Skechers ohne Bändel

„Hat jemand aus der Familie Geburtstag gehabt oder sieht das immer so schön aus bei Ihnen?“, fragte Herr G. mich, nachdem er das Haus betreten & den hübsch dekorierten kleinen Tisch entdeckt hatte. Er wird für mich den Hausverkauf übernehmen, auch, da wir ja bald auf Reise sind & ich danach wieder zu 100% arbeite. „Nein, nicht Geburtstag, das ist noch von Weihnachten her“, antwortete ich.

Seine Aufmerksamkeit & Anerkennung freuten mich. Und sagen ja auch einiges über einen Menschen aus. So wurde mir das gute Gefühl, das ich bei ihm habe, bestätigt. Grad eben auch auf der menschlichen Ebene. Die ist & bleibt die wichtigste von allen.

Auch über unsere Töchter haben wir uns schon amüsiert unterhalten. Seine wird im April 15, Naila wird im März 15. Beide sind in einer Phase, wo sie äusserst empfindlich & demzufolge äusserst schnell eingeschnappt sind, was insbesondere bei gemeinsamen Abendessen zu unverhofften Wutausbrüchen & demonstrativen Rückzügen ins Zimmer führen kann.

Er erzählte mir von einem (soeben erlebten) solchen Vorfall mit seiner Tochter. Und auch, was seine Frau darauf zu ihm gesagt hatte. Ich musste sooo lachen…!

Anyway, bald gebe ich also den Hausverkauf in professionelle Hände. Anfragen & Besichtigungen hab‘ ich ohnehin bereits gehabt. Mal sehen, wie das alles herauskommt… Mein Ziel ist es, meine Hypothek zu reduzieren. Und das „neue“ Haus zu renovieren & umzugestalten, worauf ich mich freue.

Natürlich mach‘ ich nicht alles gleich wie beim jetzigen Haus, sondern hab‘ aus „Fehlern“ gelernt. Beispielsweise werde ich nicht mehr einfach den „erstbesten“ Handwerkern zusagen, sondern auf Renovero ausschreiben & sowohl Preise wie auch Bewertungen vergleichen. Und ich werde keine unversiegelten Bodenplatten mehr auswählen.

Sie sehen zwar, wie mir auch in den vergangenen Tagen wieder etliche Leute gesagt haben, schön aus. Aber sie lassen sich nicht gut reinigen bzw. sind anfällig für (nicht leicht zu entfernende) Flecken. Das möchte ich nicht mehr.

Im Gegensatz zum jetzigen Haus bietet das „neue“ Haus die Möglichkeit, das UG so umzubauen, dass ich später, wenn die Kids ausgezogen sind, ein oder zwei Zimmer vermieten könnte. Denn es hat bereits ein Bad unten & verfügt ausserdem über einen separaten Eingang. So was hatte ich gesucht.

Ausserdem ist es altersgerechter. Man kann mit dem Auto direkt vors Haus fahren, was beim jetzigen Haus nicht der Fall ist. Und die Bushaltestelle ist nicht wie jetzt acht, sondern nicht mal drei Minuten entfernt.

Mein Arbeitsweg wird etwas länger, doch das macht mir nicht viel aus. Es handelt sich um ein paar Minuten. Und wer sagt denn, dass ich bis zur Pensionierung am gleichen Arbeitsplatz bleibe…?!

Es gefällt mir zwar gut, aber ich gehöre zu den Menschen, die immer mal wieder eine neue Herausforderung brauchen. Die nie & nimmer ein- & festgefahren sein wollen würden (vier Verben nacheinander, love it 😀), in Bewegung sind & Missionen haben. Die Betriebs- bzw. Schulblindheit nicht nur langweilig, sondern auch gefährlich finden… – insbesondere in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung.

Denn: In der Komfortzone findet keine Entwicklung statt. Nie.

Dafür wird Naila einen deutlich kürzeren Weg zu ihrem Lehrbetrieb haben. Sie wird nämlich in Hegi als FaGe starten. Also noch ein Vorteil.

Zudem bin ich froh, dass punkto Heizung eine viel einfachere, finanziell viel günstigere & dadurch bessere Lösung angedacht bzw. in einer Arbeitsgruppe bereits am Laufen ist, als es fürs jetzige Haus der Fall ist. Der Recyclinghof, mit dem die Heizlösung zu tun hat, befindet sich nämlich in unmittelbarer Nähe. So müssen wir dann auch zum Recyclen jeweils gar nicht mehr lang fahren, was, da wir so gut wie alles, was man trennen kann, trennen, ebenfalls ganz praktisch ist.

Da ich wegen dem „Entzugssyndrom“ des Medikaments, das ich nach der OP zum Schlafen nahm, noch krankgeschrieben bin & diese „Scheibe“ teilweise schon mühsam ist, hab‘ ich diese Tage auch etwas für mich getan. Das tat ich im letzten Jahr zu wenig. Das tue ich öfters zu wenig.

Zum Glück weisen andere mich gelegentlich daraufhin. Dafür bin ich jedes Mal dankbar. Denn ich bin eine Person, die extrem viel geben kann, meist auch extrem viel gibt, darin aber bisweilen, vor allem wenn nicht (auch nur annähernd) so viel an emotionalem Commitment zurückkommt und/oder mein grosses, intensives & reines emotionales Engagement nicht mal wertgeschätzt wird, (etwas) untergeht & sich selbst (etwas) verliert.

So gönne ich mir zur Zeit ein paar Besuche in einem Kosmetikstudio. Das macht Spass. Vielleicht sieht man ja auf den Fotos des Fotoshootings vom nächsten Dienstagabend ein bisschen was davon.

Als ich 23 oder 24 war, wurde ich vom Inhaber einer Modeagentur angesprochen, ob ich für sie modeln wolle. Da ich mich damals voll & ganz auf mein Anglistik- & Germanistikstudium konzentrierte, lehnte ich ab. Und ja, es war ein seriöses Angebot.

Nur so – für die Frauen, die sofort neidisch reagieren, wenn sie so was hören. Ist mir tatsächlich passiert, darum schreib‘ ich es hier. Obschon es ja kaum was über mich, sondern vieles über die neidische Frau aussagt… So oder so: Es war eine vollkommen seriöse Agentur.

Manchmal – ich gebe es zu… – bereue ich schon ein bisschen, dass ich damals ablehnte. Auch wenn ich weiss, dass es brutal hart hätte werden können… Dass es hätte scheitern können… Das ist mir klar. Doch vielleicht wäre es ja einen Versuch wert gewesen…

Who knows?

Nun gut, ein paar Fotoshootings hab‘ ich im Verlauf der Jahre trotzdem gemacht. Und bin jetzt daran, das wieder ein wenig aufleben zu lassen. Über die Anfrage meines Kollegen, der ein begnadeter & begeisterter Fotograf ist, hab‘ ich mich natürlich gefreut.

Zur Zeit laufe ich zwar nicht so sexy herum. 🤪
Also Skechers ohne Bändel… 🙈
Aber bald kann ich wieder „normale“ Schuhe tragen, wogegen ich gar nichts habe…

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