2023 Sommerflash 6 – halböffentlich

Übermorgen ist bereits meteorologischer Herbstanfang. Darum ist das hier auch mein letzter Sommerflash in diesem Jahr. Und weil mich eine Leserin gefragt hat: „…-flash“ nenne ich die Beiträge, die weniger als 500 Wörter lang sind.

Dass dies seit einem Jahr bei nahezu allen Beiträgen der Fall ist, hat natürlich damit zu tun, dass ich nicht mehr viel zum Schreiben gekommen bin – aus privaten wie beruflichen Gründen, wie die meisten wissen bzw. wie ich auch schon erklärt habe. Aber ich bin daran, fürs Schreiben & Singen wieder mehr Raum zu schaffen. Ohne andere(s) zu vernachlässigen, versteht sich.

Das ist nicht einfach. Immerhin hatte ich in den neun Tagen in Casablanca, als Taieb & Naila bei der Familie meines Exmanns waren & ich jeweils am Abend dazustiess, tagsüber Zeit um über Lösungsansätze nachzudenken. Bis anfangs 2024 sollte ich es schaffen, diese weiterzudenken, umzusetzen & eben wieder mehr zu singen & zu schreiben.

A propos singen: Ich habe mich über die Rückmeldungen zu „The same sun“ gefreut. Darüber, dass das „unplugged“-Nahe, das Natürliche, das Authentische rüberkommt. Darüber, dass sogar Menschen, die mich nicht mal kennen, offenbar spüren, dass es aus tiefstem Herzen kommt. Darüber, dass viele mir geholfen haben, das Video etwas zu streuen.

Und da eine Arbeitskollegin mich gefragt hat: Die Kommentarfunktion hab‘ ich ausgeschaltet. Dies, weil ich als Lehrerin zwar keine öffentliche Person bin, aber doch um einiges öffentlicher als die meisten anderen Arbeitnehmenden. Was ich auch zuerst realisieren & lernen musste…

„Als Lehrerin bist du eine halböffentliche Person; das musst du wissen, Sabine“, sagte Benno* damals zu mir. Es ging um ein Foto, das ich auf Instagram gepostet hatte. Mit der Aufschrift: Fuck you, Lupus. Leider wurde das „Lupus“ abgeschnitten & ein paar Schüler, die als troublemakers bekannt waren, fühlten sich durch „fuck you“ persönlich gemeint & rannten zum Schulleiter (Benno*). Der handhabte das dann wie gewohnt souverän.

Obigen Satz meinte er freundlich & wohlwollend. Wir hatten es gut zusammen. Das heisst, ich könnte da jetzt noch ausholen, aber das lass‘ ich bleiben. Meine engsten Freundinnen wissen Bescheid – das reicht. Hier & jetzt nur noch das: Als die (unsägliche & verheerende) Maskenpflicht auch die Schulzimmer erreichte, sagte er zu mir: „Das ist zwar schade um dein schönes Gesicht, aber es ist jetzt halt so.“

Unvergessen – die Situation. Unvergessen. 😁

Anyway, das ist also der Grund, warum ich die Kommentarfunktion auf YouTube ausgeschaltet habe. Klar, reut es mich ein bisschen, da ich immer wieder positive Reaktionen auf meine Videos & zu meiner Stimme erhalte. Doch ich habe schlicht keine Zeit, Kommentare durchzugehen, zu filtern & dann auch noch zu reagieren. Und eben: Ich muss mich als gemäss Benno* halböffentliche Person (etwas) mehr schützen als andere. Darum ist es, wie es ist.

Am Samstagnachmittag war ich mit Stefan am Sterni Festival in Sternenberg, wo Fabian einen sehr coolen Auftritt hatte. Wir hörten auch weiteren Musikern & Musikerinnen zu, tanzten viel & assen Couscous mit Tajine, Joghurtsauce & Petersilie (siehe Beitragsbild). Es waren besonderere Stunden im Regen.

Später dann das ägyptische Nationalgericht Kuschadari am Vegan Festival in der Altstadt, dann tanzen in der Esse-Bar bis nach Mitternacht… 🌟

* Name geändert

 

 

 

 

 

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