Ups, es ist ganz schön heiss geworden! 🥵
Also im wörtlichen Sinn, meine ich.
Wobei es hier in Abu Dhabi natürlich auch im übertragenen Sinn heiss werden kann… 😛
Trotzdem haben wir die 14 Stunden hier genossen und einiges unternommen.
Jetzt sitzen die im Flugzeug zurück mach Zürich.
Morgen habe ich einen Schuljahres-Vorbereitungstag an meiner neuen Schule,
der um 7.30 Uhr beginnt
oder,
wenn man auf Kaffee und Gipfeli verzichtet
(was ich ungern tue)
um 8 Uhr.
Am Abend fahre ich mit meinem algerischen Freund an den Flughafen Basel, wo wir seinen Cousin, der für neun Tage in die Schweiz kommt, abholen.
Ich habe ihm, nachdem er mich gefragt hatte, versprochen, mein Auto zu Verfügung zu stellen.
Und eben: Was ich verspreche, das halte ich.
(siehe vorletzter Beitrag)
Alles ziemlich crazy.
Aber ich schaff‘ das.
The show must go on.
Nach unserer Ankunft in Abu Dhabi, wo wir von einem nicht sprechen wollenden (oder könnenden (?), aber unwahrscheinlich… – es war jedenfalls lustig („Dä hät gar kei Bock uf siis Läbe“ 😂)) Passkontrollbeamten durchgelassen wurden, zog ich mich in einer Toilette um (sommerlich (was in den zu stark (!) runtergekühlten Flugzeugen für mich nicht geht));
dann fuhren wir mit einem Taxi (der günstiger als ein Uber war) fast an die Corniche, nämlich ins Café Yard, das rund um die Uhr geöffnet ist, wie Naila herausgefunden hatte.
Dort setzten wir uns draussen hin und bestellten Minze-Tee und frischen Granatapfelsaft.
Die Getränke schmeckten fein, aber es wurde uns bald zu heiss (obschon wir beide einiges ertragen…).
Also machten wir uns auf zum Meer, wobei wir den Lake Park durchquerten, in der Hoffnung auf zumindest ein ganz kleines bisschen kühlere Luft.
Aber dem war nicht so.
Wir legten uns auf zwei Bänkchen;
Naila schlief ein,
ich blieb wach, da wir ja insere Pässe, mein Portemonnaie, unsere Handys und sonst noch ein paar Sachen dabei hatten.
Ein Mann war am Fischen
und
eine Katze hätte gerne
den kleinen Fisch,
den er herauszog,
als wir ankamen,
gehabt.
Gärtner gingen ab und zu vorbei;
Naila meinte, sie würden bestimmt denken, wir seien obdachlos.
Und ein Mann aus Bangladesch wollte nicht mehr aufhören, mit uns zu reden… 😄
So in der Nacht auf einem Bänkchen direkt am persischen Golf, hinter dem wir die Wüste erblickten, zu liegen, auf der anderen Seite die extrem beeindruckenden Wolkenkratzer zu haben und Sterne sowie den abnehmenden Mond zu sehen, war überaus besonders. Unsere wunderschöne Reise, für die ich sehr dankbar bin, ging mir durch den Kopf. Und ich bekam Lust, nicht nur weitere indonesische Inseln sowie Thailand, sondern auch Kambodscha, Laos, Malaysia, Singapur und Vietnam zu bereisen.
Als die Morgendämmerung einsetzte
und
die Sonne aufging,
packten wir,
nachdem
wir uns noch
mit einem Büsi
abgegeben hatten,
zusammen.
Wir schwitzten…,
ich war total verschwitzt
(was selten vorkommt)
und
fühlte mich total klebrig.
Es war sehr unangenehm.
Darum fragte ich in einem Hotel, ob wir ein Zimmer für eine Stunde haben könnten. Doch sie waren ausgebucht. Und in die Sauna dürfen nur Gäste.
Also liefen wir etwas ziellos herum…
Plötzlich sah ich von weitem einen Fitnessclub angeschrieben. Und er war sogar bereits geöffnet!
Das grösste Glück war dann aber der freundliche, unkomplizierte & hilfsbereite Angestellte (oder Inhaber), der uns ihre Dusche öffnete. Diese war zwar etwas heruntergekommen (zum Beispiel geplatzter Schlauch, etwas rostiges Wasser (jedoch nur das kalte, das warme nicht)), aber es ging. Und ich werde nie beschreiben können, wie gut das tat!!!!!!!!!!!!
