Ich hab‘ ihn dann gefunden, Lauras Vater, und mit ihm angestossen. Er mit einem Bier, ich mit „Campari Orange“.
Gefunden habe ich auch ein paar weitere Fotos, die ich in den kommenden Beiträgen unterhalb des Textes einfügen werde: ein paar der wenigen, die ich von den sichtbaren Symptomen weitgehend „unsichtbarer“ Erkrankungen gemacht habe und von denen ich mir jetzt mehr wünschen würde.
Obschon: Rechtfertigen muss und will ich mich für gar nichts. Aber darum geht es nicht. Sondern darum, die Beschränktheit, die hinter der Annahme, eine kranke Person habe krank auszusehen, sich – gefälligst – krank zu benehmen, sich – gefälligst – ins Bett zu verkriechen, gewissen Kriterien zu entsprechen und – gefälligst – nirgendwohin zu reisen, steckt, aufzuzeigen.
Eine Beschränktheit, die einerseits verständlich ist und der ich, wenn ich nicht selbst betroffen wäre, vielleicht auch erliegen würde. Die sich andererseits – und das ist der springende Punkt (!) – zu unermesslicher Dummheit auswächst, wenn Unbetroffene sich anmassen, über Betroffene zu urteilen.
Dieser unermesslichen Dummheit allerdings wäre ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht verfallen – das kann ich mit gutem Gewissen sagen. Ich masse mir nicht an, über Menschen, die Krankheiten haben, von denen ich nichts weiss, zu urteilen. Das geht nicht. Das entlarvt diejenigen, die es tun, die es nötig haben.
Entlarvt haben sich diejenigen meiner ehemaligen Arbeitskollegen und -kolleginnen – und einzig diejenigen meine ich -, die dies eben nötig hatten, die dies taten:
Nur schon die Annahme, eine kranke Person habe im Bett zu sein, ist so beschränkt:
Ich darf gar nicht mehr und länger als unbedingt notwendig im Bett sein. Davon – wie von ganz vielem, was mit meiner Erkrankung in Zusammenhang steht – hattet ihr gar nichts kapiert, nicht? Aber urteilen durftet ihr selbstverständlich…
Meine Erkrankung erhöht die Thrombose- und Embolie-Gefahr um ein Vielfaches. Deshalb sollte ich mich möglichst selten im Bett aufhalten, wenn ich akut krank bin, wenn ein akuter Schub wütet.
Das ist immer wieder herausfordernd, immer wieder schwierig…, ein ständiges Abwägen und Abschätzen, ein ständiges Herausspüren, was Priorität haben soll, eine ständige Gratwanderung zwischen dem Bedürfnis zu liegen und dem Risiko, eine Thrombose oder Embolie zu begünstigen.
Seid doch einfach froh, dass ihr davon keine Ahnung habt; seid doch einfach froh, dass ihr ins Bett liegen könnt, wenn ihr krank seid (was vorbildliche Lehrer und Lehrerinnen vorzugsweise in den Ferien (ups, pardon, der unterrichtsfreien Zeit) sind, wir wissen es…, und wir kennen auch das Lamentieren darüber…) und euch keine Gedanken darüber machen müsst, was euer Blut macht, ob es sich vielleicht irgendwo verklumpt und ein lebenswichtiges Gefäss verstopft…
Seid doch einfach froh, dass ihr von dem und von vielem, was ich im Blog schon erzählt und beschrieben habe, verschont seid. Seid doch einfach froh und hält eure grosse Klappe.
Für mich ist es zwar zu spät, aber vielleicht kann eine andere Person davon „profitieren“. Wenn ich mich so unter Betroffenen umhöre und umlese, machen fast alle die gleichen ätzenden Erfahrungen mit euch Unbetroffenen, euch „chronisch Gesunden“. Die meisten können sich nicht dagegen wehren. Dass ich es kann, könnt ihr mir jetzt gerade noch einmal falsch auslegen und übelnehmen. Dazu seid ihr wahrscheinlich sogar imstande…
Eine(r) von euch oder eventuell zwei, drei zusammen – nein, ich wiederhole hier nichts von Feigheit… – half(en) überdies meinem ehemaligen Arbeitgeber, mein Facebook-Account auszuspionieren und sich Zugang zu Daten, die „nur“ für „Freunde“ sichtbar waren, zu verschaffen.
