Nein, das sind keine Geschwister. Das sind Aldin & Naila. Wie im letzten Beitrag erwähnt, sind sie seit einem Jahr & acht Monaten zusammen. Sehr bemerkenswert in dem Alter & noch bemerkenswerter in einer extrem schnell- & kurzlebigen Zeit.
Was natürlich nicht heisst, dass langjährige Beziehungen auch gute Beziehungen sind. Manchmal sicher schon, ja. Aber manchmal auch ganz & gar nicht.
Viele sind nur lange zusammen, weil es einfacher & bequemer ist, weil es sich nach aussen hin gut macht, weil sie Angst vor Veränderungen haben & krankhaft in all’ ihren Gewohnheiten & Komfortzonen verharren, wo keinerlei Persönlichkeitsentwicklung stattfinden kann, weil sie voneinander abhängig sind, weil sie sich selbst nicht aushalten & daher so gut wie nie alleine sind, weil sie sich selbst nicht lieben & diese Lücke damit zu füllen versuchen, indem sie so tun, als würden sie die Partnerin lieben & als würden sie von ihr geliebt… Was meistens nicht so ist. Irgendwie tragisch…
Menschen mit narzisstischen Ausprägungen zum Beispiel halten sich alleine kaum aus. Kein Wochenende, ja, keinen Tag verbringen sie einfach mal mit sich selbst. Die Konfrontation mit ihren eigenen grossen Unzulänglichkeiten & tiefen Abgründen wäre viel zu schmerzhaft & viel zu bitter. So lenken sie sich beständig davon ab. Wer ihr Spiel mitspielt, zählt zum sogenannten Freundeskreis. Wer es durchschaut, benennt & nicht mitzuspielen bereit ist, wird aus ihrem Leben verbannt.
So simpel, so unreif & so verlogen gehen sie vor.
Zu bedauern…
Unendlich zu bedauern.
Und, man erahnt es, sie sind auch, wenn eine Beziehung in die Brüche geht, nur für ganz kurze Zeit allein. Dann – schwupp, ist da schon wieder Ersatz & Trost. Quasi das nächste Opfer, das sie manipulieren, ghosten & gaslighten können.
Schwache, unerfahrene & unsichere Frauen machen das ja jeweils auch lange mit. Sie sind froh, dass sie überhaupt mal endlich jemand will. Aber auch sie sind unglücklich in einer solchen Beziehung. Auch sie halten es irgendwann nicht mehr aus & schlagen neue Wege ein. Auch sie befreien sich früher oder später. Nur halt eben (viel) später als eine selbstbewusste, gefestigte & reife Frau.
Aus Höflichkeit, aus Furcht vor seinen Reaktionen oder aus einem psychologisch-sprachlichen Unvermögen heraus zu formulieren, was alles schiefgelaufen war, sagen sie dem narzisstisch Veranlagten vielleicht sogar, es habe nichts mit ihm zu tun. Aber es hat mit ihm zu tun. Und wie.
Nun gut.
So gern ich Gesellschaft habe & mich mit Menschen treffe, so gern bin ich auch einfach mal einen Tag oder ein Wochenende für mich allein.
So sollte es ja auch sein.
So ist es gesund.
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eine wichtige & wertvolle Ressource, für die ich ja so dankbar bin.
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Nach Trennungen ging es mir nie darum, möglichst schnell wieder einen Partner zu finden.
Trotzdem ging es einmal relativ schnell & einmal sehr schnell. Und das stimmt(e) auch so. Es geht ja nicht nur ums Quantitative, sondern auch darum, was man in die Auf- & Verarbeitung investiert sowie über sich selbst herausgefunden hat. Und da hab‘ ich halt sehr, sehr vieles getan.
Die anderen beiden, früheren, Male dauerte es aber deutlich länger. Und das war gut so. Wie komisch, auffällig & fast schon zwanghaft ist es denn, wenn man immer in einer – sogenannten (!) – Partnerschaft sein muss…?!
