So einmal auf 280 Texte leiste ich mir einen langweiligen Textanfang: Mit den auf dem Beitragsbild abgebildeten – qualitativ hochwertigen (!) – Kopfhörern tönt die im Beitrag „Like a fire in your heart“ angefügte Audio-Version des Songs „Carry me (like a fire in your heart)“ so, wie sie auch im Studio tönte: ziemlich „cool“. (Eigentlich fast schon „hammermässig“ oder „voll geil“, aber die Ausdrücke sollte ich mir noch ein wenig aufsparen. Denn Sandra und ich wissen, dass noch einiges (mehr) drinliegt und ich auf (m)einem Weg bin…)
Damit möchte ich sagen, dass die Qualität der Kopfhörer viel ausmacht und qualitativ schlechte Ware (sprich alle Kopfhörer unter 30 CHF und leider auch gewisse Exemplare aus dem oberen Preissegment) gutem Gesang oder allgemein guter Musik niemals gerecht wird. Jedenfalls wird das Musikhören mit oben abgebildeten Kopfhörern ein echtes Vergnügen und bin ich von meiner eigenen Stimme ziemlich beeindruckt.
Meine Markenzeichen, nämlich das Ausblenden der Stimme und das Vibrato, kommen auf oben genannter Aufnahme schon schön zum Ausdruck. Ersteres ist sowieso immer ein Abwägen, weil ich es einerseits, da ich es eben wirklich gut kann, natürlich zeigen möchte, andererseits aber die Pausen auch zum Einatmen brauchen muss und den erneuten Einsatz nicht verpassen bzw. zu spät beginnen darf. Darum überlegen wir uns jeweils, wo ich es wie lange einsetzen/zeigen kann…
Und auf das tiefe „D“, das ich zwar besser kann als auf der Aufnahme geglückt (bei „before“ sowie bei „begin“), bin ich auch ein bisschen stolz: Normalerweise erreicht nicht einmal eine Alt-Stimme diesen Ton mit Klang; ich habe einen Mezzo und bringe besagten Ton zum Klingen… – ziemlich speziell und ziemlich „cool“, findet sogar Sandra.
(Aber ich belästige damit jetzt nicht meine Arbeitskollegen und -kolleginnen… – weder per E-Mail noch mit Flyers in den „Fächli“. Erstens fände ich das aufdringlich und zweitens vermischt es Berufs- und Privatleben bzw. würde die Frage sich stellen: Und wenn das jede(r) macht…?! (Eine Anspielung – richtig. Weil an der Wirtschaftsschule KV Winterthur dies eben gemacht wird und immer die Gleichen sich in den Mittelpunkt stellen können und dürfen… – klar. Passt ja zu vielem anderen…))
So…, fertig mit „langweilig“: Bei allen, die in den vergangenen Tagen und Wochen ein bisschen mit mir mitgelitten haben, bedanke ich mich von Herzen! Das hat wirklich gutgetan und wirklich geholfen; es war nämlich, auch wenn ich mit einem Übermass an Energie gesegnet bin, was ein paar WSKVW- Immerallesbesserwissende gegen mich auslegten, keine einfache Zeit:
Die Nacht vom vorletzten Sonntag auf den vorletzten Montag, als ich gemerkt hatte, dass mit Felí – abgesehen von den Verletzungen – etwas nicht stimmte, hatte ich in seinem Zimmer verbracht – und nicht wie die anderen Nächte im Gästezimmer: Nachdem er eingeschlafen war und ich mit Rubén, seinem älteren Bruder, telefoniert hatte, zerrte ich die Matratze und die Decke des Betts im Gästezimmer in sein Zimmer, legte sie auf den Boden neben seinem Bett und schlief, als die Müdigkeit irgendwann grösser als die Angst wurde, ein. Die Nähe zu ihm gab mir eine gewisse Sicherheit.
Die Vermutung mit der Lungenentzündung streifte meine Gedanken kurz, da ich ja nach meinem eigenen Unfall am 14. Dezember 2016 selbst davon betroffen gewesen war, wenn auch, da wir sofort eingreifen konnten, nur in bescheidenem Ausmass, und die Zusammenhänge kenne.
Felipe hats mehr erwischt als mich damals, aber er ist über den Berg, nachdem Montagmorgen bis Freitagmittag der letzten Schulwoche vor unseren Herbstferien wirklich schlimm gewesen waren: Das ging so weit, dass wir ihn nicht mehr alleine vom Schlafzimmer zum Bad gehen liessen, da er so blass war und sehr geschwächt und mitgenommen wirkte. Wenn ich nicht an der Schule war, war ich bei ihm, half ihm beim Aufstehen, ging jeden Schritt mit ihm und hielt meine rechte Hand an seinen Rücken; einfach nicht dort, wo er sich verletzt hat, sondern weiter oben. Wenn ich an der Schule oder beim Einkaufen war, übernahmen seine Brüder, insbesondere Rubén, der Arzt ist, oder Nachbarinnen:
Eine brachte unter anderem Dutzende von Cherrytomaten vorbei, die ich am Sonntagabend alle dem Risotto, den ich zubereitet hatte, beifügte. Für Felís jüngeren Bruder Marco, der ein Tomaten-Trauma hat – er meint, seine Mutter habe es damit definitiv übertrieben, was die anderen drei jedoch nicht bestätigen können oder wollen… (😉) -, machte ich dann noch schnell Teigwaren mit Pesto. (Gekauftes Pesto – sorry.)
Eigentlich hatte er kochen wollen, aber ich übernahm das gerne. Und eigentlich hatte ich am Sonntagabend nach Hause fahren wollen, aber wir fanden es beide schade, uns einfach die Türklinke in die Hand zu geben. Da mein Mann und die Kinder zu Hause die Koffer gepackt hatten und ich nur noch meine persönlichen Utensilien und meine Medikamente, die sich ja zur Zeit auf deren zwei beschränken, einpacken musste und da wir, wie erwähnt, spontan entschieden hatten, den Abend gemeinsam zu verbringen, blieb ich also eine weitere Nacht und fuhr erst am Montagmorgen nach dem Frühstück nach Hause.
Wir waren auch so erleichtert darüber, dass es Felí von Freitagmittag an zusehends besser ging, dass Marco eine Flasche Wein öffnete und mit mir anstiess. (Marco schenkte mir übrigens auch auf dem Beitragsbild zu sehende Karte… 😉) Felí blieb bei seinem Tee, und die Tatsache, dass wir ihn ein bisschen hochnehmen und zusammen lachen konnten, wirkte fast wie eine kleine Erlösung. (Und immerhin hat(te) er, da ich ihm ja (siehe letzter Beitrag „Unsere Schöne“) sechs verschiedene Teesorten (einen Morgentee, einen Abendtee, einen Glückstee, einen Alles-Liebe-Tee, einen Gute-Besserung-Tee und einen Schutzengel-Tee) mitgebracht hatte, eine anständige Auswahl.
Vom Tessin aus telefonierte ich jeden Tag mit ihm und werde dies ab morgen wieder so handhaben: Das heisst, ich rufe seine Schwester Maria, die am Montagnachmittag eintraf und gestern Abend für mich Gemüse-Paella kochte, an, und rede, wenn er wach ist, mit ihm; wenn er schläft, rufe ich später wieder an: Seine Stimme ist zwar noch nicht so, wie ich sie mir gewohnt bin, aber schon wieder kräftiger.
Am Freitag, vier Wochen nach dem Unfall, bei dem er Glück im Unglück hatte, stand eine Röntgenkontrolle an: Die Brüche sehen den Umständen entsprechend aus, aber die zehn bis 14 Wochen mit dem Gips (siehe letzter Beitrag „Unsere Schöne“) sind bereits auf mögliche 15 Wochen ausgedehnt worden; zudem verursacht der Gips Druckstellen, was nicht nur zusätzlich schmerzhaft ist für ihn, sondern auch zu Durchblutungsstörungen sowie Nervenschädigungen führen kann. Da müssen jetzt alle Beteiligten aufpassen, damit diesbezüglich keine weiteren Komplikationen entstehen.
Bis die Brüche verheilt sind, kann ein halbes Jahr (oder mehr) vergehen; bis er nichts mehr davon spürt, kann ein Jahr (oder mehr) vergehen. In den Wochen und evt. Monaten nach der Gips-Entfernung, in denen er noch einen Verband tragen muss, kann ich dann wohl meine diesbezüglichen Fertigkeiten anwenden; ich kann, da ich dies lernen musste, relativ professionell einen Verband anlegen und werde ihm das dann machen. „Ich kann das und mach das dann für dich.“, hab ich ihm gestern Abend beim Paella-Essen versprochen.
Doch bis es so weit ist, werden wir wohl 2019 schreiben… „Aber eins ums andere. Zuerst musst du so weit gesund werden, dass der Heilungsprozess der Verletzungen überhaupt richtig beginnen kann.“, fuhr ich fort.
Klar – ich bin froh, dass es ihm schon deutlich besser geht als in dieser ganz schlimmen Woche, die mich, was mir jedoch niemand anmerkte (geschweige denn ansah… (was die WSKVW-Immerallesbesserwissenden (bestimmt auch jetzt!) nie kapieren können oder wollen)), physisch und psychisch sehr forderte, aber ich weiss auch, dass er noch nicht ganz gesund ist (in Bezug auf die Lungenentzündung, meine ich…): Ich hab ihm gestern Nachmittag Fieber gemessen, weil ich, als ich direkt nach den Song-Proben mit Belina, der Pianistin, in der Villa Anda in Zürich zu ihm fuhr und ihm einen Wiedersehenskuss gab, spürte, dass seine Temperatur noch erhöht sein musste. Das war sie dann auch, aber eben – zum Glück nicht mehr so stark wie anfangs Monat, als Rubén 40,2 Grad mass, darauf nicht mehr zögerte und mit ihm ins Spital fuhr. (Siehe letzter Beitrag „Unsere Schöne“).
Wir hoffen auch, dass er die Physiotherapie, die er wegen seines schlechten Zustands unterbrechen musste, bald fortsetzen kann: Wenn jetzt nichts mehr dazwischenkommt, kann er sie ab kommendem Mittwoch wieder aufnehmen. Es geht ja auch um die Rückenverletzungen…: Maria wird ihn begleiten; ich werde wieder im Tessin sein. Und für die Woche nach den Ferien werde ich noch einmal bei ihm wohnen. Maria fliegt am 22. Oktober, genau zwei Wochen nach ihrer Ankunft, nach Spanien zurück und kommt wahrscheinlich im November noch einmal. Sie hat drei Kinder, die vom Alter her im Bereich von Taieb und Naila liegen; Rubén hat zwei erwachsene Kinder, und Marco ist letztes Jahr Vater geworden.
Ach ja, und irgendwann, wenn ich bereit dazu bin, schreibe ich noch ein bisschen etwas über Felipes Exfrau. Ich habs nämlich immer gut mit ihr gehabt und hab immer noch losen Kontakt zu ihr. Sie hatte nie ein Problem mit unserer Freundschaft und ist auch sonst eine tolle Frau. Dass die beiden nicht „für immer“ zusammen bleiben würden, vermutete/„befürchtete“ ich jedoch von Anfang an; sie passen, so wunderbar sie als Individuen sind, einfach nicht zusammen.
Ich hab diese Geschichte mal in einem Blog-Beitrag angedeutet und (einiges) später in einem anderen Beitrag ganz am Schluss geschrieben, was ich mit der Andeutung gemeint hatte. Und dann, weil das Schreiben darüber auch befreiend wirkt(e): Katharsis…
Die Geschichte, als er eine Frau, die ihn wirklich liebte, nicht geheiratet hatte, weil sie mit unserer Freundschaft nicht umgehen konnte, was für mich nicht ganz einfach war, da ich sein Glück wollte… Aber ich musste lernen, mich abzugrenzen – es war sein Entscheid. Er wusste, dass ich es lieber anders gehabt hätte, weil mir sein Glück am wichtigsten war und weil wir irgendwie schon einen Weg gefunden hätten, uns trotzdem weiterhin zu treffen.
