Sommerflash 9 – bunt, fröhlich & optimistisch

„Du bist ein bunter, fröhlicher & optimistischer Mensch“, sagte meine Arbeitskollegin Miriam gestern zu mir. Damit kann ich ihr recht geben. Wobei damit nicht dieses schleimig-klebrig-esoterische „immer alles positiv sehen“ gemeint ist. Dieses ist gekünstelt & geheuchelt, sperrt wichtige Bereiche des menschlichen Daseins aus, wird dem Spektrum des menschlichen Lebens nicht gerecht & tut daher letztlich auch niemandem gut. Auch denen nicht, die es meinen & es sich vormachen.

Aber ja – ich bin auf eine ungekünstelte & ehrliche Art das, was Miriam festgestellt hat. Und Leute, die jedes Mal, wenn ich im Blog über heiklere, schwierigere & unliebsamere Themen schreibe & dabei kein Blatt vor den Mund nehme, meinen, ich sei grad gestresst, genervt oder geladen, täuschen sich. Bzw. haben nicht verstanden, worum es in meinem Blog geht. Warum ich ihn führe, wozu ich ihn führe.

Und abgesehen von all’ dem (haben sie auch nicht verstanden): dass Schreiben (auch) Kunst ist. Und dass Kunst keine Grenzen kennt & daher frei ist. Völlig frei & unabhängig. Wie ich. Das heisst, völlig frei & unabhängig ist kaum ein Mensch. Aber in dem Spektrum des Möglichen bin ich es. Und das ist schon viel.

A propos „bunt“: Ich habe heute, um optimal auf das neue Schuljahr vorbereitet zu sein 😂, neuen Shellac machen lassen: dieses Mal nicht mehr Blau & Gelb, sondern Blau (linke Hand & rechter Fuss) & Grün (rechte Hand & linker Fuss). Das passt nämlich noch viel besser zur Flagge von Tansania (Betonung auf der zweiten Silbe 🤓) sowie zu derjenigen von Sansibar. Mit Blau & Gelb bin ich ein paarmal hochgenommen worden, so im Sinne von „Ukraine-Unterstützerin“ und so. Das hatte ich gar nicht bedacht…

Überhaupt hätte ich schon für die Ferien Blau & Grün nehmen sollen; es sind ja die Hauptfarben der oben genannten Flaggen. Ich weiss auch nicht, warum ich das nicht schon am Samstag vor unserem Abflug so gemacht hatte… Aber was solls – jetzt stimmt es. Im ❤️ sind wir ja auch noch dort.

Und um nicht missverstanden zu werden: Ich gehöre nicht zu den Putin-Versteherinnen & -Unterstützerinnen. Im Gegenteil: Ich bin entsetzt, wie – surprise, surprise – viele der „Corona“-Massnahmen-Kritischen (zu denen ich ja ebenfalls gehöre) sich sofort, kaum war der Angriffskrieg gestartet, auf Putins Seite schlugen. Das war so ’was von entlarvend & so ’was von zum Kotzen, dass ich mich auf FB von den so Gesinnten, die ausserdem bei absolut jeder Gelegenheit gegen linke Politik wettern & zetern, verabschiedete.

Und siehe da: Es lebt sich sehr gut ohne deren Geschnatter Tag für Tag. Wir haben nämlich mit Ausnahme der Kritik am Umgang mit diesem Virüschen nicht viel gemeinsam. Das sind ja – surprise, surprise – auch die gleichen, die die Klimaproblematik leugnen & die Hitze feiern. Demonstrativ. Trockenheit ist scheissegal, Waldbrände sind scheissegal. Unglaublich… Unglaublich egoistisch auch.

Trotzdem: Der Russland-Ukraine-Konflikt erhält im Verhältnis zu anderen Kriegen extrem viel Aufmerksamkeit. Beispielsweise erhält die humanitäre Krise in der äthiopischen Region Tigray nach Ansicht von WHO-Chef Tedros nicht die gleiche Beachtung wie der Ukraine-Krieg. Er sieht eine Ursache in der Hautfarbe der Betroffenen.

Und wer bestreitet das jetzt gleich wieder?!?

Eben.

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert