Coffee, coffee, coffee

Mein vorletzter Beitrag (Storytelling_6: Dirty Dancing) liess die Zahl der Lesenden wieder mal in die Höhe schnellen. Das war ja zu erwarten gewesen bzw. das hatte ich erwartet. Kaum wirds ein bisschen heiss, verbreitet sich das im Nu.

Nachdem ich ein paar Jahre gar nie mehr in die Statistiken geschaut hatte (weil es mir 2017 und 2018, als die Zahl der Lesenden in ungeahnte Höhen stieg, zu viel wurde… – erstens mach‘ ich mir mit dem Authentisch-, Direkt- & Ehrlichsein ja nicht nur Freunde & Freundinnen und zweitens war SLE noch sehr aktiv) hab‘ ich seit Frühjahr 2025 wieder ab & zu hineingeschaut. Dabei hat mich überrascht, wie viele Lesende immer noch verzeichnet werden. Das hätte mir echt nicht gedacht. Insbesondere auch, da ich eine ca. halbjährige Pause eingelegt hatte (um Zeit für anderes zu schaffen…). Und wie erwähnt – kaum wirds ein bisschen brisant oder eben ein bisschen heiss, vervielfachen die Zahlen sich sofort…! 🤷🏻‍♀️

Brisant sollte ich bald mal werden in Bezug auf den Krieg im Nahen Osten. Wobei das kein Krieg ist. Auch kein Konflikt. Es ist eine gezielte & systematische Vernichtung, eine „Säuberung“, ein Gemetzel, ein Zerstören, ein Aushungern, ein Ausrotten. Es ist ein Völkermord, ein Genozid.

Aber dazu
nach dem Urlaub
mehr.

Mittlerweile sind wir auf Java angekommen.
Hier wohnen wir für vier Tage in der Villa „Bella Vista“, die ihrem Namen alle Ehre macht:
Der Ausblick auf den indischen Ozean (Bali Strait) sowie auf Bali ist nämlich wirklich wunderschön.
Ich sitze auf der Frühstücksterrasse und geniesse die frühen Morgenstunden.
(Lustigerweise ist es hier eine Stunde früher als auf Bali, das ich von hier aus sehr gut sehe…)
Vögel zwitschern
und
auch der chaotische Verkehr ist hörbar,
stört mich aber nicht.

Ich trinke Kaffee und erinnere mich an die drei „Coffee- and Tea-Tastings“, die wir auf Bali gemacht haben: eines am Donnerstag bei Ubud, dem kulturellen Herzstück von Bali, eines am Freitag im Maha Gangga Valley, das mir besonders gut gefiel, und eines am Freitag in der Nähe von „Lahangan Sweet“ in der Region Karangasem.

Als „Coffee-Lover“ hat mir das natürlich mega gefallen und ich könnte es jeden Tag wiederholen. Und da ich fairen Tourismus vertrete und pflege, hab‘ ich entweder einen Eintrittspreis dafür bezahlt oder aber in den Shops so viel Kaffee und Tee eingekauft, dass sie ein gutes Geschäft gemacht haben. Also werde ich (zurück in der Schweiz) allen, denen ich etwas schenken möchte, Kaffee oder Tee schenken. 😄

Auch Felí,
auch meinem türkischen Freund,
auch meinem algerischen Freund.

Letzterer hat eine Bohnen-Kaffeemaschine,
die sehr feinen Kaffee macht.
(Den brauch‘ ich jeweils als erstes am Morgen,
wenn ich bei ihm übernachtet habe… 😜)
So hab‘ ich entschieden,
auch eine Bohnen-Kaffeemaschine zu kaufen,
wenn wir umgezogen sind.

Hier gibt es sooo viele verschiedene Sorten,
dass ich sie gar nicht alle aufzählen kann.
Darum sei hier nur der Luwak-Coffee speziell erwähnt, dessen Bohnen durch das Verdauungssystem der Zibetkatze gewandert sind…! 😅
Damit eng verbunden ist die (Kolonial-)geschichte von Indonesien, die mich ebenfalls interessiert und über die ich ein bisschen nachgelesen habe.

Überhaupt haben wir in unseren (ersten) fünf Tagen auf Bali so vieles gesehen und erlebt, dass ich das meiste nur kurz erwähnen oder andeuten kann. Wer mehr wissen möchte, kann mich persönlich fragen; ich gebe gerne Auskunft und erzähle gerne. Und als Tagebuch für mich selbst genügen Stichworte oder ein paar Sätze sowie (verhältnismässig wenige) Fotos, damit ich mich wieder an vieles mehr, was ich hier nicht festhalten kann (da ich ja nicht in erster Linie schreiben, sondern vieles sehen und erleben möchte…) erinnern werde.

