Alle Wege führen nach Marokko.

„Ah, ich sehe, du hast eine gewisse Erfahrung, nimmst schon von dir aus gute Posen ein, ich muss dir gar nicht viel sagen…“, meinte Julian gestern Nachmittag grad zu Beginn unseres Fotoshootings in Luzern. „Stimmt schon“, dachte ich für mich. Ich machte früher ja ab & zu mal ein Shooting mit einem Fotografen oder einer Fotografin – manchmal einfach zum Spass, manchmal für sein oder ihr Portfolio, manchmal für einen Auftrag, den er oder sie hatte.

Dann hörte ich auf damit, was viel mit meiner Krankheit zu tun hat(te). Und weil ich in den vergangenen Wochen & Monaten leider wieder mal gemerkt habe, dass es Leute gibt, die nicht verstehen können oder wollen, dass es sich dabei um eine in der Fachliteratur als schwere Krankheit bezeichnete Krankheit handelt, die überdies ebenfalls in der Fachliteratur für die komplexeste aller Krankheiten gehalten wird, wiederhole ich es hier im Blog immer mal wieder. Extra für euch. (Auch wenn ich weiss, dass ihr mit 99%-iger Wahrscheinlichkeit eh nichts einseht & schon gar nichts verändert.)

So oder so: Das Shooting war cool. Beim Gletschergarten hatte es zwar zu viele Touristen, aber wir fanden ein paar andere schöne Orte für die Pics: vor sowie auf der Kapellbrücke, in der Altstadt & bei einer Boutique mit Spiegel in der Nähe des Bahnhofs. Dabei trug ich verschiedene Outfits & hatte auch Schmuck sowie ein paar Accessoires mitgenommen: nämlich farblich passende Ohrringe & Armbänder sowie zwei Handtäschchen & zwei Sonnenbrillen. Auf die Pics bin ich jetzt sehr gespannt & werde die guten hier im Blog sowie anderswo & anderweitig zeigen & verwenden.

Julian erzählte mir auf unserem Rundgang durch Luzern seine halbe Lebensgeschichte. Ich hörte zu & nahm Anteil. Anders kann ich gar nicht. Nie. Darum vertrauen mir immer wieder Menschen, die ich kaum kenne, sehr vieles an. Sie spüren die wahrhaftige & aufrichtige Anteilnahme sofort. Und sie spüren ebenfalls, dass ihre Geschichten bei mir „safe“ sind.

Längst könnte ich einen eigenen Blog über die Lebensgeschichten so vieler Menschen führen. Aber ja, meine Tage haben auch nur 24 Stunden. Von denen ich siebeneinhalb bis neun zum Schlafen brauche. Was nicht nur, aber auch mit den Folgen meiner Krankheit & deren Behandlungen zu tun hat. Darum bleiben all‘ diese Lebensgeschichten halt einfach in meinem Herzen.

Diese Empathie lässt mich bisweilen auch an der Welt, an der Menschheit leiden. Zum Glück hab‘ ich da einen ganz guten Umgang damit finden können. Sonst wärs echt schwierig geworden…

Diese Empathie macht mich auch sehr anfällig, auf narzisstisch veranlagte Persönlichkeiten reinzufallen & von ihnen emotional abhängig zu werden. Solche eben narzisstisch geprägten Personen suchen sich, bewusst oder unbewusst, häufig eine überaus empathische, authentische, ehrliche & leidenschaftliche Person, da diese meist versuchen zu verstehen & zu helfen, vieles, was die meisten anderen schon von aller Anfang an total abschrecken würde & vertrieben hätte, mitmachen & verzeihen sowie mehr, umfassender, tiefer & intensiver lieben.