Da gäbe es so vieles dazu zu sagen, dass ich besser gar nicht erst damit beginne…!
Viel lieber berichte ich beispielsweise darüber, dass ich am Samstagabend mit Caroline in der Bar des Hotels Schweizerhof gegenüber des Zürcher Hauptbahnhofs war & wir uns drei Stunden lang angeregt unterhielten. Über so alles Mögliche: die Schule, die Schüler & Schülerinnen, unsere eigenen Kids & natürlich auch über Männer. Über Fehler in der Partnerwahl & die Gründe dafür. Darüber, dass ich mir viel zu vieles bieten & gefallen lassen habe…
Dass Caroline das auch sieht & es so klar ausdrückt, hat mir gutgetan. Und sie ist ja nicht die einzige. Längst nicht.
Warum ich mir so vieles, was ganz & gar nicht in Ordnung war, bieten & gefallen liess, kann man sich auf jeden Fall fragen. Muss ich mich fragen. Das heisst, musste. Jetzt hab‘ ich die Antworten darauf & diese innere Klarheit hat eine unbeschreibliche Entspannung mit sich gebracht.
Wenn ich so zurückdenke, bereue ich,
dass ich zwei Männern (viel) zu vieles verziehen hatte & (viel) zu spät einen Schlussstrich ziehen konnte,
dass ich mich (weit) unter meinem Wert verkaufte,
dass ich an ihnen hing, obschon sie sich in vielem oder Bedeutendem (total) daneben benahmen.
„Ja, manchmal macht man den gleichen Fehler zweimal“, hatte Caroline schon früher mal gesagt.
„Das waren Lehrpartner“, sagte Leila.
Recht hat auch sie.
Und zwar so was von.
Gelernt habe ich vieles.
Nämlich zum Beispiel, was ich nicht verdient habe.
Was ich nicht brauche.
Was ich nie, nie mehr will.
Und vieles mehr…
Darum bin ich jetzt an einem ganz anderen Punkt. Nochmals viel weiter. Und bereit für einen Mann, der mir ebenbürtig ist.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei Monika, Caroline & Alexandra für die freundlichen Aussagen punkto Aussehen. Also, dass wir beide gut aussehen, auch deshalb zusammenpassen & ein schönes Paar abgeben würden. Auch deshalb. Betonung auf „auch“.
Es ist ja leider alles andere als selbstverständlich, dass eine Frau so etwas von einer anderen Frau hört oder liest. Daher umso schöner. Und es spricht sehr für die Frauen, die das so schreiben oder sagen können. Darum werde ich es nie vergessen.
Klar, verbindet uns noch vieles mehr.
Marokko zum Beispiel…
Länder, die uns interessieren & die wir noch bereisen möchten…
Ein intaktes Selbstwertgefühl.
Spontanität.
Unkompliziertheit.
Eine südländische Seele.
Gemeinsame Werte & Haltungen.
Gemeinsame Interessen.
Dass die Liebe zu unseren Kindern auch in Reibungen mit ihnen besteht…
Und weiteres…
Unsere Gespräche sind von Anfang geflossen & von Anfang an tiefgründig gewesen. Aufrichtiges & wahrhaftiges Interesse am Gegenüber, also aneinander, ist für uns beide selbstverständlich. Immer wieder bin ich überrascht, woran er sich alles erinnert, was ich ihm erzählt oder geschrieben habe. Und umgekehrt ist es genauso.
Die Themen sind sehr vielfältig, wir können über tausend & mehr Dinge reden. Und zwar losgelöst von unserer eigenen Person. Einfach über die Themen als Themen.
Der Mittwochabend war magisch.
Filmreif.
Nein, mehr.
So, so viel mehr…!
Ich erzähle dann im nächsten Beitrag.
Obschon das auch meine sprachliche Ausdrucksfähigkeit übersteigt…
Aber einen Ansatz versuchen werde ich…
❤️