Spätsommerflash 6 – Patricia

„Das kennt man auch nicht in der Privatwirtschaft“, sagte mein Kollege Klemens* bei einem Meeting. Er kommt ursprünglich aus Köln, einer Stadt, an die ich – wie an so viele Städte… – sehr schöne & besondere Erinnerungen habe, die ein Teil von mir sind & mich für immer begleiten. Klemens‘* offene & direkte Art entspricht mir sehr.

Er unterrichtet Sport & ist ca. zehn Jahre älter als ich. Wie viele Lehrer & Lehrerinnen hat er in seinem Berufsleben auch anderes gemacht – sogar lange & intensiv. Und er hatte nicht so ein herziges Teamchen von ein paar wenigen Nasen unter sich, sondern als Personalverantwortlicher fast hundert Mitarbeitende. Und auch er sagt, was eben alle, die beides, Büro & Klassenzimmer, kennen, sagen: dass Unterrichten (sehr) viel anspruchsvoller & anstrengender ist – auf vielen Ebenen aus tausend Gründen.

Ein paar wenige der tausend Gründe finden sich in den am Ende des gestrigen Beitrags („Spätsommerflash 5 – im Flow“) gestellten Fragen. Wer möchte, kann sie ja nachlesen. Es gäbe noch so viele mehr…

Auch das, was Klemens* mit „das“ meinte, ist nicht dabei. Er meinte nämlich dieses Getaktetsein, die auf die Minute gesetzten Anfänge & Schlüsse, diese starr vorgegebenen 45-minütigen Phasen. Diese fast schon auf die Sekunde vorgegebenen Pausen (wenn es denn Pausen sind…), dieses Vorgegebensein, wann du dich mit deinem Kollegen oder deiner Kollegin zum Kaffee treffen kannst, diese Unmöglichkeit, es zu einem beliebigen Zeitpunkt zu tun… usw. usf.

Was eigentlich auch noch in den gestrigen Beitrag gehört hätte, was ich dann aber, um, wie es sich für die …-flash-Beiträge gehört, unter der 500-Wörter-Grenze zu bleiben, wegliess: Die Rückmeldungen, die wir ununterbrochen auf allen Ebenen bekommen, sind nicht nur „instant feedback“; sie sind auch völlig ungefiltert. Das hält man aus, wenn man psychisch & mental stark ist.

Und wenn man sogar sehr stark ist, hält man es nicht nur aus, dann schätzt man es sogar. Denn wir können uns dadurch ständig & stetig weiterentwickeln. Und lassen die ewigen Babyfaces & die anderweitig völlig unreifen Männer (und allenfalls Frauen) jeden Tag ein Stückchen weiter zurück…

Meine Schüler & Schülerinnen mussten auf Englisch ein Kahoot über sich selbst erstellen. Jetzt spielen wir pro Tag eines bis zwei davon pro Klasse. Sie haben dabei natürlich viel Spass. Ich mache jeweils auch mit.

Mit dem „Nickname“ Queen Elizabeth schaffte ich es schon zweimal aufs Podium, nämlich auf den zweiten Platz. Da ich eben so weit vorne war, wollten sie auch unbedingt herausfinden, wer sich hinter Queen Elizabeth verberge. Das gefiel ihnen dann sehr. 😊

Beim folgenden Spiel wechselte ich den „Nickname“, um wieder „inkognito“ im Spiel zu sein. Sie haben es noch nicht herausgefunden, da ich es noch nicht wieder aufs Podium geschafft habe. Erst auf Rang 4. Vielleicht klappt es morgen – mal sehen. 😅

Als Patricia.

* Name geändert

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert