TGV-Flash 4 – beides vereint.

„Oh là, là, là, quel beau temps“, rief das Mädchen beim Aussteigen am Gare de Lyon, Paris. Sie war nicht die einzige, die verblüfft war. Auch wir finden den Regen & die kalten Temperaturen hier nicht prickelnd. Immerhin hatten wir in Marrakesch so was wie Sommer gehabt & war es auch in Casa sonnig & warm gewesen.

Kälte ist nicht meins & tut mir auch nicht gut, wie ich vor kurzem schon mal geschrieben habe. Und jetzt grad, wo die Ellenbogengelenke wieder weh tun, mag ich sie schon gar nicht. Auch von daher müsste ich eigentlich in den Süden ziehen.

Eigentlich.
So einfach wärs ja nicht & hätte auch Nachteile.
Ist mir klar, naiv bin ich nicht.

Was für Männer ich mit den „total verlorenen“ im Beitrag „Snows of New York“ meinen würde, hat eine Leserin mich gefragt. Die Frage ist eine rhetorische – die Leserin weiss es nämlich, da sie ganz ähnliche Beobachtungen gemacht hat. Darum auch das 😉 hintendran.

Total verloren sind in den Augen von intelligenten & erfahrenen Frauen beispielsweise Fremdgeher. Oder solche, die fremdzugehen versuchen. Wozu der ganze Scheiss, bei dem es nur Verliererinnen & Verlierer geben kann…?!?

Wozu die Geheimnistuerei?
Wozu die saublöden anzüglichen Bemerkungen?!
Sie törnen ab, nicht an.

Warum können sie nicht zu Hause reinen Tisch machen?
Warum können sie nicht dazu stehen, dass vieles & Wichtiges (überhaupt) nicht (mehr) stimmt?!
Warum kommen sie dann mit der so kindisch-lächerlichen Aussage, es laufe halt im Bett nix (mehr)?

Wer bitteschön soll glauben, dass das der Hauptgrund ist…?
Wer ahnt nicht, dass (viel) anderes fehlt?
Wer weiss nicht, dass Fremdgehen vor allem aufzeigt: dass bei der fremdgehenden Person oder in der Beziehung oder – wie meistens – bei beidem Wesentliches im Argen liegt.

Und was ist nur mit einer Person, die fremdgehen (er)duldet, los?
Ist sie sooo abhängig?
Ist sie sooo unfrei?

Fragen über Fragen.
Rhetorische.
Die Antworten darauf erübrigen sich.

Trotzdem trete ich immer wieder gerne in einen Diskurs mit Lesenden. Sei es über chronische Krankheiten, von denen die Leute meistens nichts sehen, sei es über die Entwicklung von Teenagern, sei es über Musik… – einerseits ehrt es mich, gefragt & beigezogen zu werden, andererseits bringt es mich ebenfalls weiter. Und das ist so wichtig & so wertvoll.

Nebst den drei genannten gibt es hunderte von weiteren Themen, die mich interessieren & bewegen, über die ich lese & nachdenke, über die ich mich gerne mit anderen unterhalte. Stundenlang, voll im Flow… – ein Gedanke ergibt den nächsten. Umso lockerer das funktioniert, desto inspirierender & befriedigender verlaufen Gespräche.

Für intellektuelle Höhenflüge bin ich heute zwar zu müde, aber nicht minder dankbar für unsere schöne, abwechslungsreiche, vielfältige & intensive Reise. Sie hat mich wiederum ein ganz kleines bisschen verändert, ich bin nicht die genau gleiche Person wie am 10. Februar, als wir losfuhren. Zum Glück hab‘ ich diese Ressource.

Wahre Schönheit liegt für mich in der Vereinigung von Innerem & Äusserem. Das eine ergänzt das andere, das andere ist ohne das eine inkomplett. Das stete Wechselspiel von beidem ist Schönheit.

Viele Grüsse aus Paris…,
Modemetropole
&
Stadt der Liebe.

Beides vereint. ☺️

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert