Und nein, es ist nicht so, dass ich mit Dutzenden von Männern geschlafen hätte. Oder um es mit Donna (Meryl Streep) aus dem Film „Mamma Mia“ zu sagen: „I haven‘t slept with a hundred of men.“ Nein – so ist es nicht.
(Nur so, falls man das beim Lesen des letzten Beitrags „Immer intuitiv, immer unvorbereitet“ denken könnte…)
Ich habe drei längere, verbindliche & intensive Beziehungen gehabt. Wobei „länger“ per se relativ ist… Darum sei hier festgehalten: sechs Jahre, zehn Jahre sowie drei Jahre & drei Monate. Und natürlich ein paar wenige in (ganz) jungen Jahren, die zwischen drei Monaten & eineinhalb Jahren dauerten.
Bei der sechs Jahre dauernden Beziehung führte der grosse Altersunterschied (17 Jahre) dazu, dass wir uns trennten – und zwar im Guten, Freundschaftlichen & Respektvollen. Weh tat es trotzdem – oder sogar umso mehr. Wer schon mal eine Beziehung mit einem solch grossen Altersunterschied hatte, weiss ja vielleicht, wie schwierig es bei aller Liebe werden kann, wenn der/die eine an einem ganz anderen Punkt im Leben steht als die/der andere.
Bei meiner Ehe waren es die grossen kulturellen Unterschiede, die – wie bei (über) 90% der binationalen Ehen, in denen die Frau aus einem sogenannt westlich-zivilisierten Land & der Mann aus einem sogenannt weniger entwickelten Land kommt – dazu führten, dass sie nicht für immer hielt. Ich hatte alles, wirklich alles versucht. Und ich weiss vor allem, dass nur Menschen, die es selbst versucht haben & mittendrin waren bzw. sind, eine Ahnung haben, wie komplex die kulturellen Prägungen eben sind, und dass aussenstehende Leute das oft massiv unterschätzen.
Bei der letzten Beziehung zerstörte (mehr oder weniger im Hintergrund & mehr oder weniger indirekt) ein überaus toxisches Familiengefüge, in dem so gut wie nichts stimmt, alle grossen & komplexen Problematiken unter den Teppich gekehrt werden & „gegen“ das eine authentische, mutige & starke Frau, die das Gefüge (bewusst oder unbewusst) mit seinen unliebsamen Wahrheiten konfrontiert, zwangsläufig letztlich nur „verlieren“ kann, die Liebe. Ganz gemäss äusserst bequemer & äusserst feiger Strategie wurde alles verdreht. Aber es war, wie ich so ungefähr ein halbes Jahr später (mehr & mehr) zu realisieren begann, das Beste, was mir passieren konnte – wirklich das Beste.
Mehr gehe ich auf die Gründe für die Trennungen nicht ein – jedenfalls nicht hier & jetzt.
Ganz kurz zusammenfassen wollte ich sie jetzt & hier nur, weil der Blog ja auch mein Tagebuch ist & weil es mir doch wichtig ist festzuhalten: Nein, ich habe nicht mit Dutzenden von Männern geschlafen. Und ich war immer treu. Immer, immer, immer.
Kein einziges Mal während der drei oben erwähnten Beziehungen hab‘ ich mit einem anderen Mann geschlafen. Ist nicht selbstverständlich – ganz & gar nicht. Da hab‘ ich mich mittlerweile mit genügend Männern genügend tief ausgetauscht, um nicht zu ahnen, wie viele von ihren Frauen betrogen wurden bzw. werden.
Was diese Frauen jeweils genau suchen, was ihnen fehlt, wo sie in ihrer eigenen Persönlichkeitsentwicklung stecken geblieben sind, möcht‘ ich eigentlich gar nicht wissen. Es spricht jedenfalls nicht für sie – auf keiner Ebene. Das Gleiche gilt logischerweise für Männer, die fremdgehen.
Aber auch das soll hier & jetzt nicht gross ausgeführt werden. „Nur“ das: Ich hatte das nie nötig. Wofür ich dankbar bin – sehr sogar. Und auch ein bisschen stolz. Es ist ja nicht so, dass keine Möglichkeiten sich geboten hätten… – oh nein. Ehrlich gesagt, waren es mehr, als mir lieb sein kann, aber ich habe sie aus reinem Herzen & reiner Seele in der grösstmöglichen Selbstverständlichkeit ignoriert oder abgewiesen.
Auch im letzten Frühjahr, als einer der Handwerker Avancen machte & recht hartnäckig blieb, ging ich (obschon ich Stefan damals noch nicht kannte & also niemanden betrogen hätte) nicht darauf ein. Ich wollte es nicht. Ausserdem war er mir zu jung.
Ich brauchte es auch nicht, ich habe in den Zeiten, in denen ich nicht in festen Beziehungen war, genügend Abenteuer gehabt. Auf etlichen Reisen (und ich bin sehr viel gereist…) hab‘ ich die Gelegenheiten gepackt. Das heisst eben auf den Reisen, die ich in Zeiten, in denen ich nicht gebunden war, unternahm.
Da hab‘ ich so einiges zu erzählen & auch so einiges zu verschweigen. Da hab‘ ich aus dem vollen schöpfen können. Da hab‘ ich auf nichts geachtet, nichts gekannt & nichts ausgelassen. Und ich bin so froh darum.
Nicht nur, aber auch darum hab‘ ich es nicht nötig irgendetwas nachzuholen, was ja – seien wir ehrlich… – gar nicht nachzuholen wäre. Auch darum kann ich nur den Kopf schütteln über Frauen, die Mitte 30 oder Mitte 40 auf den Selbstfindungstrip kommen & ohne Rücksicht auf Verluste nur sich selbst im Auge haben. Auch darum habe ich gelernt, zu mir selbst zu stehen & mich selbst zu respektieren.
Meine Integrität ist eine grosse Stärke von mir. Und damit ein wichtiger Teil meiner Identität. Sie macht mich – nebst verschiedenen weiteren Eigenheiten – aus.
Also eben, drei feste Beziehungen & etwas mehr als ein Dutzend Abenteuer auf Reisen, als ich single war. Darauf bin ich gekommen, weil ich auch überwältigt bin von dem, was Karma in mein Leben, das ja immer alles andere als ein seichtes, temperiertes & langweiliges gewesen ist, gebracht hat. Und zwar sowohl auf der beruflichen wie auch auf der privaten Ebene.
Oder um es in den Worten des Titels vom vorletzten Beitrag zu sagen -> neue Dimensionen: Stefan ist gekommen & hat einfach losgelegt. Stefan ist gekommen & hat so vieles geboten. Stefan ist gekommen & hat in mir alles geöffnet, was es zu öffnen gab.
Und ich war zuvor ja kein verklemmtes & verstocktes Huscheli… Auch von daher ist das alles nicht nur wunder–bar, also „Wunder tragend“, sondern halt schon auch überwältigend. Ich muss für mich innerlich öfters ein bisschen darüber lachen. Sanft lachen. Sanft.
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Karma im Bett & Karma in der Küche.
🤪 😊 🥴
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Meine beiden Lektionen vom Donnerstagnachmittag konnte ich ausfallen lassen; meine Stimme hatte schon in der zweiten Lektion am Morgen versagt, sodass ich das Schulzimmer für ein paar Minuten verlassen musste. Dennoch unterrichtete ich bis 11.50 Uhr & nahm anschliessend an der Teamsitzung teil. Dann fuhr ich nach Hause, um am Freitag wieder vor beiden Klassen stehen zu können.
Stefan konnte ich grad noch einen Abschiedskuss geben, bevor er mit dem Velo zu seinem Häuschen fuhr. Die einzige Nacht, die wir letzte Woche nicht zusammen verbrachten, war also diejenige von Donnerstag auf Freitag. Ich versuchte, sie dahingehend zu nutzen, wieder einmal so etwas wie auch nur annähernd genügend Schlaf zu bekommen… 😅
Jetzt bin ich schon wieder recht fit. Der Husten & die Probleme mit der Stimme sind fast vorbei. Ich hatte auch nur das & fühlte mich nicht krank. Doch Probleme mit der Stimme zu haben, ist in meinem Beruf besonders anstrengend.
Ich hatte das also eine Woche lang. Stefan hatte es zwei Wochen lang & er hatte überdies erhöhte Temperatur & Gliederschmerzen, anfangs zumindest. So diente das Weleda-Massageöl, das ich eigentlich für seine rechte Schulter gekauft hatte, noch zusätzlich.
Wir haben vergangene Woche auch ein paarmal darüber Spass gemacht, dass wir beide gleichzeitig (etwas) angeschlagen gewesen sind. Es kann ja zu ganz lustigen Situationen kommen, wenn beide am Husten sind. Der Fantasie sei an dieser Stelle freier Lauf gelassen… 😁
Am Freitagabend gingen wir an eine Party für Menschen mit Behinderungen & Menschen ohne Behinderungen im Salzhaus (siehe Beitragsbild). Wobei man sich immer fragen kann, ob wir nicht alle eine Behinderung haben & was überhaupt als Behinderung zählt bzw. was nicht dazuzählt. Und ja, wir fragten uns das auch…
Als diese Party fertig war, gingen wir in der „Eve“-Bar etwas trinken. Dann besuchten wir noch die „Tanznacht40“ im Bolero (grad gegenüber vom Salzhaus). Die Nacht auf den Samstag verbrachten wir bei Stefan; sein Häuschen liegt perfekt fürs Ausgehen in Winterthur.
