Nach der Besichtigung von Schloss Windsor (siehe gestriger Beitrag „Ferienflash 4 – ein magischer Moment“) kaufte ich im Castle Shop noch ein kleines Andenken: aus der Platin-Thronjubiläum-Linie eine violette Dose, in der ein bis im März 2023 haltbarer Luxury Fruit Cake mit Icing drin ist. Den werd‘ ich im Winter essen & einen englischen Tee dazu trinken. Und dabei an den magischen Moment in der St. George’s Chapel zurückdenken.
Heute Mittag haben wir die Westminster Abbey besucht. Auch sie kenne ich von früher her. Wie viele Male ich schon in London gewesen bin, kann ich längst nicht mehr zählen.
Bevor ich Kinder bekam, nahm ich mir auch immer sehr viel Zeit um alles anzuschauen, zu lesen, aufzunehmen & zu behalten. Jetzt mach‘ ich das weniger. Es war gut so früher, aber jetzt würde es nicht mehr stimmen. Alles zu seiner Zeit.
Und da im Gehirn mit dem Alter ja immer mehr Verknüpfungen entstehen, kann ich auch so Neues lernen & speichern. Den Poets‘ Corner in der Westminster Abbey schaute ich mir so oder so in Ruhe an. Er erinnert mich natürlich an mein Anglistikstudium…
Dass ich in die Westminster Abbey gehen wollte, hat auch nochmals mit Queen Elizabeth II zu tun. Dort war sie aufgebahrt, dort fand die Abdankung für sie statt. Das wollte ich ein bisschen nachfühlen.
Im Shop der Westminster Abbey hab‘ ich ebenfalls ein Andenken gekauft: nämlich afternoon tea in zwei schönen Dosen, einer Abbey-Dose & einer Christmas-Dose. Vielleicht passt der Tee ja zum Fruit Cake mit Icing. Das wäre perfekt. 😊
Nach dem Besuch in der Abbey spazierten wir auf der Westminster Bridge über die Themse zum London Dungeon. Meine Kids erinnerten sich lebhaft an unseren letzten gemeinsamen Besuch dort. Ich bin ganz überrascht, was sie noch alles wissen von damals. Und es berührt mich auch.
Ich habe sehr vieles mit den Kindern unternommen – wirklich sehr vieles. Und ich danke allen, die das immer wieder festgestellt, hervorgehoben & bewundert haben. Ein paar von ihnen wissen, dass ich eine (schwere) organische Erkrankung habe & es deshalb noch viel ungewöhnlicher ist. Die meisten aber wissen es nicht einmal…
Drei überaus wichtige & wertvolle Pfeiler in der Kindheit sind ja:
* möglichst oft & möglichst viel draussen sein & draussen spielen
* möglichst oft & möglichst viel mit Gleichaltrigen zusammen sein & zusammen spielen
* bis die Kinder so ungefähr zwölf sind, möglichst vieles mit ihnen unternehmen, weil in dieser Zeit die Bindung aufgebaut wird
Danach ist Bindungsaufbau nicht mehr auf gesunde Weise möglich. Denn dann müssen um alles in der Welt die Abnabelung & die Ablösung erfolgen. Und das wiederum geht nur mit Widerstand & ganz viel Reibung (daran).
Trotzdem war es heute, weil gemeinsame Unternehmungen eben besonders geworden sind, lustig, witzig, heiter & kunterbunt, mit ihnen wieder in den Dungeon zu gehen. Und wieder mit ihnen auf dem Riesenrad (London Eye) zu fahren. Eindrücklich.
Danach brauchten wir einen Cocktail. 😝Der „Jubilee“ mit Gin, Lime & Mint war sehr passend. Damit stiessen wir darauf an, im Dungeon weder geköpft noch erhängt worden zu sein & vom London Eye aus den Buckingham Palace mal aus anderer Perspektive gesehen zu haben.
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