Die Person, die es war, oder die Personen, die es waren, sollte(n) sich besser gleich melden, wie ich ja schon über Facebook bekanntgegeben habe. Wir wollen die Frage nämlich auch auf rechtlichem Weg beantwortet haben und wir interessieren uns für die Rechtsgrundlage, auf der ihr handeltet. (Hmm…)
Bis jetzt hat sich – man höre und staune – niemand gemeldet. Aber die „21 gemeinsamen Freunde“ sind schon eine heisse Spur… Übrigens: Wenn ihr euch meldet, macht es alleine. Nicht in einem Grüppchen. Denn: Ich stehe euch alleine gegenüber.
Ich habs nicht nötig, mich mit anderen zu verbünden. Und: Ich hab euch nichts zuleide getan. Niemals. Nicht das geringste bisschen. Auch darum – nicht nur darum, aber auch darum – habt ihr euch bitter entlarvt, habt ihr euch entblösst in eurem armseligen Tun.
Ich bemitleide euch dafür; mein gesamtes Umfeld – Familie, Freunde, Freundinnen, Bekannte, Nachbarinnen, Ärzte… – bemitleidet euch dafür. Jedenfalls alle, die sich zu meinem persönlichen Facebook-Skandal geäussert haben. Und es sind viele, wirklich viele:
Einige kommentierten euer Verhalten gleich unter den 39 Fotos der 39 ausgedruckten Seiten oder unter einem anderen Posting zum gleichen Thema; die Mehrheit schrieb mir persönliche Nachrichten. (So ist das meistens, weil die Schreibenden ihre Meinung nicht öffentlich kundtun wollen, was ich durchaus verstehe, oder weil sie mir ihre persönliche Geschichte anvertrauen und diese nicht öffentlich erzählen wollen, was ich noch mehr verstehe.)
So viele, dass ich es über dieses Wochenende auf keinen Fall schaffen werde, alle zu beantworten, und doppelt froh bin, dass ich über die Auffahrts- und Pfingsttage zusätzliche Zeit habe, um auf alle Nachrichten einzugehen. Dies ist mir nämlich wichtig. (Und übrigens: Wiederum sind ehemalige Schüler und Schülerinnen dabei…)
Was ihr getan habt, ist eine Schande unbeschreiblichen Ausmasses, eine Verletzung unbeschreiblichen Ausmasses: Ihr habt euch erniedrigt, so was von erniedrigt: Dieser Ausdruck ist einer der am häufigsten verwendeten in Bezug auf euer Tun.
Ich war ja geradezu noch nett, ich war geradezu noch nett mit den Ausdrücken „Entlarven“ und „Entblössen“. Andere sind da mit heftigerem Geschütz aufgefahren – ups, Waffen, schnell zur Polizei…: OMG, war das eine lächerliche Aktion; wenn ihr wüsstet, was darüber so alles gesagt wird… (!!!) – und haben Ausdrücke verwendet, die ich mich hier und jetzt nicht zu zitieren traue. (Und ich bin ja nicht ganz unzimperlich, wie ihr eventuell festgestellt haben dürftet…)
Wie kann ein Arbeitgeber nur auf einem so tiefen Niveau agieren? Und überdies Gehilf(inn)en beauftragen? Wie können Menschen sich nur dermassen selbst erniedrigen? Wie ist so was möglich?!
Habt ihr mal überlegt, wie viel Zeit ihr auf das Ausspionieren verwendet habt? Arbeitszeit womöglich…! Habt ihr mal überlegt, wie viel Tinte ihr für das Ausdrucken in Farbe (!!!) verschwendet habt?
Das müsst ihr jetzt alles wieder reinholen, damit euer Budget stimmt. Euer Budget: das Einzige, was zählt.
Dass ich mehrere Male mein Leben aufs Spiel gesetzt hatte, um nicht zu fehlen und nicht aufzufallen, ist scheissegal…:
Klar, das war mein Fehler, mein grösster, allergrösster Fehler in 45 Lebensjahren. Aber euer Verhalten, kaum war ich krankgeschrieben, kaum hatte ich nachgegeben und mich beinahe mit meiner Hausärztin „gestritten“, weil sie mich schon längst hätte krankschreiben wollen – seltsam, nicht? -, euer Verhalten, kaum war die Not-Notbremse gezogen, zeigt ja aufs Allerdeutlichste, dass ich gute, gute, gute Gründe hatte, „Angst“ vor der Krankschreibung zu haben. (Andere müssen das nicht haben, ich weiss schon; da wird mit ganz, ganz unterschiedlichen Ellen gemessen.)
A propos Budget: Ich hab mal geschrieben, es gehe euch einzig und allein darum, und ich hab auch schon geschrieben, es gehe euch „nur“ um Rache. Das stimmt natürlich beides nicht: Es geht euch um beides: Rache und Geld. Geld und Rache.
Wofür der Rachefeldzug, wofür?! Für den langen bezahlten Urlaub und die unbeantworteten E-Mails?! (Ich kann – zum Glück – „nur“ noch darüber lachen und mit einem „Campari“ anstossen…)
Wollt ihr tauschen? Wollt ihr? Ja oder nein?!
Ich hätte jetzt noch zusätzlich eine Vorstufe von Leukämie, eine sogenannte Präleukämie oder schwelende Leukämie zu vergeben. (Hat höchstwahrscheinlich mit der bestehenden Diagnose zu tun, was jedoch nichts an der Tatsache – Oder ist es vielleicht nur meine Wahrnehmung? Ha, ha! – ändert, dass ich sie habe.
Wollt ihr tauschen? Würdet ihr alles so gelassen nehmen wie ich? (Über Gelassenheit gibts dann mal ein paar Extra-Beiträge. Aus Gründen, die mit euch und eurem niedrigen Verhalten zu tun haben. Über Gelassenheit bei weniger als zwei Stunden Schlaf pro Nacht über mehr als sechs Jahre hinweg. Über Gelassenheit bei persönlichkeitsverändernden Medikamenten. Über Gelassenheit und eure – diesbezügliche – Überheblichkeit, die ihr mir gegenüber an den Tag legtet. Dass ich nicht lache. Punkto Gelassenheit muss ich von euch gar nichts lernen, sondern könntet ihr von mir lernen. Aber eben: Dazu dann mal ein paar Extra-Beiträge…)
Würdet ihr gleichzeitig, wie ihr euch damit abfinden müsstet, mit oben genannter Diagnose, sprich weiterer und zusätzlicher Ungewissheit zu leben, politische Arbeit leisten, Songs einstudieren und aufnehmen, mit den Kindern Ping-Pong, Airhockey und Basketball spielen, unterrichten? (Ja, ich unterrichte und freue mich sehr, die Nachfolge einer Bekannten zu übernehmen; muss und will „nur“ noch eine Zwischenlösung finden. Aber dazu ebenfalls ein anderes Mal…)
Wie hässlich ihr eure Rachegelüste und eure Geldgier offenbart, wie hässlich ihr euch verhalten habt und wie ihr euch selbst demontiert, übersteigt eigentlich ein „normales“ Vorstellungsvermögen. Darum gibt es (längst) keine Kompromisse mehr. Auch wenn es so aussieht, auch wenn wir ein letztes Mal eine aussergerichtliche Lösung (ver)suchen: Es ist – von meiner Seite her – nur „pro forma“.
Das hab ich von euch gelernt: Eure falschen Genesungswünsche, eure falschen „Alles Gute“-Wünsche, eure falschen Gesprächsangebote, damit ihr „pro forma“ gut dasteht, damit ihr „pro forma“ fein raus seid, haben mich das gelehrt: Ich bin jetzt auch nur „pro forma“ zu einem Kompromiss bereit.
