Ferienflash 3 – ein magischer Moment

Der Flug von Zürich nach London Heathrow war eindrücklich: Wir sahen Frankreich von oben, die Nordküste mit Le Havre, den Channel & dann sogleich Englands Südküste, die Falaises. Bei blauem Himmel & Sonnenschein beide Länder auf einmal von oben zu sehen – das war schon sehr speziell.

Kurze Zeit später das Riesenrad von London, London Eye, das 2002 für Queen Elizabeths 50. Thronjubiläum gebaut worden war & auf dem ich schon ein paarmal gewesen bin – einmal auch mit meinem Exmann & unseren beiden Kindern. Sie waren noch klein; wir manövrierten den Doppelkinderwagen (eines vorne etwas weiter unten, das andere hinten etwas weiter oben) durch die Millionenmetropole & eben auch aufs London Eye.

Am Sonntagmittag im Landeanflug sahen wir es also von oben. Es sah plötzlich klein aus… Wir sahen auch das Gebäude, das Gurke (Cucumber) genannt wird, die Themse, Pärke sowie weitere Landmarks.

Bevor wir mit dem Express Train zur Paddington Station fuhren, kauften wir uns Kaffee, Kaffee-Schokodrink, Porridge, Scones, jam & clotted cream. Das genossen wir dann alles im Zug. Die Sonne schien.

Sie schien den ganzen Sonntagnachmittag, sie schien auch am Montag & am Dienstag. Gestern Mittwoch zwischendurch ein bisschen. Und heute wieder den ganzen Nachmittag. Es war mild & warm, als wir in Windsor herumspazierten & das Schloss, Windsor Castle, besichtigten.

Auch wenn ich es eindrucksvoll fand, wieder mal ein Schloss auch von innen zu besichtigen, und mir das eine & andere an der Inneneinrichtung durchaus gefiel, kann ich mit Sälen, in denen Wappen & Waffen aufgehängt sind, nicht viel anfangen. Das Zelebrieren von Militär kommt mir lächerlich vor – und äusserst unsexy. Das hat auch damit zu tun, dass es Männer gibt, die ihre sozialen, emotionalen & weiteren Defizite durch irgendeine Leistung im Militär oder in noch viel fragwürdigeren Einrichtungen zu kompensieren versuchen.

Und am schlimmsten sind diejenigen, die sich derzeit auf FB als Superhelden feiern lassen mit Fake-Kriegsfotos von sich selbst. Seit wann hat man im Krieg das Handy dabei…?!? Und seit wann hat man im Krieg Lust darauf, in irgendeiner schwulen Pose Selfies zu schiessen & sie auf FB zu veröffentlichen…?!?

Äh ja, ich weiss, was ich damit meine. Vielleicht zeige ich die gemeinten Fotos mal – zur Illustration von Dummheit & ganz viel Fake. Auch in den Kommentaren…

Anyway: Abgesehen von den mit Waffen & Wappen bestückten Sälen hat der Besuch mir gefallen. Der Grund dafür war ja sowieso ein anderer: Als Anglistin mit einem Anteil englischer Seele wünschte ich mir, von Queen Elizabeth Abschied nehmen zu können. Ihre letzte Ruhestätte ist in der zum Schloss gehörenden St. George‘s Chapel.

Wir hätten in der Reihe daran vorbeigehen & schnell einen flüchtigen Blick erhaschen sollen. Aber ich tat, als ob ich kein Wort Englisch verstehen, geschweige denn sprechen würde 😅, sodass die zuständige Dame ihre Versuche, mich weiterzutreiben, aufgab & mich in Ruhe liess. So konnte ich würdig „goodbye“ sagen.

Es war, als ich ihren Namen sowie denjenigen ihres Ehemanns auf der Grabplatte las, ein magischer Moment für mich. Ich hoffe, sie sind wieder vereint. Durch alles hindurch zusammengehalten, wie es für starke Menschen selbstverständlich ist, und jetzt wieder vereint. 💞

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