Von Prozessen & Entfernungen

Die Bilanz lässt sich sehen: beide Hände verstaucht, den rechten Arm geprellt, beide Schultern geprellt, Nierenprellung, Milzquetschung, Rippenfellentzündung, Hinweise auf weitere Entzündungen & noch ein bisschen mehr…
Auch die Rücken- & Kopfschmerzen halten an. Wie ich vermutet hatte, wird das Thermalbad Zurzach in nächster Zeit Pflicht, nicht nur Vergnügen.

Den Kindern wird es recht sein. Sie lieben Bad Zurzach. 😀
Sandra hatte es mir gestern schon empfohlen
– und überhaupt danke ich ihr für die so treffenden Worte, die mir zeigen, dass sie weiss, wovon sie schreibt.

Dass Autoimmunerkrankungen oft
im Doppel-
oder gar
im Multipack
daherkommen.
Dass sie bleiben, für immer bleiben.
Dass sie ganz viel mit sich bringen
&
nach sich ziehen.

Und:
dass gesundheitlich schwierige Zeiten
Reifeprozesse,
die man später nicht missen möchte,
in Gang setzen oder weiterführen.

Ja,
das ist mir aus dem Herzen gesprochen;
das ist so wahr.
Prozesse, die mich von ein paar Leuten entfernt haben.
Und anderen dafür umso näher gebracht haben.

Dass sie ganz viel mit sich bringen
&
nach sich ziehen…
– vielleicht indirekt auch den Unfall.
Das werde ich nie wissen;
das ist letztlich auch nicht so wichtig.
Trotzdem lässt die Frage mich nicht ganz los.

Weil das,
was mit der Krankheit zusammenhängt,
genug ist,
eigentlich mehr als genug.

Und weil ich schon fast so weit war,
denjenigen,
die fanden, ich sei im Urlaub,
zu verzeihen…

Ich habe mich sowieso von ihnen entfernt;
sie leben in einer anderen Welt.
Sandra hat so recht, wenn sie schreibt,
dass man
diese Reifeprozesse
nicht missen wollte.
Nie & nimmer.

Diejenigen,
denen ich verzeihen wollte,
leben in einer anderen Welt.
Sie wissen nicht,
wovon sie reden,
wenn sie reden.
Ich müsste mir wohl für sie wünschen,
dass sie nie am eigenen Leib erfahren werden,
wovon ich schreibe,
wenn ich schreibe.

Ob sie dem allem gewachsen wären?
Ich weiss es nicht;
ich bezweifle es…
Und wünsche mir für sie
gar nichts:
nichts Böses,
nichts Gutes
– gar nichts.

Ich war schon fast so weit,
verzeihen zu können.
Der Gedanke,
dass auch der Sturz etwas mit der Krankheit zu tun haben könnte,
macht das wieder etwas schwieriger.
Ich meine nur, von wegen Urlaub & so…

Die Kinder sagen,
ich sei auf der Plastiktüte, die auf der Treppe lag,
ausgerutscht.
Ich selbst habe das Gefühl,
ich sei zu sehr auf der schmalen Innenseite gegangen.
Vielleicht auch beides.

So oder so hat es mit
Unaufmerksamkeit & Unachtsamkeit
zu tun.
Was sehr wohl auf die Tatsache,
dass ich dieses Jahr kaum je genügend schlafen konnte,
zurückzuführen sein kann.
Leider…

Auch der Einfluss von Medikamenten ist ein möglicher Grund. Es ist ja nicht so, dass ich zur Zeit gar nichts nehmen muss. Die vierwöchige Behandlung, um die Hautprobleme weiterhin unter Kontrolle zu behalten, ist um drei Monate verlängert worden.

Und die kalte Jahreszeit ist immer „gefährlich“
– in vielerlei Hinsicht, zum Beispiel eben hinsichtlich der Haut.
Das Medikament hat es in sich;
es ist dasjenige, das man mit mindestens einem halben Liter Wasser einnehmen sollte,
damit es keine Hals- & Rachenentzündungen verursacht.
Was damals auf Mallorca mit dem leicht salzigen Wasser nicht so das Gelbe vom Ei war…

Im Bauchraum befand sich Flüssigkeit, zum Glück jedoch nur wenig. Etwas seltsam ist, dass sie sich ausserhalb der Milz- & Nierenkapseln befindet. Nicht wirklich klar, woher sie kommt & wie sie dahin kommt.

In zwei Wochen
wird noch einmal überprüft,
wie es aussieht.

Die ganze oben aufgeführte Liste ist natürlich mit erheblichen Schmerzen & Einschränkungen verbunden, sodass ich jetzt wirklich vor dem Dilemma stehe, ob ich doch Schmerzmittel nehmen soll, damit ich richtig atmen kann. Denn wenn die Lungen sich nicht richtig entfalten, werden sie anfälliger für Infektionen & Entzündungen. Also noch ein Teufelskreis…

Bei der Fussreflexzonenmassage konnte ich auf dem Bauch liegen. Das war sehr angenehm. Die Therapeutin hat zwar noch nie jemanden gehabt, der oder die nicht auf dem Rücken liegen konnte, hat es aber in der Ausbildung gelernt & gerne so gemacht für mich.

Sie war selbst ganz begeistert, weil es für sie neue Einsichten eröffnet & verschiedene Vorteile mit sich gebracht hat. Darüber war ich wiederum froh, da ich nicht gerne habe, wenn wegen mir etwas geändert oder angepasst werden muss. Also versuche ich, das wenn möglich zu verhindern.

Darum traute ich mich auch nicht, den Termin ein zweites Mal zu verschieben. Den hatte ich ja (wie die Gesangsstunde) schon wegen der Erkältung verschieben müssen. Diese ist noch nicht ganz vorüber.

Dass ich zur Zeit
weder singen
noch Querflöte spielen
kann,
ist ebenfalls nicht ganz einfach.
Klavierspielen mit der linken Hand geht,
aber nur für ein paar Minuten.
Und am blödsten ist
die Sache mit dem Hometrainer,
das heisst mit dem Sport & der Kondition;
da kann ich dann gleich noch einmal bei Null anfangen…

Naila hat in ihrer Klasse auch den im letzten Beitrag erwähnten Adventstee. Jedes Kind darf jeweils einen zubereiten. Sie bekam den „Tapferen Bio-Bengelchen“-Tee, was ich schon sehr passend fand.

Tapfer ist sie auf jeden Fall,
hart im Nehmen,
wie ein Vater, der die Kinderchor-Gruppe in die Kinderspielhalle „Berolino“ in Lauchringen (D) begleitete, einmal meinte,
nachdem ein Scooter über ihre Finger gefahren war, diese einiges abbekamen & sie nicht einmal weinte.

Dieser Vater hat ebenfalls Autoimmunerkrankungen.
Im Multipack.
Regelmässige Kortison-Infusionen.

Er geht anders damit um als ich;
ich glaube, er ist eher verschlossen.
Aber er fragt mich jedes Mal,
wenn wir uns sehen,
wie es mir gehe,
seitdem wir uns einmal gegenseitig „geoutet“ haben.
Die Art, wie er fragt, lässt mich eben sofort spüren, dass er nur zu gut weiss, worum es geht & wie es ist.
Ich hoffe, es geht ihm gut
– gerade jetzt so über die Festtage.
Advent, Weihnachten, Silvester, Neujahr…

Und ein Bengelchen ist sie auch,
ein Bio-Bengelchen. 😉

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