Eine berauschende Nacht

„Danke für die berauschende Nacht“,
schrieb Amir* mir vorgestern Morgen, als er im Zug zur Arbeit sass & ich bereits an meinem Arbeitsort angelangt war.
„Ich bin immer noch geflasht davon.“

Natürlich gehören zu solchen Nachrichten jeweils viele entsprechende Emojis. Auch diesbezüglich passen wir zusammen; wir verwenden sie sehr ähnlich & kommunizieren sehr ähnlich. Und ja, das sagt halt viel mehr aus, als man auf den ersten Blick meinen würde.

Ich musste lächeln.
Und mir ging ganz vieles durch den Kopf.
Hmm, ich habs ja auch schon geschrieben: Die arabische Wärme weckt die Göttin in uns.
Diese arabische Wärme.
Die, wenn frau sie einmal kennt, immer fehlt, wenn sie eben fehlt.

Seit ich sie wieder habe & sie meine inneren Feuer entfacht hat, gehe ich auch wieder gerne zu „Calzedonia“, „Etam“ oder „Intimissimi“.
Sehr gerne sogar.
Hab‘ selbst schon fast einen halben Laden zu Hause… 🤪

Am Freitag, dem obligatorischen Schuljahresvorbereitungstag, sprachen mich mehrere Kolleginnen, die am Vorabend auch bei Nadine & Benjamin im Hemmental eingeladen waren, auf Amir* an.
Offen, ehrlich & sehr herzlich.
Sie hatten gespürt & gemerkt, dass er einen wunderbar feinen Charakter hat.

Als er & ich von der Einladung bei Nadine & Benjamin nach Hause fuhren, benutzte er zweimal das Wort „unfassbar“.
Das grandiose libanesische Buffet, das die beiden hingezaubert hatten, und die Tatsache, dass er diesen schönen Ort mit mir kennenlernen durfte, fand er unfassbar.
Die grosse Anerkennung & Wertschätzung, die in diesen Aussagen steck(t)en, fuhren bei mir ein.

Kein Wunder.

Mehrere Menschen haben es mir schon gesagt & ich sehe es auch so: Dadurch, dass ich auf so gut wie allen Ebenen das totale Gegenteil erlebt habe, nehm‘ ich jetzt all‘ die eben wunderbaren Eigenschaften noch viel klarer, intensiver, überwältigender & dankbarer wahr.

Dass er extrem aufmerksam ist.
Dass er sehr einfühlsam ist.
Dass er sehr rücksichtsvoll ist.

Dass er meine Talente, Fähigkeiten & Stärken unumwunden erkennen & anerkennen kann.
Dass er mir so viel Wertschätzung entgegenbringt. Dass er mir täglich sagt, schreibt oder zeigt, wie viel ich ihm bedeute.

Dass er immer wieder feststellen kann, dass es Frauen wie mich nicht wie Sand am Meer gibt.
Dass er seine Gefühle für mich wunder-, wunderschön ausdrücken kann & will.
Dass die Liebe aus tiefstem Herzen kommt von einem Mann, der mit sich selbst im Reinen ist.

Dass ich mit ihm über alles reden kann.
Dass er offen ist.
Dass er Freude haben & zeigen kann an den Dingen, an denen ich Freude habe.

Zum Beispiel, um nur etwas von tausend Dingen zu nennen, an guten Parfums.
Dasjenige aus Casablanca, das ich bei jedem Date mit ihm benutzte & dessen arabische Note ihm gefällt, hab‘ ich auch schon erwähnt.
Dasjenige aus Paris riecht anders, aber auch gut.
Und in der zweiten Ferienwoche, als ich in Winterthur war & nebst viel anderem Gutscheine einlösen ging, kaufte ich eines im „Lush“. Es heisst „Lust“. (Englisch ausgesprochen bitte. 😉)

Davon benutzte ich ein wenig in der Nacht von Montag auf Dienstag & spritzte zum Spass auch ein wenig davon auf ihn. Dass das wieder möglich ist, er sogar lachte & den Duft mag, geniesse ich sehr. Ich bin wieder ich selbst, ich bin wieder die Frau, die ich eben bin, ich bin wieder frei.

