2024 Sommerferienflash 3 – kein Wein, aber im Weinberg

Wie schon ein paarmal erwähnt (und ich habe gute Gründe, das besonders hervorzuheben… (so, wie ich gute Gründe habe, über Persönlichkeitsstörungen zu schreiben…)) ist es für Amir* seit unserem ersten Treffen am 24. März selbstverständlich gewesen, in meiner Gegenwart kein Fleisch zu essen, und ist es für mich seit ebendiesem Abend selbstverständlich gewesen, in seiner Gegenwart keinen Alkohol zu trinken. Auch darum konnten wir ein Fundament schaffen, bei dem Rücksicht einer der tragenden Bausteine ist. Ohne das je thematisiert zu haben… – es ist für uns beide einfach vollkommen selbstverständlich.

Das Veltlin, wo wir waren, ist eine bekannte Weinbauregion. Trotzdem hatte ich keinen Bruchteil einer Sekunde Lust, auch nur einen Tropfen zu probieren. Unendlich viel wichtiger war mir der Respekt ihm gegenüber.

Nicht etwa, weil er dies von mir erwarten oder gar verlangen würde. Das tut er nicht. Im Gegenteil, er sagte mir zu Beginn, ich könne schon Wein trinken. Und auch darum kommt es für mich nicht in Frage. Ich überlege mir sogar, ganz aufzuhören, Alkohol zu konsumieren. Gut möglich, dass ich das bald umsetze.

Ich habe mitbekommen, wie ein (sehr) problematischer Umgang mit Alkohol aussieht.
Ich habe mir all‘ die Ausreden & Rechtfertigungen angehört.
Ich habe komplette Verdrehungen von Tatsachen an den Kopf geschleudert bekommen.
Ich fühlte mich angesichts meiner berechtigter Sorgen & der völligen Kritikunfähigkeit des Gegenübers völlig hilflos.

Und es war ja nicht einmal Kritik.
Es waren, wie erwähnt, berechtigte Sorgen.
Aber was kann man erwarten von jemandem, der in seiner eigenen verzerrten Ego-Blase, in der lauter selbstkonstruierte & äusserst kuriose Gesetzmässigkeiten gelten, lebt…?!?

Nun gut, es waren wunder-, wunder-, wundervolle Tage ohne Alkohol & ohne Fleisch.
A propos Fleisch: Man(n) kann imfall zweimal pro Tag Fleisch essen & von sich behaupten, man(n) esse wenig Fleisch…!
Das glaubt ihr mir jetzt nicht, ich weiss.
Ich würde es ja auch nicht glauben, wenn ich es nicht selbst erlebt hätte.

Gleichzeitig wird die Partnerin dafür kritisiert, dass sie keine Bio-Produkte kauft, und dies als „extrem verwerflich“ bezeichnet. (Zitat)
Und fürs (notabene sehr moderate) Autofahren.
Währenddem die abstrusesten Begründungen für den eigenen exorbitanten Fleischkonsum herhalten müssen & es ausserdem piepegal ist, wie total kaputt Skifahren die Wiesen & Weiden macht.
Und Kinder kosten imfall nichts in dieser Welt…!
Im grossen Widerspruch zu sämtlichen Berechnungen & Statistiken…!

Ach ja, mein Gott, was ich noch alles erzählen könnte…!

Wir genossen dafür andere Veltliner Spezialitäten.
Zum Beispiel die Pizzoccheri zum Abendessen.
Mandelgebäcke oder Krapfen (Berliner) zum Frühstück…
Kuchen aus Buchweizenmehl mit Heidelbeeren…

Und ja genau, ich esse zu viel Süsses…!
Dieses reine Ablenkungsmanöver von oben erwähnter Problematik ist mittlerweile zum „running joke“ nicht nur unter Freundinnen, sondern auch zwischen Amir* & mir geworden.
Besser, darüber zu lachen…!

Am dritten Abend spazierten wir in einen Weinberg hinein. Es war nicht mehr richtig hell, aber auch noch nicht dunkel. Perfekt romantisch.

„Dafür, dass ich dich noch nicht so lange kenne, gehe ich schon früh vor dir auf die Knie“, sagte er leise.
Ich lächelte ihm zu & wir liessen uns gehen…
Um uns herum raschelte ab & zu irgendein Tierchen.

* Name geändert

 

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