2024 Sommerferienflash 2 – „Du verwöhnst mich wirklich sehr!“

„Du verwöhnst mich“, war ein weiterer Satz, den Amir* in Tirano äusserte. Und zwar mindestens dreimal. Auch das fuhr bei mir ein.
„Du verwöhnst mich wirklich sehr“, sagte er beim zweiten Mal.
„Du verwöhnst mich extrem“, befand er beim dritten Mal.

Der Satz fuhr bei mir ein, weil ich natürlich weiss, dass ich immer sehr viel gebe. Dass ich auch immer mal wieder (viel) zu viel gegeben habe. Dass ich mit meiner Energie & meiner Liebe bisweilen (viel) zu verschwenderisch umgegangen bin.

Solange das gesehen & geschätzt wird, ist es ja in Ordnung. Ist dies hingegen nicht der Fall, wird es (etwas) schwieriger. Und wird es sogar ins Gegenteil verdreht, wirds voll verreckt, ja unerträglich.

Ich habe in zwei meiner vier ernsthaften Beziehungen nicht nur (viel) zu viel gegeben, ich habe mich auch (viel) zu viel angepasst. Zu viel akzeptiert, zu viel mitgemacht, ohne mit der Wimper zu zucken, wie eine Freundin es treffend formuliert hat. (Viel) zu viel investiert, (viel) zu viel gekämpft, (viel) zu spät einen Schlussstrich gezogen.

Das bereue ich.
Ich bereue in meinem Leben nicht vieles, aber das bereue ich.
Das würde ich nie wieder tun.

Schon gar nicht für Lappen.

-> siehe vorletzter Beitrag.

Krass ist, dass man solche Erlebnisse mit gravierend persönlichkeitsgestörten Typen nie abschliessend erzählen & nie abschliessend aufschreiben kann. Es bleiben immer Lücken, mit denen man alleine klarkommen muss. Das ist wohl auch einer der Hauptgründe, warum es nicht leicht ist, einfach loszulassen & eben abzuschliessen.

Nun gut – einerseits möchte ich meinen Blog nicht mehr mit Erinnerungen an einen hochgradig egoistischen & einen überdies narzisstisch geprägten Partner füllen.
Andererseits gehören diese Erinnerungen halt auch dazu, haben sie mich vieles über mich selbst gelehrt, brauche ich auch die schriftliche Aufarbeitung & Verarbeitung & haben sie mich bereit gemacht für einen Mann, den ich verdiene & der mich verdient.

Because a high-value woman knows:

She didn‘t lose them.

They lost her.

Oder in der direkten Rede:

I didn‘t lose you.

You lost me.

Und noch einmal:
Meinen Wert gekannt hab‘ ich schon.
Auf jeden Fall.
Schon immer.

Aber gelebt hab‘ ich ihn nicht immer.
Warum, weiss ich mittlerweile.
Darum kann ich ihn jetzt leben.

Die erste Ferienwoche war wunder-, wunder-, wundervoll.
Wie viele Male & wie intensiv wir uns beieinander dafür bedankt haben, kann ich nicht mehr eruieren.
Doch es ist alles so tief in meinem Herzen drin, wie – abgesehen von den beiden Schwangerschaften & den beiden Geburten – noch nie etwas in meinem Herzen gewesen ist.

Zusammen lange ausschlafen…
Zusammen gemütlich frühstücken…
Reden, reden & reden… – immer „im flow“.
In der Stadt herumspazieren…
Vom einen Café zum nächsten ziehen…

Sich auch ohne Worte verstehen…
Sehr, sehr ähnlich ticken.
Sehr, sehr dankbar sein, einander begegnet zu sein…

Keine Hektik, kein Druck, kein Leistungsdrang.
Keine Vergleiche, kein Rumkritisieren, kein Rumtäubelen.
Keine Spielchen, keine Manipulationen, kein Drama.

Anerkennung & Wertschätzung.
Vertrauen & Verwundbarkeit.
Spass & Humor.

Verwöhnt hab‘ ich noch nie jemanden so gerne wie Amir*.
Er hat es sooo verdient.
Und der Buddha schaute allem in stoischer Ruhe zu & machte keinen Wank. 😂 🤷🏻‍♀️ 😇

* Name geändert

 

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