klingelte, getan hatte. Und jedes Mal überlegte ich mir, was die Nachbarin oder der Nachbar, der Arbeitskollege oder die Arbeitskollegin gerade dachte: „Freundin, Geliebte, Exfrau…, weiss Gott was.“: Manchmal musste ich fast lachen dabei.

Die Arbeitskollegen und -kolleginnen liess ich alle hinein; die waren ja von weiter her gekommen als die Nachbarn und Nachbarinnen und wollten ihm einen Besuch abstatten. Ich offerierte ihnen Kaffee, Tee oder ein kaltes Getränk und stellte irgendetwas Süsses auf den Tisch im Wohnzimmer. Dann liess ich den Besucher oder die Besucherin mit Felipe (den sie natürlich anders nennen…), zog mich zurück und nutzte die Zeit, um meine Lektionen vorzubereiten.

Zu den Zucchettis: Sie brachte also ein paar grüne Prachtstücke vorbei und konnte nicht ahnen, dass er diese ungefähr so gerne isst wie sein jüngerer Bruder Marco Tomaten: nämlich gar nicht gerne. Wieder musste ich fast lachen, bedankte mich aber bei ihr – und mein Dank war trotzdem ehrlich: Denn sie ist eine derjenigen, die fast rund um die Uhr quasi auf Pikett sind, sprich die wir jederzeit anrufen dürften, wenn Felí Hilfe bräuchte oder ich nicht mehr weiter wüsste. Da ich Zucchettis – wie jedes Gemüse – sehr gerne esse, bereitete ich sie dann für mich zu – und für ihn Salat. 😀

Mit Herrn W., dem Nachbarn, für den Felí die verhängnisvolle Lampe hatte montieren wollen (bzw. montiert hatte; der Sturz von der Leiter erfolgte paradoxerweise nach getaner Arbeit…), habe ich inzwischen auch geredet und ihm bei einem Kaffee, zu dem er mich einlud, das schlechte Gewissen auszureden versucht: Ich glaube, das ist mir ganz gut gelungen; ich habs nicht gerade mit „shit happens“ gemacht, aber genau diese Theorie, die eben stimmt, vertreten. Von der Lungenentzündung weiss er nach wie vor nichts; das muss ja nicht sein.

Dass es Felí noch nicht gut geht, ist ihm natürlich nicht entgangen, aber ich habs geschafft, dies so darzustellen, als ob es nicht nur mit dem Unfall zu tun hätte, was ihn, hatte ich das Gefühl, erleichtert hat: Ich stellte den Sachverhalt so dar, als ob Felipe schon vor dem Unfall angeschlagen gewesen wäre und als ob dies den Unfall begünstigt hätte.

Das stimmt zwar nicht – aber ich wollte Herrn W. ein bisschen schonen; es belastet ihn schon genug, dass er gesehen hat, wie Felipe gestürzt war, dass er so lange bewusstlos war, die von einem anderen Nachbarn gerufene Ambulanz mit Blaulicht eintraf und zuerst alle Anwesenden Angst hatten, er könnte eine Rückenmarksverletzung haben, und ihn deshalb so wenig wie möglich anfassten.

Eine Nachbarin rief eine Freundin, die Krankenschwester ist und im gleichen Ort wohnt, an; die kam tatsächlich sofort an die Unfallstelle und blieb bei ihm, bis die Sanitäter eintrafen. Sie hat, wie mir mehrere Nachbar(inne)n erzählt haben, die ganze Zeit mit ihm geredet, weil sie überzeugt ist, dass das auch bei Bewusstlosigkeit ankommt und hilft. Das werde ich ihr nie vergessen – nie. Und ihr, sobald ich kann, dafür danken.

Ich bin ja auch „froh“, dass ich nicht alles auf einmal erfuhr, sondern in Raten aufgeklärt wurde – das hatte Rubén von Anfang an so entschieden, weil eine zu grosse Aufregung auch für mich gefährlich werden bzw. einen Krankheitsschub auslösen könnte.

Dieses Potential hat, wie bereits in anderen Beiträgen erwähnt, auch die (potentielle) Begegnung mit meinem ehemaligen Arbeitgeber vor dem Friedensrichter in der zweiten Novemberhälfte – und, falls er nicht erscheint (was er sich gemäss meiner Anwältin zwar nicht leisten kann, ich ihm in seiner absolut kranken Starr- und Sturheit jedoch durchaus zutraue…) oder nicht einlenkt, bald vor Gericht. Mehr schreibe ich in diesem Beitrag nicht über die Wirtschaftsschule KV Winterthur, sondern warte ab: Einiges von dem, was ich noch auf Lager habe, habe ich in anderen Beiträgen bereits angedeutet; anderes habe ich noch nicht mal auch nur angedeutet.