Nun gut, wie gesagt, ich musste lernen mich abzugrenzen – und habe es, zum Glück, gelernt. Jetzt, in Bezug auf den Unfall, ist mir sein Wohl wieder wichtiger als meines – und darum bin ich so froh, dass er sich – im absolut krassen Gegensatz zu mir damals im Jahr 2016, als ich sehr krank war… – in Ruhe und ohne Druck erholen kann.
Dass ich es selbst nicht konnte, weil die Schulleitung der Wirtschaftsschule KV Winterthur alles daran setzte, um es zu verunmöglichen, hat mich zwar verletzt; so verletzt, dass ich zum ersten Mal im Leben überhaupt spürte, was es bedeutet, wenn einem unverzeihliches Unrecht angetan wird. Aber wenn Felipe sich jetzt nicht ohne Druck und in Ruhe erholen könnte, wäre das noch schlimmer für mich. Dann würde ich durchdrehen.
Was ich in meinem eigenen Fall ja nicht bin – nicht mal den Amoklauf hab’ ich gemacht, ihr paranoiden Kranken (Aussage von beiden Psychologinnen in meinem privaten Umfeld), die ihr auf solche Gedanken kamt, weil ihr ganz genau wusstet, wie absolut hässlich ihr euch mir gegenüber benommen hattet -, obschon ich tausend Gründe dafür gehabt hätte, wovon ihr strukturierten Oberbesserwissenden, grenzenlosen Feiglinge und armen, armen Angeschuldigten keine Ahnung, keinen Schimmer einer Ahnung habt.
Mit dem Nachbarn, dem älteren Herrn, für den Felí diese blöde Aussenlampe hatte montieren wollen, habe ich noch nicht geredet, werde das aber vielleicht nachher noch tun, falls er zu Hause ist und Zeit für mich hat. Er tut mir wirklich leid, und ich möchte ihm das schlechte Gewissen ausreden. Dass Felipe nach-OP-Komplikationen hat(te), weiss Herr W. nicht einmal; wir wollen ihm das nicht sagen und haben auch die Nachbarinnen dazu angehalten, dies nicht zu tun.
Die physischen und psychischen Anstrengungen der vergangenen Wochen merke ich jetzt schon: Seit heute Morgen bin ich erkältet, was mir (sehr) ungelegen kommt, da in zwei Wochen das Konzert stattfindet und bei mir – nach der langandauernden und massiven Immunsuppression – Erkältungen sich Wochen bis Monate hinziehen können.
Zudem hab ich grosse Angst, Felipe anzustecken, was zwar wahrscheinlich bereits geschehen wäre, wenn es denn so sein „müsste“. Und die Wohnung fluchtartig verlassen kann ich auch nicht; das würde er auch nie wollen. Maria hat mich zu beschwichtigen versucht, aber ich bin gerade etwas beunruhigt und unkonzentriert.
Wenigstens spüre ich von der Prellung am linken Arm nichts mehr, und beim Umknicken mit dem linken Fussgelenk am vorletzten Samstag habe ich dieses Mal auch Glück gehabt: Seit Mittwochnachmittag tut es bereits nicht mehr weh; das ist nicht jedes Mal so… Die Entzündung der Harnröhre, die ich im Beitrag „Zwei Unfälle und ein Zufall“ erwähnt hatte, dauerte ungefähr eine Woche; auch diese ist glimpflich abgelaufen.
Zwischendurch hatte ich überdies zwei Augenentzündungen: zwei von den zahlreichen, von denen man nichts sieht (schwierig für Nicht-Betroffene, vor allem für besserwissende!), die dafür jedoch nach zwei bis drei Tagen vorüber sind. Die offenen Stellen an den Händen sind verheilt; zur Zeit habe ich jedoch kleine, offene und gerötete Stellen an den Füssen, ohne dass auch nur die geringste äussere Einwirkung stattgefunden hätte.
