Müdigkeit ist nicht gleich Müdigkeit.

Die Kinder werden heute im „Berolino“ übernachten. Das ist eine grosse Kinderspielhalle in Lauchringen, Baden-Württemberg. Sie freuen sich schon seit Tagen darauf und haben ihre sieben Sachen zusammengesucht und bereitgelegt: Decken, Kissen, Stofftier und Schlafanzug. Nur Zahnbürste und Zahnpasta fehlen… 😉

Sie waren schon öfters dort und sind jedes Mal begeistert vom Programm: Kinderbuffet, Kinderdisco, Nachtwanderung, spielen, klettern und sich vergnügen. Der Schlaf kommt natürlich jedes Mal zu kurz. Wenn wir sie morgen um 10 Uhr wieder abholen, werden sie erfahrungsgemäss müde sein. 🙂

Ich kenne verschiedene Formen und Intensitäten von Müdigkeit: Ich habe halbe Nächte durchstudiert und durchgearbeitet. Ich habe Nächte durchgefeiert. Und ich habe zwei Kinder im Abstand von etwas mehr als eineinhalb Jahren geboren.

Beide waren von Anfang an ein wunderbarer Schläfer und eine wunderbare Schläferin, wofür wir dankbar sind. Dennoch stand ich oft auf, weil ich Angst hatte: vor dem plötzlichen Kindstod. Eine Fernsehsendung, die ich als Jugendliche einmal gesehen hatte, ist mir bis heute nicht aus dem Kopf gegangen.

Also weiss ich, wie man sich fühlt, wenn man so richtig müde ist – wegen Babies, wegen Parties, wegen anstehender Arbeit, wegen bevorstehender Prüfungen. Ich weiss: Es ist unangenehm, mitunter belastend und erdrückend. Aber die Müdigkeit aufgrund chronischer Erkrankungen, starker Medikamente und des damit verbundenen extremen Schlafentzugs und Schlafmangels ist nicht nur schlimmer als die soeben erwähnten Formen einzeln, sondern auch schlimmer als all diese erwähnten Formen zusammen: durchdringender, umfassender, lähmender…

… eigentlich unerträglich, und ich frage mich manchmal, wie ich sie trotzdem ertragen und mir meistens wenig anmerken lassen habe. Wie oft mir deswegen an der Arbeit schwarz vor Augen wurde, habe ich nicht gezählt. Vielleicht besser so.

Die Augenentzündungen sind meistens nach drei bis vier Tagen vorbei. Die jetzige dauert bereits eine Woche. Normalerweise sieht man davon nichts, was mir wohl mehr Nach- als Vorteile gebracht hat.

Diese jetzt sieht man, jedenfalls beim linken Auge. Ich weiss gar nicht recht, ob ich darüber „froh“ sein soll oder nicht… – schon absurd. Aber wenn man öfters erlebt hat, dass Leute nur glauben (können), was sie sehen, und dass ihr Mitgefühl desto grösser ist, umso mehr sie sehen oder zu hören – das heisst vorgejammert (!) – bekommen, dann wird es eben manchmal absurd.

Naila meinte beim Frühstück: „Ich kann nicht viel essen; ich glaube, ich habe eine Bauchschütterung.“ Davon sahen wir auch nichts. Aber sie hatte definitiv eine Bauchschütterung. 😉

Diese ist überstanden und vorbei. Sie kann nicht warten, bis wir uns auf die Fahrt ins Berolino machen. In dem Sinne verabschiede ich mich und wünsche allen ein erholsames Wochenende!

 

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