Vor eventuellen „Gegendarstellungen“ fürchte ich mich übrigens nicht. Denn: Ich habe euch überhaupt nichts zuleide getan. Ich habe gar niemandem etwas zuleide getan. Ich war „nur“ krank. Sehr sogar. Und ich hab zahlreiche Beweise dafür; ihr wisst gar nicht, was ich dann alles zu Tage fördern könnte und würde; ihr wisst gar nicht, was meine Ärzte und Ärztinnen alles bestätigen. Ihr wisst es nicht, und es ist besser so. Ihr könntet damit sowieso nicht umgehen.
Über eure „Anschuldigungs“-Taktik habe ich mich schon ein paarmal amüsiert. Sie ist so billig, dass mir fast übel wird. So angelernt. So angelernt und so billig. Jedes Mal, wenn ich eine unliebsame Tatsache äusserte, kam postwendend zurück: „Anschuldigung“.
Was für eine doofe Strategie, um alles, was nicht gehört oder gelesen werden will, abzuweisen und der Person, die den Mut hat, unliebsame Tatsachen zu äussern, die Schuld zuzuschieben und ihr zu vermitteln, sie sei die „Böse“ oder die „Schwierige“ oder was auch immer: Ist das eine hinterhältige Strategie, gewisse Personen mundtot zu machen:
Das Thema, dass punkto Abwesenheiten, punkto Pensum und Stundenplan, punkto Zusatzaufgaben und -funktionen mit ganz unterschiedlichen Ellen gemessen wird, hatte ich ja einmal angesprochen bzw. geschrieben, um es in einem Gespräch aufzugreifen. Aber da war ich sofort die böse Beschuldigende. Klar…, wie einfach geht das doch…
Und in der ganzen Geschichte seit Herbst 2015 ebenfalls: Immer beklagt ihr euch über Anschuldigungen. Ist das lächerlich, ist das peinlich. Ich hab gar keine Anschuldigungen gemacht, sondern konkrete Vermutungen geäussert: Dass mein längster und heftigster Krankheitsschub durch das von euch nie angegangene Mobbing einer Kollegin, die mit fast allen Probleme hat(te) und über deren Verhalten sich viele andere ebenso deutlich äusser(t)en wie ich, ausgelöst worden war, ist keine Anschuldigung, sondern eine konkrete Vermutung.
Nein, längst nicht nur von mir, sondern insbesondere von meinen engsten Bezugspersonen sowie von mehreren Ärzten und Ärztinnen. Aber ihr wisst ja eh alles besser. Ihr habt euch ja als Ärzte und Ärztinnen aufgespielt und dadurch vor allem eines gezeigt: erstens, dass ihr offenbar massive Probleme habt, und zweitens, dass ihr keine Ahnung von chronischen Erkrankungen habt.
Euer Facebook-Ausspionieren verkehrt eure öde „Anschuldigungs“-Taktik leider ins pure Gegenteil: „leider“ für euch. Denn ich wäre nie im Leben auf die Idee gekommen, dass ihr zu so etwas Hinterhältigem fähig seid, dass ihr so etwas Kleinliches und Niedriges nötig hättet. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ihr so weit gehen, euch dermassen demontieren würdet. Nie wäre mir auch nur im Traum in den Sinn gekommen, euch dessen zu beschuldigen.
Aber ihr habt es getan. Und ich habe euch viel weniger beschuldigt, als mir zugestanden wäre, als richtig gewesen wäre, als der Realität entsprochen hätte: Packt ein mit eurer Taktik, packt ein. Sie hat ausgedient.
Über all’ die administrativen, kommunikativen, menschlichen und rechtlichen Fehler, die ihr begangen habt, staunen selbst die erfahrensten Anwältinnen. Sie füllen – quantitativ und qualitativ – fast ein Buch.
Und noch einmal: Ihr habt meine Krankheit im Zeugnis erwähnt. Ihr hattet mir von Anfang an damit gedroht. (Ihr seid ja fast so nett wie ich.) Das dürft ihr nur, wenn die Krankheit bzw. deren Auswirkungen der Kündigungsgrund war(en) (was natürlich stimmt, ihr aber abstreitet, weil ihr die Konsequenzen nicht tragen wollt. Buaah, ist das dreckig.)