Das ist eben jedes Mal der Wolf, der zubeisst. Bzw. ständige autoimmune Prozesse, die ablaufen und zu solchen Reaktionen führen. Häufig auch im Körperinnern, vorwiegend auf den Schleimhäuten, die Hohlorgane auskleiden. Am allerhäufigsten im Mund-, Hals- und Rachenbereich; meine Ärztin in Bülach sprach, wie auch schon erwähnt, von kleinen Löchern im Hals:
Auch darum singe ich. Auch darum zeige ich dem Wolf, dass ich trotz allem stärker bin. Auch darum bin ich nicht nur unbeschreiblich dankbar, sondern auch ein wenig stolz auf das, was ich mithilfe von Sandras Unterricht im Singen erreicht habe: Es war für mich mit viel grösseren „Anstrengungen“ verbunden, als es für eine gesunde Person ist.
Eigentlich ist mir alles, was ich fast ständig so habe, ziemlich egal. Ich kann gut damit umgehen, gut damit leben. Was mich jetzt wirklich stresst, ist die Sorge, dass ich Felí mit dieser blöden Erkältung anstecken könnte bzw. schon angesteckt habe. Das wäre voll scheisse, da er sich jetzt wirklich von den Verletzungen erholen sollte, was aufgrund der aufgetretenen Komplikationen sowie des Ausmasses der Unfallfolgen (noch) nicht wirklich beginnen konnte.
Darum bin ich jetzt gerade nicht so konzentriert bei der Sache, auch wenn Maria mir ständig bedeutet, ich solle mich beruhigen und auf jeden Fall hier bleiben – wie abgemacht. Sie hat schon recht: Wenn es denn so sein müsste, wäre die Ansteckung wohl eh schon erfolgt; ich hab ihm gestern ja nicht nur den erwähnten Wiedersehenskuss gegeben, sondern einen weiteren auf unserem gemütlichen Spaziergang sowie einen, als Maria und ich noch einen Film schauten („Dirty Dancing“ – wir LIEBEN den Film beide…) und er, da die Medikamente ihn immer noch müde machen, vor uns zu Bett ging.
Uff…, das Aufschreiben meiner Sorgen hat jetzt schon mal gutgetan; hoffen wir das Beste.
Möglich gewesen sind meine Einsätze und meine Kräfte in den vergangenen Wochen auch dank oben erwähnter Ärztin in Bülach: Sie war diejenige, die erkannte, dass die massiven Schlafprobleme, unter denen ich seit den langandauernden und hochdosierten Kortisontherapien litt und die in keiner Weise mit herkömmlichen Formen von Müdigkeit zu vergleichen sind, mein Haupthindernis auf dem Weg zurück ins Berufsleben darstellten und so gut wie alle Lebensbereiche negativ beeinflussten, und die nicht davor zurückschreckte, diese konsequent anzugehen.
Die mir sagte, dass ich wegen des Medikaments keine Angst um meine Leber haben müsse, was meine Dermatologin, bei der ich vorletzte Woche eine Kontrolle hatte, bestätigte: Es gibt keine Korrelationen zwischen den starken Medikamenten, die ich nehmen musste (und zum Teil muss), und Leberkrebs.
Seit sie mir punkto Schlafen geholfen hat, geht es mir so viel besser, dass ich dies nie werde in Worte fassen können. Darum dankte ich, als ich Felí pflegte, insgeheim immer auch Frau Baldinger, die ich bald für eine Blutkontrolle sehen und der ich dann meinen Dank persönlich übermitteln werde.
