Food and food

Den Nachmittag verbrachte ich an der Universität Zürich. Ich liebe Zürich, ich liebe die Uni. Von 1992 bis 1998 studierte ich dort Anglistik und Germanistik, mit einem Jahr Unterbruch, als ich in Birmingham, GB, lebte und arbeitete.

Es war eine geniale Zeit. Und dass ich das eigene Lernen vermisse, ist mir nicht erst seit ein paar aufschlussreichen Gesprächen diesen Frühling klar. Darum hatte ich mich auf diesen Nachmittag besonders gefreut.

Das Überthema der Vorträge war „Intelligenz“; der Vortrag, der eine überaus emotionale Diskussion auslöste, war derjenige zu „Hochbegabung in der Schule“. Ich weiss, warum; ich fühle mit, warum; ich kann all die Emotionen, die aufkamen, nachfühlen und verstehen. Die Schweiz ist diesbezüglich ein Entwicklungsland. An den Schulen wissen die meisten zu wenig darüber, fühlen sich bedroht und blocken ab.

Mit Abgehobenheit oder übertriebenem Ehrgeiz hat wahre Hochbegabung jedoch nichts zu tun. Im Gegenteil. Wer mich kennt, weiss das; wer mich nicht (gut) kennt, spürt es hoffentlich aus den Texten heraus. Und sonst: Glaubt es einfach. 😉

Taiebs erstes Schuljahr war ein äusserst unglücklicher Einstieg in die Schulzeit gewesen, um es einmal allgemein zu formulieren. Das ist für alle Eltern eine Herausforderung, eine Belastung. Wenn ich aber viel häufiger als viele andere im Wartezimmer einer Arztpraxis sitze und Angst habe, dass die Untersuchungen keine guten Resultate geliefert haben, können ständige Anrufe oder anderweitige Benachrichtigungen aus der Schule zu viel werden. Im Nachhinein wundere ich mich, wie ich das durchgestanden habe.

Taieb sei unter den Tischen hindurchgekrochen und habe nicht aufgepasst. Danke für die Information! Meine Sorge ist, wie ich reagiere, falls meine Blutwerte (wieder) alarmierend sind und die dunklen Apparate bedrohlich werden. Ausserdem würde ich mich als Lehrerin im Minimum fragen, ob dem Kind vielleicht (ein bisschen) langweilig sei, ihm (ein bisschen) spannendere Angebote machen und mal schauen, was passiert.

Taieb finde das Hopsspiel doof. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Denn ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es macht bestimmt Spass in der Spielgruppe mit Drei- und Vierjährigen… OMG – kein weiterer Kommentar. 🙉 🙈 🙉

So viel dazu für heute.

An der Uni verhungerte ich fast: keine Cafeteria, kein Automat, nichts. Futter nur für den Geist. Nun gut, deshalb war ich ja gekommen.

Aber Hunger hatte ich trotzdem. So kaufte ich mir, als ich wieder am Bahnhof war, eine chinesische Frühlingsrolle. Und ja, eigentlich hätte ich den Abend auch noch gerne in Zürich verbracht.

Aber ich habe seit gestern Abend eine Augenentzündung. Bei der Erkrankung, die ich habe, können die Augen mitbeteiligt sein – wie bei etlichen Autoimmunerkrankungen. Ich habe alle zwei bis drei Monate eine Augenentzündung; meistens ist ein Auge stärker betroffen als das andere. So auch jetzt.

Naila fragte mich heute Morgen, was ich denn am linken Auge hätte. Ich hatte es gestern Abend schon gemerkt: Es fühlt sich jeweils an, als ob ein Gegenstand, eine kaputte Linse im Auge wäre und kratzen würde, auch wenn nichts darin ist. Oft sieht man von diesen Entzündungen nichts, ich spüre sie „nur“. Die jetzige sieht man.

Es hat zu regnen begonnen und für morgen sieht es ebenfalls regnerisch aus. Also ist die Creativa, eine in die Züspa (Zürcher Herbstmesse) integrierte Messe, „the place to go“. Wie der Name besagt, gibt es dort so gut wie alles, was man zum Basteln und Werken braucht.

Vor allem aber werden verschiedene Ateliers angeboten, wo Erwachsene und Kinder etwas herstellen können. Taieb und Naila machen das sehr gerne. Ich werde zuschauen oder noch einmal versuchen, Herbstferien zu buchen.

Ich bin nämlich handwerklich tiefbegabt. 😅

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