„Die sind bestimmt alle neidisch, die Männer, die hier vorbeigehen…“, meinte Amir* bei unserem ersten Frühstück in Bologna.
„Die denken bestimmt „So eine Frau hätt‘ ich auch gerne“…“, fuhr er fort.
Ich hatte seine Arme mit Sonnencrème eingecrèmt, was ihn überraschte, freute & zu obiger Aussage bewegte.
Das war das, was man von aussen sah.
In mir drin lief – wie so oft, seit ich ihn kennengelernt habe… – ein Film ab.
Dass meine Fürsorglichkeit wieder so wertgeschätzt wird, ist für mich sehr schön.
Dass ich wieder als die Frau, die ich bin, wahrgenommen werde, geniesse ich sehr.
Dass ich wieder ich selbst & damit frei sein kann, ist das grösste Geschenk.
Wie viele Male er mir seither bereits wieder gesagt hat, wie sehr ich ihn verwöhnen & auch unterstützen würde, hab‘ ich nicht gezählt.
Aber es fährt immer noch ein.
Jedes einzelne Mal.
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Heute ist Freitag, der 13. September.
Freitag, der dreizehnte.
Für mich alles andere als ein Unglückstag gewesen!
Am Morgen hörte ich, wie ein Schüler aus meiner Klasse zu seinem jüngeren Bruder in der 1.-Sek.- Klasse, in der ich Französisch unterrichte, sagte: „Benimm dich, Frau Baumann ist eine gute Lehrerin, benimm dich einfach.“ Das fand ich irgendwie süss & es hat mich auch berührt. Der gleiche Schüler hatte mich am Morgen gefragt, wie es mir gehe.
Später sagte ein Schüler aus der Klasse eines Kollegen auf dem Korridor zu mir: „Sie sehen heute sehr gut aus!“ Auch das freute mich natürlich & ich bedankte mich für das Kompliment.
Das Gleiche sagte übrigens gestern Abend Monika, mit der ich in einem griechischen Restaurant in Zürich essen ging, nachdem ich mit ihr zusammen in meinem neuen (!) Auto ihre Utensilien von der Schule zu ihr nach Hause gefahren hatte. Den Schlafmangel sieht man mir offenbar nicht an. Was Vor- & Nachteile hat…
… so ganz ähnlich wie bei schweren chronischen Erkrankungen, von denen die Leute meist nix sehen…
… um wieder mal an den Ursprung meines Blogs zu erinnern…!
Am Nachmittag sagte ein Schüler aus der Klasse einer Kollegin zu mir: „Sie, ich vermisse Sie. Ja, ich vermisse Sie wirklich, vor allem in Englisch.“ Darauf erwiderte ich, dass ich ihn & die ganze Klasse ebenfalls vermissen würde. Was auch vollkommen stimmt.
Und jetzt im Zug von Zürich nach Basel, wo ich Amir* treffe, um mit ihm nach Frankfurt zu fahren, sprachen zwei Berufsschülerinnen mich an: „Sie sind cool angezogen. Ja voll. Sie bringen etwas Farbe & Sonne hinein.“ Wiederum bedankte ich mich & lachte ihnen zu.
Da meine Zeit extrem ausgefüllt & erfüllt ist, schreibe ich nicht viel über das letzte Wochenende in Frankfurt. Aber wer weiss, vielleicht komm‘ ich doch mal noch dazu, den einen & anderen Moment zu beschreiben oder sogar etwas genauer darüber zu berichten. Und sonst halt nicht. 🤷🏻♀️
Im Gegensatz zum letzten Wochenende fahren wir heute nur zu zweit hin.
Ich bin froh, dass es klappt bzw. dass es Amir* wieder besser geht; er ist seit Montagnachmittag krank gewesen. ❤️🩹
Und ich freue mich, morgen nach längerer Zeit endlich wieder mal Tanja zu treffen! 😊
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* Name geändert