Überdies geht ein Dank an meinen Freund Peter, der Pfarrer ist und mit dem ich einen direkten, offenen und ehrlichen Austausch pflege: Er war einer derjenigen, die mir über die vergangenen Wochen hinweg halfen, der mir schrieb, der sich erkundigte, wie es mir gesundheitlich gehe und wie es Felipe gehe, der sich schon, als noch gar keine aufgetreten waren, erkundigte, ob (keine) Komplikationen aufgetaucht seien, der immer wieder meine „Superpowers“ sowie meinen „Spirit“, meinen „Ésprit“ – er verwendet manchmal den französischen, manchmal den englischen Begriff… – hervorhebt und anerkennt, der – so sehe ich das… – zu seinem Beruf wirklich „berufen“ ist.
Wie ich wohl auch – Ende September nannte mich eine sehr lebens- und berufserfahrene Frau aus meinem beruflichen Umfeld eine „begnadete Lehrerin“:
Darüber werde ich sicher noch einiges bzw. immer wieder berichten; nachdem die Wirtschaftsschule KV Winterthur mit unfassbar krankem Verhalten es um ein Haar geschafft hätte, mich für immer zu verunsichern und mich in berufliche Abgründe zu stürzen. (Schreiben ist nämlich ein wunderbares Hobby, ein grossartiges Talent, eine erfüllende Leidenschaft – aber, vor allem wenn der Schreibstil „nicht für Krethi und Plethi“ (Zitat einer weiteren, wiederum lebens- und berufserfahrenen Frau aus meinem beruflichen Umfeld über meine Texte), ein brotloser Job. Ein Journalistenkollege sagte vergangenen Herbst bei einem Apéro zu mir: „Mein Bruder ist Lehrer. Er verdient natürlich viel mehr, als ich verdiene.“) – So weit, so gut: Dazu habe ich, wie erwähnt, noch einiges zu berichten.
Noch einiges zu berichten habe ich zudem über einen Flug nach London sowie Flüge von ehemaligen Arbeitskollegen und -kolleginnen, die zu absolut grotesken Verhaltensweisen und Reaktionen der Schulleitung führten, über das Unterrichten von Schreibkunst (Betonung auf „Kunst“!) an der Wirtschaftsschule KV Winterthur (Da hatte ich schon ein bisschen ein Problem, weil ich selber ja nicht einmal schreiben kann und dies immer überaus mühsam zu vertuschen versuchte… (Ha, ha, ha.)) und über zu Tode geredete Methodenvielfalt, bei der es um so ungefähr das gleiche ewige Nachgeplappere ging wie bei den „verschiedenen Wahrnehmungen“ und den „anderen Bildern“:
In irgendeinem schlauen Kürslein angeplappert bekommen und bis zur Übelkeit nachgeplappert. Dabei kein einziges Mal selber überlegt und reflektiert, wie sinnvoll die allseits hochgejubelte Methodenvielfalt tatsächlich ist und zu wie viel und welcher Art von Erfolg sie führt – oder eben nicht führt: Hauptsache, man plappert mit; Hauptsache, man macht mit; Hauptsache, man passt sich an; Hauptsache man fällt nicht auf.
Ihr habt mich angeödet in eurer laaangweiligen Angepasstheit, ihr habt mich angeödet bis zum Bore-out. (Und nein, ich bin nicht arrogant, ich bin nur verdammt ehrlich. Und ich weiss, dass es den meisten kreativen und unkonventionellen Seelen in diesem Land des miefigen Mittelmasses ähnlich geht: Hab mich schon mit verschiedenen Künstler(inne)n sowie Menschen, die nicht in diese öde, enge 0815-Norm der angepassten Einfamilienhaus- und Zweitwohnungbesitzenden passen, darüber unterhalten…, und wir sind uns – leider – erstaunlich einig: Und wir sind nicht wenige…, aber (viel) weniger als die Laaangweiler in diesem Land – das natürlich schon.)