Und letzteres, also geliebt zu werden, suchen Narzissten wie niemand anders. Weil sie sich selbst nicht lieben. Sich selbst nicht aushalten. Darum sind sie auch nie lang allein‘… Wenn überhaupt mal…

Die Gleichung ist so einfach wie erschütternd:
Narzisst + Empathin = toxische Beziehung

– –

Nun gut, Julian vertraute mir also vieles an. Dennoch hatten wir es auch lustig zusammen. Und schrieb er mir am Abend, als ich wieder zu Hause war: „[…] Het mi au mega gefreut, tuet sehr guet, mit so eme eifach ufgstellte und fröhliche Mönsch mal öppis z undernäh und isch würklich cool gsi und danke fürs Vertraue. […] wünsch dir en schöne Obe und danke vielmol.“

💚

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Mein verlängertes Osterwochenende, das am Donnerstag um 12 Uhr begann, ist auch abgesehen vom Fotoshooting in Luzern wunderschön verlaufen.

* in der Französisch-Lektion tief zu Herzen gehende Begegnung mit einem Schüler, der meinen Sohn kennt & ihm später auf Snapchat schrieb, was er über mich findet… 💗

* sechs Stunden mit Monika zuerst in der Schmiedstube, dann im Café Fleischli & zum Schluss noch im Migros-Restaurant, wo ständig Schüler & Schülerinnen vorbeigingen, weswegen Monika die Idee hatte, im „Alnatura“ zwei Prosecco-Fläschchen holen zu gehen… 😅
-> Wir haben, seit meine Klassen das in Paris aufgenommene Foto von uns beiden (sowie ihrer Tochter & meinen beiden Kids) mit zwei „flûtes de champagne“ (um auf ihren Geburtstag anzustossen…) gesehen haben, den Satz eines Schülers „zwei Lehrerinne am Suufe“ nicht mehr vergessen… 😂

* kaum zu Hause ab 20 Uhr zwei Stunden am Telefonieren mit Caroline

* gemütliche Essen mit Taieb & Naila

* Kosmetikbehandlungen…, alles natürlich…, Lupus lässt grüssen & würde etwas Unnatürliches eh ausschliessen…

* TGV 1. Klasse nach Paris & zurück gebucht (über Auffahrt für eine ganze Woche, da ich zusätzlich Kompensationstage für die Stellwerk- & Berufswahl-Elterngespräche einziehen darf (Danke, Schulgemeinde, das ist grosszügig.))
-> Die Reise ist mein Geburtstagsgeschenk für meine Mutter, die am Dienstag 88 wurde.
-> Meine Kids kommen auch mit. 😊
-> Und evt. ist mein Kollege, den ich vor acht Tagen im „Dar“ traf, mit seinen drei Kindern auch dort. Wir werden sehen… Es läuft bei ihnen sehr spontan, was mir äusserst sympathisch ist, da es erstens bei uns ebenfalls so ist & da ich zweitens so nicht wieder in die Rolle der sich in aller Selbstverständlichkeit Anpassenden komme…

* Hotel beim Gare de Lyon gebucht

* und…

* vieles…

* mehr…

Abgesehen von der Woche in Paris gibt es vorerst mal keine Ferien mehr. Denn die Renovierungen & Umbauten fast des gesamten „neuen“ Hauses sowie das Prozedere mit dem Verkauf meines jetzigen Hauses werden noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Ausserdem wird es, wenn ich für eine Überbrückungszeit Besitzerin von beiden Häusern bin, finanziell etwas eng.

Aber wird schon gehen, ist ja nur für eine relativ kurze Zeit & und eben: Wir bleiben gerne auch mal im „Hörnli“-mit-Apfelmus-Land. 😄 („Hörnli“ mit Apfelmus war unser erstes Abendessen nach der Marokko-Spanien-Reise im Februar…! 😋) Auf Ferien im Ausland können wir auch ein paarmal verzichten; wir sind ja schon mega viel gereist.

Das stellte am vorletzten Sonntagabend beim „Ftour“ auch mein Kollege fest.
Hmm, ja…, gerne würde ich mehr bzw. Genaueres über ihn schreiben, aber eben, ich bin vorsichtig geworden. Daher nenne ich ihn jetzt mal Amir*.

Sein gutes Aussehen machte mich zu Beginn etwas nervös.
Doch wir unterhielten uns vier Stunden lang super.
Ohne Alkohol & ohne Fleisch…

Mehr dazu ein anderes Mal.

Schönen Ostermontagabend wünsche ich.

* Name geändert

 

 

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