Reiseflash 10 – Ziegenkäse

Nach etwas mehr als dreieinhalb Wochen, das heisst nach 25 Tagen & 25 Nächten, ist unsere Zug- & Fährreise auf zwei Kontinenten & an zwei Meeren fast zu Ende. Wir sitzen im TGV von Paris nach Zürich, wo wir um 16.30 Uhr ankommen. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Reise, die in verschiedenen Hinsichten äusserst vielfältig & abwechslungsreich gewesen ist: landschaftlich, kulturell, kulinarisch, sprachlich & menschlich. Und noch mehr als das – viel mehr.

Gestern liess ich die Kinder ausschlafen & frühstückte alleine im Café-Bistrot Terminus gleich neben unserem Hotel (Terminus de Lyon). Zwischendurch bin ich gerne alleine. Es ist auch wichtig & wertvoll, alleine sein zu können. Nur wer das kann, kann auch mit anderen zusammen sein. Das gilt sowohl ganz allgemein wie auch für Beziehungen.

Sowieso mag ich diese typisch französischen Café-Bistrots sehr, sie haben ihren ganz eigenen (eben französischen) Charme. Und die klassisch französischen „petit déjeuners“ mit Croissant, „petit pain au chocolat“ oder „tartine“ (Baguette mit Butter & Konfitüre) mag ich ebenfalls sehr. Dazu „café au lait“ – fast wie im Paradies, finde ich.

Später fuhren wir mit der Métro zur Butte de Montmartre. Bei „Cocorde“ stiegen wir um, bei „Abbesses“ stiegen wir aus. Der Name bedeutet Äbtissinnen & bezieht sich auf die im 12. Jahrhundert von König Ludwig VI gegründete Benediktinerinnen-Abtei auf dem Montmartre.

Das Montmartre-Viertel gefällt mir in Paris besonders. Die Künstler & Künstlerinnen, die Portraits zeichnen oder Aquarelle malen, musizieren oder grosse Seifenblasen in die Luft zaubern, denen kleine Kinder freudig & begeistert nachrennen, geben ihm eine eben sehr besondere Atmosphäre. Diese wollte ich meine Kinder sehen, hören & spüren lassen.

Naila & ich fuhren mit dem Funiculaire zur Sacré-Coeur hinauf, Taieb ging zu Fuss hoch. Als Naila & ich oben ankamen, war Taieb bereis mit einem jüngeren Herrn aus Bangladesch am Reden. Dann schauten wir uns die bekannte Kirche, die ich schon mehrmals auch von innen besichtigt habe, von aussen an & spazierten zur Place du Tertre, wo wir zwei Mocktails (Montmartre & Sacré-Cœur) und einen Cocktail (Gin mit “citron pressé“) bestellten. Die Marshmallow-Spiesschen zur Dekoration werden wir, da sie zwar sehr hübsch aussahen, wir sie aber alle nicht mochten, wohl nie mehr vergessen… 😀

Natürlich machten wir auch wieder ein paar lustige Fotos. Das hat auf dieser Reise in jeder Stadt dazugehört – diesmal mit der Place du Tertre sowie mit dem weiten Ausblick über einen Teil von Paris von der Vorderseite der Sacré-Cœur aus im Hintergrund. Und wir klapperten die unverwechselbaren Souvenirläden ab; in einem kaufte ich mir sogar ein T-Shirt.

Am Abend assen wir im Restaurant ‚L‘étincelle“. Ich sagte meinen Kindern, dass dies „Funke“ bedeute, und rechnete schon mit der Frage „Aber wer?“ (Jugendsprache für „Aber wer hat gefragt?“ „Wen interessierts?“). Doch sie kam nicht. 😅

Taieb & ich bestellten Ziegenkäse mit Honig; wir essen das beide sehr gerne. Allein auf dieser Reise habe ich jedes Mal, wenn es etwas mit „fromage de chèvre“ oder „queso de cabra“ auf der Speisekarte hatte, eben das bestellt. Meist zur Vorspeise. So auch gestern Abend.

Taieb bestellte es dann zum Nachtisch grad noch einmal. Den Salat dazu ass ich. Denn er mag keine Saucen.

 

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