Es gibt einen Bundesgerichtsentscheid dazu: Wollt ihr ihn umstossen? So, wie ihr die Empfehlungen meines Internisten umstossen wolltet? So, wie ihr euch über Ärzte und Ärztinnen erheben wolltet? Wollt ihr es versuchen?
Habt ihr auf den beiden Fotos, die ich am Ende des letzten Beitrags einfügte, vielleicht etwas bemerkt? Ja oder nein?!
Wenn ja: Bravo!
Wenn nein: Ich wog zu den Zeitpunkten, als sie aufgenommen wurden, zehn Kilogramm weniger als jetzt. Wir haben zwar keine Waage zu Hause, aber ich weiss es von den vielen, vielen Arztbesuchen her trotzdem immer genau. Zudem spüre ich meinen Körper sehr gut.
Wie auch immer: Auf dem Bild, das an Sandras und Ekrems Hochzeitsfest Ende September 2015 aufgenommen wurde, wog ich sogar mehr als zehn Kilogramm weniger als jetzt; auf demjenigen, das auf Malta aufgenommen wurde, an jenem Abend also, der euch in eurem krankhaften Ausspionieren am meisten auf Trab hielt, wog ich ungefähr acht oder neun Kilogramm weniger als jetzt.
Und „jetzt“ heisst Folgendes: Es passiert öfters, dass Menschen mir ein Kompliment machen und sagen, ich sähe gut aus. Manche sagen ganz offen, ich hätte zugenommen; andere umschreiben es lieber. Wer denkt, ich sei jetzt dick, täuscht sich aber: Ich bin nicht dick und werde es höchstwahrscheinlich nie werden. Ich bin immer noch schlank – trotz der (erwünschten) Nebenwirkung eines Medikaments und trotz eingeschränkter Bewegung seit dem 14. Februar.
Erstens bin ich von Natur aus bzw. von meinen diesbezüglichen Genen aus schlank. Zweitens versetzte die Tatsache – Oder war es am Ende nur eine Wahrnehmung? -, dass ich auch nach all’ den langdauernden und hochdosierten Prednison-Therapien nicht zugenommen hatte, meinen Internisten in Zürich in Erstaunen. (Es muss seine Wahrnehmung gewesen sein. Merkwürdig!)
Vielleicht sind unsere Wahrnehmungen ja doch nicht immer so verschieden, buaah… Vielleicht gibt es tatsächlich Tatsachen? Könnte doch sein, oder? Nur so als kleiner Exkurs für die Verfechter(innen) der verschiedenen Wahrnehmungen und der damit zwangsläufig vertretenen Unverbindlichkeit.
„Sie nehmen nie zu.“, meinte er jedenfalls nur noch, und wir lachten zusammen. Ach ja, übrigens der Gleiche, der mir Berg- und Meeresluft empfohlen hatte. (Worauf ihr nie gekommen wärt, ihr super Ärzte und Ärztinnen. (Schon ein Kind weiss, dass kranke Menschen oft in die Berge oder ans Meer fahren bzw. fliegen, weil die Luft und der Tapetenwechsel bei vielen chronischen Krankheiten helfen können.))
Er hat mir diese Reisen – es handelte sich um zweimal vier und einmal acht Tage; das ist auch noch so ein Punkt, in dem ihr euch so grässlich entblösst – nicht nur empfohlen; er hat sie mir gegönnt.
Ich habe ihn gefragt, ob ich nach Valletta reisen könne und dürfe. Ich habe ihn gefragt. Ich habe ihn gefragt. Und er hat es mir erlaubt. Er hat es mir erlaubt. Und ihr fandet dann, es stände euch zu, darüber zu klatschen und zu tratschen?! Mir die Kurzreisen zu missgönnen? Sie gegen mich auszulegen? Als ob ich euch ein einziges Mal Grund für solche Annahmen geliefert hätte… Als ob ihr auch nur annäherndst in einer Position gewesen wärt, in der euch dies zugestanden wäre… Als ob ihr auch nur einen Schimmer einer Ahnung meiner Erkrankung gehabt hättet…
„Jetzt“ heisst auch, dass mir die engste Schürze beim Notfall-Röntgen in der Schulthess Klinik an meinem Geburtstag zu weit war und ich sie auf Geheiss der Angestellten hin halten musste. „Kleiner sind nur noch die Kinderschürzen.“, sagte sie, und ich hielt die Schürze also, damit sie nicht nach unten rutschte.