Eine Leserin hat mich gefragt,
ob ich nicht vorgehabt hätte,
eine grosse (viereinhalbwöchige) Balkanreise zu machen.
(nach der zweieinhalbwöchigen vom letzten Sommer)
Ja, das stimmt
und
das bleibt auch weiterhin auf meiner „Bucket List“.
Doch zur Zeit zieht es mich vor allem (wieder) weiter weg, sodass ich (wieder) diesem Gefühl folge… ☺️

Auch für die Herbstferien hab‘ ich schon Ideen,
wenn auch noch nichts gebucht.
Das mach‘ ich, wenn wir zurück sind.
Ganz nach dem Motto einer früheren (und sehr geschätzten) Arbeitskollegin: Um den Sommerferienende-Blues zu überwinden, bucht man am besten gleich die nächsten Ferien…! 😛

Zurück zu Bali:

Auf unserer Ubud-Tour (siehe oben) besuchten wir zuerst eine (Silber-)schmuck-Manufaktur.
Das war interessant zum Anschauen,
die Frauen an ihren kleinen Holz-Pulten,
Feinstarbeit verrichtend.
Kaufen wollten wir allerdings nichts
– ausser zwei „Take-away-coffees“ (mit richtiger Milch (kein Pulver)) im gegenüberliegenden Café, das einerseits englisch anmutet („Carrot cake“ mit ganz viel „icing“) andererseits russische Spezialitäten („Piroshki“, um nur ein Beispiel zu nennen) verkauft.

Dann hielten wir bei einer Bildergalerie und schauten uns hunderte von Bildern an, von indonesischen Künstlern gemalt.
Kräftige Farben,
von kleinen über mittlere bis zu sehr grossen Leinwänden,
von realistischen bis zu surrealen Abbildungen.
Die riesigen Blumenfelder erinnerten mich an Claude Monet und ich nannte sie die „indonesischen Nymphéas“.

Danach hatten wir es sehr lustig im „Monkey Forest“, wo wir viele Affen beobachten konnten.
Langschwanzmakake, auch Javaneraffe genannt, ist die Affenart, die man auf Bali findet.
Bereits auf unserer Fahrt vom Flughafen in Denpasar (Südwesten) zu unserer Unterkunft („Bamboo Bali“ in Amed im Nordosten mit wunderschönem Ausblick auf die Lombok Strait und perfekt, wirklich, wirklich perfekt für Sonnenaufgänge vom Balkon aus) hatten wir solche Affen gesehen.
Und auch gestern auf der Fahrt der Nordküste entlang von Amed nach Gilimanuk, auf der wir das Air Sanih besuchten sowie in Lovina am Strand zu Mittag assen, sahen wir wiederum ein paar.
Sie haben einen langen Schwanz (wie der Name ja besagt) und ein markantes Gesicht.

-> Air Sanih (Yeh Sanih):
öffentliches  Süsswasserbecken direkt am Meer,
sehr beliebt bei Einheimischen,
besonders am Wochenende und nachmittags.
Das Wasser stammt aus einer natürlichen unterirdischen Quelle, ist aber nicht warm, sondern angenehm kühl.
Der Eintritt ist sehr günstig.

Wir waren (wahrscheinlich) die einzigen Touristen dort und kauften uns süssen Instant-Kaffee, Wasser und Cola.
Ich erlebe gerne das echte Leben der Einheimischen;
sonst müsste ich ja gar nicht reisen…
Darum wählte ich sehr bewusst Orte auf Bali, die nicht vom Massentourismus heimgesucht werden.

-> also beispielsweise eben nicht Kuta, Legian oder Seminyak
-> Party kann ich auch in Winti oder in Zürich haben!
(-> Und hab‘ ich ja auch oft… 😇)
-> Hotelketten brauch‘ ich hier ebenfalls nicht.
-> sondern viel mehr authentisches Indonesien 😊

Zurück zum Donnerstag:

Nach dem wie erwähnt lustigen Besuch im „Monkey Forest“,
einem kleinen Naturpark
mit dem hinduistischen Tempel
Pura Dalem Agung Padangtegal
in Ubud,
ging es weiter zu
„Elephant Cave“
oder
„Goa Gajah“.

Die „Elefantenhöhle“ ist eine archäologische Stätte und ein Heiligtum des balinesischen Hinduismus. Goa Gajah stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist eines der ältesten Denkmäler auf Bali. Die ganze Anlage, zu der auch ein Wasserbecken mit sechs weiblichen Statuen, aus deren Krügen Wasser in das Becken sprudelt, sowie der Tempel „Pura Taman“ gehören, enthält buddhistische und hinduistische Elemente.

Zum Schluss das erste (von bisher drei 😁) „Coffee- and Tea-Tasting“ auf einer kleinen Kaffee-Farm.
Wir bestaunten die Kaffeebohnen an den Büschen und konnten dem Prozess (Rösten, Mahlen) zuschauen.
Zudem sahen wir zwei Luwaks (Zibetkatzen).

So, jetzt mach‘ ich Schluss,
obschon ich noch viel mehr zu erzählen hätte.
Wie fast immer…
Inzwischen ist Nachmittag geworden
und
wir wollen noch in die Stadt fahren.

Sonnige Grüsse aus Banyuwangi! ☀️

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