Am Samstagnachmittag war ich noch im Starbucks am Bahnhof Winterthur. Das ist für mich in der Folge des 8. März 2022 (siehe letzter Beitrag) auch zu einem Ort der Freiheit geworden – frei von tiefen, tiefen Verstrickungen & höchst manipulativer Toxizität, um es so kurz wie möglich auszudrücken. Daran dachte ich auch nochmals, als ich einen Vanilla Latte trank, einen New York Cheesecake ass & am Korrigieren von Englisch-Prüfungen (Voci) war.
Plötzlich kam die Mutter eines Schülers von mir auf mich zu & begrüsste mich freundlich. Wir wechselten ein paar Worte miteinander, bevor sie das Café verliess. Kurze Zeit später kam mein Sohn, mit dem ich abgemacht hatte.
Er war auf dem Weg nach Wallisellen zu meiner Mutter & wir erzählten einander, was wir so alles erlebt hatten während der Woche. Das war witzig & spritzig, locker & leicht. Und wir können jederzeit so gut wie jedes Thema detailliert & intensiv vertiefen; wir würden einander taub & blind verstehen.
Danach kehrte ich zu Stefan zurück. Sein Sohn war zu einem Freund übernachten gegangen; er selbst besuchte dann noch eine Ausstellung & eine Lesung im „Lokal“. In der Zeit korrigierte ich noch ein bisschen weiter.
Später kam er mit einem Buch unter dem Arm zur Tür herein. Das fand ich, da er nicht grad gerne liest, irgendwie süss. Er erzählte mir aus dem Leben der Künstlerin. (Mali (Marianne) Chiu aus Winterthur)
Dann assen wir zusammen. Wie jedes Mal hatte er sehr fein gekocht. Die Karottenstreifen auf dem Selleriesalat hatte er so angeordnet, dass sie mich an Seesterne auf Sansibar erinnerten.
Eigentlich hatten wir vor gehabt, „La Boum“ im Albani aufzusuchen. Aber es hatte schon so viele Leute, dass wir hätten anstehen & warten müssen. Beides machen wir nicht allzu gerne, sodass wir uns entschieden, wieder mal ins „Strauss“ zu gehen, wo wir nicht nur an der Bar etwas tranken, sondern auch zur Live-Musik tanzten.
Darauf wechselten wir noch ins „Eve“, wo wir nochmals ein bisschen tanzten. Da die Musik nicht unser Stil war, blieben wir nicht allzu lange, sondern tanzten in Stefans Küche noch weiter – zu wunderschönen englischen & italienischen Popsongs. Das muss bereits nach 3 Uhr gewesen sein…
Am Sonntag frühstückten wir gemütlich zusammen; auch sein Sohn kam noch kurz hinzu. Dann besuchten sie (mit Stefans Bruder & dessen Sohn) eine Ausstellung in Lenzburg, an die ich selbstverständlich hätte mitgehen können. In Lenzburg wohnten wir früher übrigens; darum kamen meine beiden Kinder in Aarau zur Welt.
Es war für uns beide vom ersten Tag an das Selbstverständlichste, was es gibt: nämlich dass die Partnerin/der Partner bei allem, was schon abgemacht ist oder was mit den Kindern unternommen wird, dabei sein kann & willkommen ist. Nie haben wir darüber gesprochen, geschweige denn diskutiert. Kein einziges Wort haben wir je darüber verloren.
Es war für uns beide vom ersten Tag an vom Natürlichsten & Normalsten, was es gibt. Sollte es ja auch, ist es ja auch… Doch da ich das Gegenteil halt ebenfalls erlebt habe, bin ich für das Normale & Natürliche dankbar geworden.
Ich erledigte dann also noch einiges bei mir zu Hause, bevor ich das Abendessen zubereitete: Peperoni-Zucchetti-Gratin mit Kräutern von Kreta, Mascarpone & geriebenem Mozzarella. Dazu Karotten-Rotkohl-Salat. Das schmeckte sehr gut.
Und jetzt ist schon wieder Montagabend & wir essen gleich die Resten davon. 😋
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