Und vielleicht haben wir die berauschende Nacht auch ein kleines bisschen diesem Parfum zu verdanken… – wer weiss. 🤷🏻‍♀️ 😛

Wenn ich das alles hier wiedergeben würde, was er mir schon geschrieben & gesagt hat, käme ich nirgends mehr hin. Aber es macht ja nichts, dass ich nie & nimmer fertig würde; ich hab‘ ja alles in unserem Chat. Und aus diesem werde ich, wie in einem früheren Beitrag schon erwähnt, zu seinem Geburtstag zwei Bücher machen lassen.

(Für Interessierte -> zapptales)

Heute Abend kommt er wieder zu mir.
Wir freuen uns darauf.
Ich werde also für fünf Personen kochen, denn Hjalmar, Noras jüngerer Sohn, der zehn Tage älter als Taieb ist 😀, wohnt zur Zeit unter der Woche bei uns. Dies, weil er in Oerlikon bei der U-18-Basketball-Nationalmannschaft trainieren kann. Voll cool. 😎

Das passt gut, da Taieb sich ja auch auf (s)eine Jiu-Jitsu-Karriere fokussiert & ebenfalls in Oerlikon trainiert. Soll er es versuchen, finde ich. Es ist ist nicht schlimm, wenn Vorhaben nicht gelingen. Aber es ist schlimm, wenn man es nie versucht hat & später immer denkt, hätte ich doch…/wäre ich doch…/etc. Aus dieser Haltung & Überzeugung heraus unterstütze ich ihn bei diesem Plan.

An dieser Stelle ein Dank an diejenigen, die die Locker- & Entspanntheit, die Coolness & den Mut, die ich damit offenbare, sofort bemerkt & hervorgehoben haben. Auch wenn ich tatsächlich locker, entspannt, cool & mutig bin, hat es mir gutgetan, dass andere das sehen & bewundern. Es ist ja schon eher aussergewöhnlich, jedenfalls in der Schweiz.

Genau, Taieb hat seine Lehre als FaGe unterbrochen. Das erste Lehrjahr hat er fertig gemacht & er hat es auch total gut gehabt mit den Bewohnern & Bewohnerinnen des Altersheims. Ehrlich gesagt hat es mir weh getan, dass sie ihn „verloren“ haben. Ich hoffe, er besucht sie bald einmal. Das habe ich ihm nämlich nahegelegt.

Morgen fahren Amir* & ich nach Bologna.
Kurzurlaub übers Wochenende.
Wir freuen uns seeehr darauf.

An der Schule läuft es gut. Wie schon ein paarmal erwähnt würde ich eigentlich gerne viel mehr darüber schreiben, halte mich aber (sehr) zurück. Aus, so denke ich, verständlichen Gründen.

Ich hatte mich gefreut, meine Schüler & Schülerinnen wiederzusehen.
Jetzt sind sie an Vorträgen über die Sommerferien… – selbstverständlich mit den ihrem Alter entsprechenden Erwartungen. Ich liebe es zu sehen & zu hören, wo sie gewesen sind & was sie erlebt haben. Darum hatte ich ja auch diese erste (kleinere) Balkanreise machen wollen. 😊

Die zweite (grössere) soll im Sommer 2025 folgen. Da auch er schon seit längerem den Balkan bereisen möchte, zusammen mit Amir*. Dann sollen nebst den fünf von Naila & mir bereisten Ländern zusätzlich der Kosovo & Nordmazedonien miteinbezogen werden.

So, ich fang‘ bald an, das Abendessen für fünf Personen vorzubereiten.
Danach möchte ich noch ein bisschen Marokkanisch-Arabisch weiterüben.
Irgendwie ist es ein gutes Gefühl, nicht nur fast die ganze Zeit zu lehren, sondern auch wieder mal zu lernen.

Sommerliche Grüsse aus Winti & bis bald. ☀️

* Name geändert

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