Der Weihnachtsbaum auf dem Bild steht auf dem Marienplatz in München. Er ist der grösste in der Stadt. Wir bestaunten ihn auch & besuchten insgesamt fünf Weihnachtsmärkte in München.
Am Montag hatte es nicht mehr so viele Leute; wir konnten die Stände sowie die Waren richtig anschauen und ab & zu etwas kaufen. Ich bin froh, dass wir die vorweihnachtliche Stimmung geniessen & Andenken mit nach Hause nehmen konnten. Ich liebe & geniesse das immer.
Dieses Wochenende hätten wir absagen müssen. Das wäre vor allem schade gewesen, da der Sonntag bei Alexandra & Henrik gemütlich & der Brunch köstlich war. Wir konnten uns in Ruhe unterhalten, während Chiara & Naila miteinander spielten, als ob sie sich mindestens einmal pro Woche sähen.
Im Juni hatten sie zusammen ein kleines Theaterballett & dieses Mal ein kleines Konzert einstudiert, das sie uns vorspielten & vorzeigten. Das war sehr süss. Auch die Sitzplatzvergabe war wohlüberlegt. Henrik hatte das grosse Los gezogen. 😄
Der Weihnachtsmarkt bei uns ist auch immer schön; die Stände bieten verschiedene, oft selbstgemachte Waren an. Da ich wohl kaum hingehen kann, bin ich besonders froh, dass wir sie in München auskosten konnten. Ich liebe diese „Reibedatschi“, wie sie dort genannt werden; in Frankfurt, wenn ich mich richtig erinnere, „Kartoffelpuffer“. Taieb konnte damals nicht genug davon bekommen.
Meine Grossmutter, die aus Bochum stammte, machte sie selber & nannte sie „Reibeplätzchen“.
Wie auch immer sie genannt werden, sie schmecken sehr gut, am besten mit Apfelmus.
Ich werde sie bald einmal selber zubereiten.
Vorgestern vor dem Konzert musste ich auch noch etwas zum Essen kaufen, da die Lautsprecherdurchsage das Publikum daran erinnerte, dass Elton John zweieinhalb Stunden ohne Pause singen & spielen würde. Das hätte ich eigentlich wissen sollen, dachte aber nicht mehr daran. Die Lautsprecherdurchsage gab auch bekannt, dass irgendwo ein Ort für Raucher existiere: „Wänn Sie eis wänd go rauche.“
Nein, das wollte ich nicht.
Das will ich nie.
Ich wollte etwas essen, aber auf keinen Fall während des Konzerts hinausgehen, sondern vorher noch etwas kaufen, was auch klappte.
Das Konzert war ein musikalischer Höhepunkt; das Pianospiel alleine verdient schon alle möglichen Superlative: Die Hände schienen wie losgelöst über die Tasten zu springen, die Finger waren so schnell, so beweglich & so präzise, dass nicht nur das Zuhören, sondern auch das Zusehen ein Genuss war. Die schnellen, rockigen Stücke luden zum Tanzen ein, die langsameren Balladen zum Nachdenken.
Bei „Daniel“ musste ich weinen, obschon der Kontext ja gar nicht so schlimm ist, wie vielleicht manchmal interpretiert wird.
Bei „Someone saved my life tonight“ war ich mir ebenfalls nicht sicher, wie ich reagieren würde, und sang mit.
Das war intensiv vom Erleben her, aber allzu nahe ging es mir nicht; wohl weil der (autobiographische) Kontext eine gewisse Distanz zwischen die gemeinte Erfahrung & meine eigene setzt.
Auf „Crocodile Rock“ wartete ich den ganzen Abend lang und es kam: als letztes Lied.
Da war ich schon eine ganze Weile ziemlich weit vorne & deutlich weiter vorne, als wo ich zuvor gesessen hatte. Zu sehen, wie alle (zugelassenen) Generationen zahlreich vertreten waren & nebeneinander sassen, standen oder tanzten, war eindrücklich.
Ich hoffe, alle haben ein bisschen etwas von diesem Gefühl gespürt & mitgenommen: mit in die Kälte, mit ins Wochenende, mit in den Alltag, mit ins Leben.
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Wenn man kann, nimmt man bei Erkältungen wohl Aspirin, Neocitran oder andere fiebersenkende & schmerzlindernde Mittel.
Meine Auswahl (hingegen) ist eingeschränkt.
Und bei dem, was übrigbleibt, bin ich sehr zurückhaltend.