„You saved my life“,
sagte ich am Schluss zu ihm.
Und es war nicht nur zum Spass gemeint.
Ich fühlte es wirklich so.
Umso frischer, leichter und besser fühlte ich mich danach, ich bin dem Mann bis jetzt so was von dankbar. Denn so konnte ich den Tag geniessem. Naila hatte, da wir keine Badetücher hatten, nicht duschen wollen; sie machte sich einfach sonst frisch.
Ich fühlte mich wie neugeboren
und
wir gingen zuerst in einen Gemischtwarenladen, da Naila un – be – dingt einen Haargel brauchte,
danach ins französisch anmutende Café Brioche, wo wir frühstückten.
Ruhig, stilvoll, mit viel Holz und Pâtisserie in vielen verschiedenen Farben.
Es war eher teuer, dafür auch mega fein! 😋
Nach dem Frühstück fuhren wir mit einem Taxi zur bekannten „Sheikh Zayed Grand Mosque“.
Ihr Bau begann 1996,
offiziell eröffnet wurde sie Ende 2007.
Mit einer Fläche von etwa 12 Hektaren ist sie eines der grössten Gotteshäuser weltweit.
Das heisst, wir mussten nochmals zurück zu einer Mall fahren, um angemessene Kleidung zu kaufen. (Wobei wir das auch im Untergeschoss der Moschee, wo es Coffee Shops und Läden gibt, hätten tun können, aber das wussten wir nicht…) Was nicht „schlimm“ oder so war, da wir so auch noch einen Eindruck von der Mall bekamen und vor allem da der Verkäufer, bei dem ich für Naila eine schöne Abaya, deren Pailletten in der Sonne wunderschön funkelten, mit Hijab und für mich zwei Tücher (die man verwenden kann, wie man möchte, heute natürlich als Kopftuch) kaufte, sehr sympathisch und sehr nett war (bzw. ist).
Dann wieder zurück zur Moschee, wo ich für den Einlass auch noch Socken kaufen musste. Zum Glück fanden wir ein paar coole Exemplare und ich entschied mich, da sie lang genug sind und vom Stil her einigermassen zu mir passen, für das hellviolette Paar, auf dem „Happy Easter“ steht. Passt doch perfekt zur Jahreszeit und erst recht in eine Moschee…! 😇
Der Auftraggeber zum Bau war Sheikh Zayed Bin Sultan Al Nahyan, Gründer und erster Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate. Seine Vision war, kulturelle und religiöse Vielfalt in einem modernen islamischen Bauwerk zu vereinen, was ich auf den hohen Tafeln mit Bildern und Weisheiten, die im Untergeschoss den langen Gang säumen, bis man die Rolltreppe zur Moschee hinauf nimmt, schön dargestellt finde.
Sein Leichnam wurde im Innenhof beigesetzt.
Die Moschee zeichnet sich durch 82 weisse Marmorkuppeln sowie über 1‘000 Säulen aus, die mit Halbedelsteinen wie Abalone, Amethyst, Jasmin und Lapislazuli ausgestattet sind.
Beeindruckende Details
wie
sieben Swarovski-Kronleuchter
(grösster ca. 12 t, 10 m Durchmesser, 15 m Höhe)
oder
ein riesiger handgeknüpfter Teppich
(ca. 5.600 m²)
der von iranischen Kunsthandwerkern gefertigt wurde
– der größte seiner Art weltweit.
Weitere architektonische Einflüsse
stammen beispielsweise aus
der osmanischen,
der persischen,
der Mogul-
sowie
weiteren Kulturen.
Es war unbeschreiblich beeindruckend.
Wir wollen beide nochmals hingehen.
Und zwar einmal zwischen November und März;
dann sind die Temperaturen angenehmer und man kann sich besser konzentrieren.
Der Eintritt ist übrigens kostenlos. ☺️
Ebenso, die 30- bis 45-minütigen Führungen, die angeboten werden. 😊
Auch eine solche machen wir beim nächsten Besuch, aus dem gleichen (oben erwähnten) Grund.
Wir fuhren total beeindruckt zum Flughafen zurück.
Der Taxifahrer war der am besten gelaunte von den drei, die wir in Abu Dhabi hatten, und musste lachen, als er anstatt dem Steinrand entlang auf eben den hinauffuhr…
Wir lachten auch, aber er lachte am längsten.
„Bro lacht eifach allei wiiter“,
kommentierte Naila,
sadass wir auch grad wieder lachen mussten.
Und er also nicht mehr alleine lachte…
Nur nicht über das gleiche… 😅