Hier und jetzt nur noch das: Ihr könnt eure lächerliche, kindische, peinliche sowie durch und durch egoistische Sperrung eurer „Wir-sind-die-bestebeeestebeeeeeste-Schule“-FB-Seite getrost aufheben: Ich werde auf eurer Schrott-Seite ganz, ganz, ganz sicher nichts posten; das wäre mir viiiel zu blöd…! Nie würde ich mich auf ein solch dreckiges Niveau wie eures hinablassen, nie und nimmer. Ihr habt mich nicht nur angeödet bis zum Boreout, ihr kotzt mich auch so richtig an in eurem ätzend krankhaften Verhalten, das einzig und allein eure Probleme, eure Unzufriedenheiten und eure Unzulänglichkeiten aufdeckt(e).

Und noch einmal: Warum habt ihr die beiden Fragen nach dem FB-Ausspionieren nicht beantwortet? (Ihr werdet bald erneut danach gefragt werden…) Und habt ihr diejenigen, die tatsächlich auffällig oft und auffällig lange bzw. mit völlig fadenscheinigen Begründungen fehl(t)en, ebenfalls ausspioniert…? Habt ihr sie ebenfalls zum Vertrauensarzt geschickt…? Wisst ihr, was ausnahmslos alle, die den Fall gesichtet haben oder denen ich davon erzählt habe, dazu sagen? Dass der Begriff „Feigheit“ nirgends mehr hinreicht, um euer hinterhältiges und falsches Treiben zu beschreiben, ihr Pädagogen und Pädagoginnen…! Ihr wollt Vorbilder für unsere Kinder und Jugendlichen sein. Ha, ha, ha:

Ihr in eurem ganzen Scherbenhaufen an privaten wie beruflichen Festgefahrenheiten, die ihr dann so unglaublich ungeschickt und so unglaublich fies auf eine Mitarbeitende, die mit zwölf Haupt- und Nebendiagnosen ein aktives, engagiertes und glückliches Leben führt und sich von nichts, nicht mal einer Vorstufe von Leukämie, unterkriegen lässt, übertragen musstet: Uuuh, ich kotze gleich wieder, wenn ich mir vorstelle, was alles in eurem Leben zu solch hässlichen Auswüchsen menschlichen Verhaltens führt(e). Ich kotze gleich wieder – „Imurek“ war nichts dagegen, ich sage es noch einmal.

Und noch etwas dürft ihr gerne wissen: Am Donnerstag haben mich drei junge Frauen auf meinen Blog angesprochen, mich gefragt, ob ich (nicht) diejenige sei, die diese mega guten und mega spannenden Texte schreiben würde, und mir gesagt, dass sie es gut fänden, dass ich über „alles“ berichten würde: Ich war ein bisschen schockiert und ein bisschen stolz gleichzeitig, und als ich immer noch ein bisschen „baff“ war, passierte am Freitag gleich noch einmal etwas ganz Ähnliches: Eine junge Frau sprach mich auf meinen Blog an, fragte mich, wie es mir gehe, war ganz besorgt und ich darauf ganz gerührt und wiederum ein bisschen schockiert.

Na ja…, Wirtschaftsschule KV Winterthur: Ihr müsstet euch wohl mal überlegen, wie viel Bekanntheit ihr noch erlangen wollt. Mir ist es nämlich egal. Ich hab schon so viel überlebt – ich überleb auch das.

– – –

Und hier unten noch vier Fotos vom Konzert. Es sind einzelne „Shots“ (bitte nicht zur Polizei rennen und bitte keine Strafanzeige machen; Paranoia muss anders behandelt werden…) aus den beiden Videos; darum qualitativ nicht so toll. Trotzdem glaube ich, dass sie etwas von den Emotionen zeigen. Die oberen drei stammen von „Lonely Sky“, das ich für Felí sang; das unterste von „Carry me (like a fire in your heart)“.

Und am 7. nehme ich „Lonely Sky“ noch einmal alleine (d. h. ohne unsere Tochter) auf, am 8. habe ich die nächste Gesangsstunde und fange an, die französische Version („Loin de moi“) einzustudieren – auf Französisch zu singen, ist gesangstechnisch nämlich (ganz) anders, als auf Englisch zu singen, und ich werde auf Sandras Tips und Erklärungen angewiesen sein. Zudem schleifen wir noch ein wenig an „Snows of New York“, bevor ich dann auch diese Songs aufnehme und mit Videos versehe.

Und noch was: „Carry me (lika a fire in your heart)“ singe ich, nachdem mich andere am letzten Sonntag auf die Idee gebracht haben, auf Wunsch an Trauerfeiern. Wer möchte, kann mich gerne kontaktieren.

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