Das versuchte ich heute Morgen den Kindern zu erklären, worauf Naila meinte: „Also ich möcht nöd, dass du wirdsch wie de Michael Jackson; dä isch gschtorbe, well er zu viel Medikament gno hät.“
(Wie das genau war, wissen wir zwar nicht wirklich…)
Über Elton John las ich, dass er eine Kehlkopfoperation wegen seines Drogenkonsums gehabt habe. Mag ja sein, aber ich bin da immer skeptisch & vorsichtig. Es kann ja auch noch ganz anderes dahinter stecken und solche Aussagen tönen halt schon sehr nach Schuldzuweisungen. Diese sind bei gesundheitlichen Angelegenheiten (sehr) heikel…
Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass wir im Rahmen des Möglichen Verantwortung für unsere Gesundheit übernehmen können & müssen. Das ist für mich eigentlich so selbstverständlich, dass ich es gar nicht thematisieren müsste. Aber die Entwicklung, die in den letzten Jahren immer hysterischer geworden ist & uns einredet, wir hätten alles in der Hand & könnten alles steuern & kontrollieren, ist nicht nur wissenschaftlich absolut unhaltbar, sondern auch menschenverachtend & allen, die – zum Beispiel – an genetisch (mit)bedingten Erkrankungen leiden, gegenüber ein Hohn.
Wir können weder unsere Gesundheit noch andere Lebensbereiche vollständig selber bestimmen; da spielen noch viele kleinere & grössere Faktoren, die ausserhalb unseres Einflussbereichs liegen, eine grössere oder kleinere Rolle.
Eine Gesellschaft, die meint, alles im Griff zu haben, täuscht & belügt sich selbst die ganze Zeit.
Darum stehe ich auch den Lifestyle-Tendenzen der veganen, laktose- oder glutenfreien Ernährung skeptisch gegenüber.
Wenn jemand nämlich aus gesundheitlichen Gründen wirklich kein Gluten essen darf (Zöliakie), ist das alles andere als lustig. Ich finde es nicht in Ordnung, wenn andere sich daraus quasi einen Teil ihres Lifestyles machen. Das muss für Zöliakie-Betroffene ein seltsames Gefühl sein.
Manchmal ärgere ich mich zudem über die Primarschule (Grundschule) & ihre Vorschriften für den „Znüni“.
Erstens geht sie das ja gar nichts an.
Zweitens brauchen nicht alle Eltern eine Bevormundung.
Drittens möchte ich nicht, dass unsere Kinder lernen: Rüebli (Karotten) sind gesund, Kuchen ist ungesund; wenn ich Kuchen esse, schade ich meiner Gesundheit, wenn ich Rüebli esse, nütze ich ihr; wer krank ist, hat zu viel Süsses & zu wenig Gemüse gegessen.
Das ist zu kurz gegriffen, zu simpel & undifferenziert.
Ich möchte nicht, dass unsere Kinder in solche Denkschemata hineinkommen.
Letztlich basiert auf genau solchen Denkschemata doch auch die Tatsache, dass Unfallopfer in der Schweiz abgesichert sind, von Krankheiten betroffene Menschen aber oft bis aufs Blut kämpfen müssen, um Leistungen zu erhalten.
Verheerend…
Der im letzten Beitrag erwähnte Anwalt sagte mir, dass dieser ungerechte Umstand unter Juristen & Juristinnen immer wieder zu Diskussionen & Auseinandersetzungen führe, dass sie aber nichts ändern könnten, sondern die Politiker diese Aufgabe übernehmen müssten. Und er sagte noch etwas, was gerne verschwiegen wird, aber stimmt: An einem Unfall tragen die Opfer öfters Mitschuld. (Längst) nicht immer – das ist vollkommen klar. (Längst) nicht immer, aber öfters. Weshalb also sind sie in unserem Rechtssystem Kranken gegenüber so viel bessergestellt?!
Man fühlt sich oft ausgebremst, wenn ständig etwas ist. Und das ist bei vielen chronischen Krankheiten so… Es ist ständig etwas.
Auch darum habe ich den Blog eröffnet & mich entschieden, über gewisse Thematiken öffentlich nachzudenken. Um darauf aufmerksam zu machen. Nicht, um mich zu beklagen.
Das liegt mir fern – ich bin oft glücklich, weil ich viel im Leben habe, was mich glücklich macht. Zum Beispiel dass ich jetzt den Kindern helfen & sie „befreien“ muss. Die Reissverschlüsse ihrer Jacken haben sich auf der Rutschbahn ineinander verhängt und sie kommen nicht mehr voneinander los. 😅