Frühlingsferienflash 4 – ohne Alkohol & ohne Fleisch

„Mega coole Hose, wooow, ich liiieeebs“, rief eine der drei Teenage-Girls, die kurz nach 00.30 Uhr die Bahnhofshalle des Zürcher HB durchquerten, mir zu. Dabei lachte sie mich an & machte eine Geste mit den Fingern, die bedeutet: „top“. Ich war, auch wenn ich viele Komplimente bekomme, „geflasht“. Das war so voll süss, ich werde es nie vergessen.

Auch Amir* fand das & bekräftigte das Kompliment. „Du fällst auf“, sagte er & lachte. Dann fragte er mich, woher ich die Hose denn hätte, und ich gestand, dass ich sie online bestellt hätte, da ich jeweils, wenn Naila etwas bestellt, auch nicht widerstehen kann… 🙉

Dass mir die Farben gut stehen würden, hatte er zuvor schon gesagt, nämlich, als wir im „Le Cèdre“ sassen & sieben verschiedene Mezze teilten. Alle vegetarisch. Und alle mit klingenden arabischen Namen (die wir verstehen 😊) sowie wunderschön angerichtet (siehe Beitragsbild).

Eigentlich wäre diese Mezze-Auswahl zu 80% vegetarisch gewesen, aber er sagte, wir sollten zu 100% vegetarisch nehmen. Das fand ich natürlich nett. So, wie das für ihn selbstverständlich ist, ist es für mich selbstverständlich, dass ich, obschon er mir gesagt hatte, ich könne schon Wein trinken, keinen Alkohol trinke, wenn wir zusammen sind. Immerhin erinnerte die Farbe des Granatapfelsafts an Rotwein. 😄

Das hat mit Rücksicht zu tun. Also beides: vegetarisch zu essen, wenn das Gegenüber Vegetarierin ist, und auf Alkohol zu verzichten, wenn das Gegenüber Abstinent ist. Dass wir beide das so selbstverständlich machen, find‘ ich schön.

Unsere Tischnachbarn, eine Gruppe von sechs Erwachsenen, waren sehr freundlich & herzlich. Sie sagten, sie hätten auch die Mezze-Variation gehabt & diese schmecke ausgezeichnet. Dann wünschten sie uns „en guete“.
Bevor sie gingen, fingen sie nochmals an, mit uns zu reden, und meinten, jetzt werde es ruhiger. Ich antwortete, es sei überhaupt kein Problem gewesen, und wünschte ihnen ein schönes Wochenende.

Sowohl vor wie auch nach unserem Besuch im neusten der drei Zürcher „Le Cèdre“ spazierten wir ausgiebig durch Zürich: Street Food Festival am HB, Central, Niederdorf, Bellevue, Bürkliplatz, Bahnhofstrasse, Paradeplatz, …, und wieder zurück. Auf dem Rückweg gingen wir im Niederdorf noch was trinken, ich entschied mich für den „Virgin Maracuja“. Den kann ich empfehlen!

Getroffen hatten wir uns aus Insider-Gründen (siehe „Frühlingsferienflash 1 – beflügelt & befreit“) unter dem Engel bzw. der Nana von Niki de Saint Phalle. Und ganz in der Nähe standen wir wieder, als eben die drei Teenage-Girls an uns vorbeizogen. Wir hatten noch etwas Zeit, bis unsere Nachtzüge kurz nach 1 Uhr abfuhren, und ich versuchte, die Namen von Amirs* Schwester sowie seiner fünf Brüder zu speichern. Ich glaub‘, ich habs geschafft. 😅

Und weil wir (nebst ganz viel anderem…) auch über den Nahostkonflikt gesprochen haben, hier noch Gedanken zum Beitragsbild von „Frühlingsferienflash 1“:

„Während die Welt zuschaut, die Politik kuscht, die Medien einseitig berichten, Mitgefühl mit den Menschen im Gazastreifen, deren Leid unbeschreiblich ist, mit Antisemitismus gleichgesetzt wird & der Völkermord der israelischen Armee in absolut keinem Verhältnis zum Angriff der Hamas steht, bekennen diese drei Jugendlichen Farbe, Herz & Mut.“

💚 💚 💚

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