Egal, mit wem ich über euer Verhalten spreche: Das Problem liegt bei euch. Warum sonst hätte euch meine Abwesenheit derart beschäftigen sollen? Wenn ihr euren Job doch so sehr liebt? Wenn ihr doch immer so top motiviert und top engagiert seid? Wenn ihr doch so zufrieden und erfüllt seid in dem, was ihr tut? Wenn ihr das, was ihr tut – unter anderem ständiges Vergleichen, ständiges Bewerten und Benoten… -, doch so sinnstiftend und sinnvoll findet?
Was ging euch meine Abwesenheit an? Was kümmerte sie euch? Warum verleitete sie euch zu den dümmsten Spekulationen und dümmsten Äusserungen?
Weil ihr selbst völlig in der Überlastung und Überforderung feststecktet? Weil ihr selbst einem Burn-Out und allem, was so dazugehört, nahe oder bereits mittendrin wart? (Dazu habe ich dann auch noch ein bisschen was auf Lager…) Weil ihr selbst Erholung nötig gehabt hättet, dringend nötig? Und sie mir darum so besessen, so krankhaft besessen, so hinterhältig missgönntet? Und euch darum auf ein so niedriges, ein so erbärmlich niedriges Spiel einliesset? (Andere bezeichnen das, was ihr mit mir getan habt, im Übrigen als „Schikaniererei“ oder „Mobbing“, um die zwei noch netten Ausdrücke zu nennen.
Weil ihr selbst, wenn ihr ehrlich zu euch selbst wärt, gerne aus dem einengenden System ausbrechen und dem unseligen Hamsterrad entkommen würdet?
Ich bin ehrlich zu mir selbst: Ich würde am liebsten irgendwo leben, wo ich sinnvolle (!) Arbeit verrichten könnte – und da gehört Vergleichen, Bewerten und Benoten nunmal nicht dazu. (Ausser ich würde mir dies vorgaukeln. Aber das ist nicht mein Ding. Das ist euer Ding.)
Ich würde am liebsten irgendwo humanitäre Hilfe leisten. Ich würde am liebsten die Zelte in der Schweiz abbrechen und irgendwo wahrhaftig sinnvolle Arbeit verrichten. Was mich davon abhält? Unsere Kinder, meine Familie, ein paar ganz liebe Menschen, meine Krankheit.
Aber ich weiss und ich gestehe es mir ein: Es ginge trotzdem. Es gibt ja Familien, die diesen bewundernswerten (!) Mut aufbringen. Und es gäbe Orte, wo die medizinische Versorgung für mich gewährleistet wäre. Von daher: Es gibt keine Ausreden.
Und von Konsum, Luxus und weiteren Oberflächlichkeiten reden wir schon gar nicht: Sie machen nicht glücklich. Wer das abstreitet, amüsiert mich. Es ist – schon wieder – eine Tatsache, dass Materielles nur kurzfristig glücklich macht, und dann braucht es wieder etwas Neues und wieder etwas Neues und wieder etwas Neues.
(Darum haben wir auf die Zweitwohnung (keine Anspielung, bin leider noch immer nicht wieder in der Laune für Anspielungen…) in Marokko verzichtet und helfen dafür mit anderen Menschen aus der Umgebung zusammen Familien auf dem Land in Marokko und in Algerien. Ich hab durch puren Zufall bei einem Einkauf in der „Migros“ an unserem Wohnort eine Frau kennengelernt, die einen Verein für Familien in Algerien und in Marokko gegründet hat.)