Und im Nachplappern seid ihr ja in bester Gesellschaft; es gehört heutzutage in gewissen Kreisen geradezu zum guten Ton, in jedem Konflikt, in jedem Fall die „andere Seite“ zu bemühen und reflektiertes Denken darin zu sehen, dem Gegenüber nichts abzunehmen, nichts zu glauben und immer sofort den Gedanken an die „andere Seite“ parat zu haben: Dass gerade darin eine grosse Un-differenziertheit liegt, scheinen sie vor lauter „sich-selbst-in-Angeplappertem-zu-Gefallen“ nicht einmal zu bemerken; dass sie von der Basis echter Beziehung und echter Freundschaft nicht allzu viel verstanden haben, kümmert sie schon gar nicht: Viel zu gefangen sind sie in ihren pseudo-intellektuellen und pseudo-reflektierten Schemata. Darum sei hier wiederholt: Wenn es auf einer Seite um „Gesundheit“ bzw. um ernsthafte und schwere Krankheiten, um Leben und Tod geht, gibt es keine andere Seite. Jedenfalls keine, die wesentlich ist. (Dies konnte sogar eine Bekannte von mir, die jeweils auch gerne die „andere Seite“ bemüht, unumwunden zugeben. (Was stark war…))
Und nebst all dem hab ich noch vieles auf Lager in Bezug auf S. B. und mündliche wie schriftliche Aussagen über sie, falls die Schulleitung es so weit bringen will. Übrigens haben mir schon ein halbes Dutzend Juristen und Juristinnen gesagt, dass jede auch nur halbwegs „vernünftige“ Schulleitung es nicht zur Verhandlung vor dem Friendensrichter kommen lassen, sondern vorher ihre zahlreichen und groben Fehler eingestehen und dafür geradestehen würde. Aber diese Schulleitung wird es allem Anschein nach dazu kommen lassen; vielleicht, sollte sie stur bleiben oder gar nicht erscheinen, sogar den Gang vor Gericht herbeiführen – und damit eine eventuelle Schlagzeile.
Ein Dank auch noch an Taieb, der, als ich bei Felí wohnte, drei „6er“ zurückbekam und mir dies am Telefon mitteilte: in Deutsch (hat er nicht von mir, ich kann nicht mal schreiben…), in Französisch (hat er schon eher von mir, ich freue mich extrem, „Lonely Sky“ bald in seiner französischen Version („Loin de moi“) einzustudieren und aufzunehmen) und in Geographie (Hauptstädte – hab ihm zu vielen eine persönliche Geschichte erzählen können, sogar zu Bukarest im November 2015… Uff!). Das half natürlich auch; ganz alles mache ich wohl doch nicht falsch.
Ach ja, und à propos „Lonely Sky“: Einige haben mich – zum Teil sogar in der persönlichen Begegnung – gefragt, was es mit meiner Liebe zu diesem Song auf sich habe und ob sie etwas mit der Freundschaft zu Felipe zu tun habe. Die Aufmerksamkeit hat mich gefreut und darum hier schon einmal: Ja – hat sie. Und sobald ich bereit bin, werde ich den Hintergrund erzählen.
Ein Dank auch an Monika, die ich, als ich für kurze Zeit zu Hause war, beim Einkaufen traf: „Gsehsch guet us.“ („Danke – stimmt wohl.“, dachte ich.) „Bisch sehr aktiv, immer in Bewegig.“ (Stimmt ebenfalls.) „Und häsch echli zuegnoh villicht…, das isch guet.“ (Bingo! 😀)
Und noch ein letzter Dank an den Schüler, der mir vor den Ferien Folgendes erzählte: „Sie, euse früehnerig Franz-Lehrer hät jewiils, wänns ihm langwiilig worde isch, dä Handschtand oder dä Rückwärtssalto gmacht.“
Darauf blieb mir das Wort im Hals stecken, und ich wollte eigentlich erwidern: „Das chann ich nöd büüte.“
Doch ehe ich den Satz angefangen hatte, meinte der Schüler schon: „Aber ich finde Sie trotzdem cooler.“ 😂 😍 🤔
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Und jetzt verabschiede ich mich und trinke mit Felí Tee. Ich hoffe, er hat irgendwo Honig, und ich hoffe, dass ich diese Erkältung bis zum Konzert loswerde. Und vor allem dass Felí das nicht auch bekommt…! 🍀