Und so geht das endlos weiter, auf einer endlosen Suche nach Glück, das so nie gefunden wird. Glück ist etwas anderes. Etwas Tiefes, etwas Inneres. Es hat mit Geld, Konsum und Luxus nichts zu tun. Es hat mit Internet und Digitalisierung nichts zu tun. Es hat mit Achtsamkeit zu tun, mit voller Hingabe an eine Tätigkeit, mit voller Konzentration auf den Augenblick, auf das, was gerade ist, auf die Blumen, auf Farben und Düfte, auf die Menschen, die gerade anwesend sind. Es hat mit gemeinsamem Erleben und Erinnern zu tun, mit Dasein für andere, mit Helfen. Und zwar ehrlichem und nachhaltigem Helfen, nicht nur so pseudo-sozialem Tun, hinter dem immer gleich der Eigennutz lauert. (Und nein, auch dies ist keine Anspielung.)
Wie auch immer: Ich bin da brutal ehrlich zu mir selbst. Wie ehrlich ihr zu euch seid, solltet ihr euch fragen. Und zwar alleine und in Ruhe. Nicht mit dem aufgesetzten „Ich hab immer alles im Griff“-Gehabe. Das führt zu nichts Nachhaltigem und nichts Ehrlichem.
Aber letztlich ist es mir egal: Es ist nicht mein Leben. Was ihr getan habt, hätte ich nie getan, würde ich nie tun. Die Missgunst von Therapiezeit und – theoretischer (!!!) – Erholungszeit ist anders als durch massive eigene Probleme völlig undenkbar, unvorstellbar. Das ist der Grundtenor sämtlicher Kommentare und Nachrichten, die ich zu eurem Verhalten erhalten habe.
Und wenn ich schon beim Tenor und damit beim Singen bin: Ich bin nicht nur daran, „Lonely Sky“ ein zweites Mal aufzunehmen; ich bin auch daran, „Carry me like a fire in your heart“ einzustudieren, und bin bald für die Aufnahme bereit. Darin singe ich das tiefe „D“, währenddem eine „normale“ Frauenstimme im klassischen Gesang das „A“, vielleicht einmal das „G“ singt. Ich singe also zweieinhalb bis dreieinhalb Töne tiefer, und sie klingen noch. Das ist speziell, und das habe ich meinem langen Hals bzw. meinen langen Stimmbändern zu verdanken. (Ich muss das aber nicht jedem/jeder, dem/der ich begegne, erzählen… (Bitte keine Anspielung vermuten!), sondern schreibe einfach im Blog darüber, weil das Singen für mich mein wichtigstes Hobby und eine der wichtigsten Therapieformen geworden ist.)
So, und jetzt ist der Text wieder so lange geworden, obschon ich mir vorgenommen habe, wieder kürzere Texte zu schreiben…
Trotzdem habe ich vieles noch nicht geschrieben: in Bezug auf meinen ehemaligen Arbeitsplatz, in Bezug auf meine Geschichte mit der Autoimmunerkrankung, in Bezug auf alles, was mich interessiert, bewegt, berührt. Auch zu meinem definitiven Entscheid, gewisse Bereiche meines Privatlebens nicht an die Öffentlichkeit zu tragen, und zu diesbezüglicher Neugier und Frauen, die sich offenbar über ihren Ehemann definieren und ihre eigene Identität spätestens mit der Heirat verloren haben, sowie zu meiner Seelenverwandtschaft mit Felipe – Das ist das richtige Wort, nochmals ein Dank an Janine. 😉 – möchte ich mich äussern.
Ach ja, und am Umlaut kann es nicht gelegen haben; er scheint nicht der Grund für die im letzten Beitrag erwähnte E-Mail-Adresse, die schon ein bisschen einfährt, zu sein. Dazu gleich hier unten zwei Fotos. (Extra für euch, genau… Vielleicht findet ihr es ja immer noch ganz „easy“; es betrifft euch ja schliesslich nicht. Und auch nicht diejenigen, bei denen eine Erkältung oder andere Bagatell-Erkrankung zu Aufheben im halben Schulhaus führt… Sondern mich.)
Ich muss jetzt sowieso aufhören. Weil ich mich mit Felí treffe. Spanien ist nicht aufgehoben, nur aufgeschoben. (Hat etwas mit meiner „Gesundheit“ zu tun, richtig.) Am Zürichsee gefällts uns aber auch. Und Rioja sowie „Tapas“ gibts in Zürich auch. 😊