TGV-Flash 2 – die Ex

Hmm, ich sollte wohl noch kurz die Titel dieses sowie des letzten (ebenfalls heute (kurz nach 13 Uhr) veröffentlichten) Beitrags erklären. Sie kommen nämlich daher, dass Naila & ich heute fast elf Stunden im TGV sitzen & mit hoher Geschwindigkeit von Zürich nach Barcelona brausen. Das gibt mir viel Zeit zum Lesen, Schreiben sowie für die (durchaus künstlerische) Bearbeitung der Bilder vom Dienstagabend.

Wie schon im vorletzten Beitrag („Endlich wieder mal vor der Linse“) erwähnt, mach‘ ich – im Gegensatz zu wohl den meisten Pics dieser Art – an der Figur / am Körper rein gar nix. Auch am Hintergrund nicht. Das einzige, was ich mache, ist, ein paar Fältchen rauszunehmen & die Haut etwas zu glätten.

Ich war am Dienstagabend, da ich zu wenig geschlafen hatte, recht müde, was sich natürlich nicht vorteilhaft auf die Haut auswirkt(e). Auch mein Kollege, der Fotograf, war aus ähnlichen Gründen nicht so fit, was ganz gut passte. Jedenfalls hatten wir trotzdem einen super Abend zusammen: sehr kreativ, produktiv, inspirierend, sprudelnd, unkompliziert & spontan.

Das ist für mich Kunst. Und schreiben. Und singen, über Songs nachdenken, sich mit Profis darüber austauschen, Songs aufnehmen sowie Videos dazu gestalten. Und noch einiges mehr, was ich nebst einem Fulltime-Job als Lehrerin & „as a mother of two“ so mache. Unabhängig…!

Auch meine Fingernägel sind Kunst. Denn sie sehen nie einfach irgendwie aus, sondern passen immer irgendwie zur Jahreszeit, einem Lebensgefühl oder einem Ereignis. Zur Zeit sind sie rot (rechte Hand) und grün (linke Hand) – die Farben der Flagge von Marokko. 🇲🇦

Die Kosmetikerin, die sie mir gestern in der Altstadt von Winterthur lackierte, war begeistert & betonte, dass nicht viele Kundinnen so gute Ideen hätten. Sie bot mir, währenddem ich die riesige Auswahl an Farben anschaute, einen Kaffee an. Den genoss ich dann, obschon ich üblicherweise am Nachmittag keinen Kaffee mehr trinke.

Die Kundin vor mir war mit ihrem „Freund“ gekommen, mit dem sie sich total verkrachte. Sie war, da er etwas von seiner Ex gesagt hatte, äusserst aufgebracht & warf ihm wiederholt Ausdrücke wie „Arschloch“ & „Verpiss dich!“ an den Kopf. Er versuchte, sich zu verteidigen, indem er sagte, sie sei die Mutter seines Sohns & sie habe halt auch ein Kosmetikstudio.

Die „Freundin“ beruhigte sich nicht wieder, im Gegenteil, und er tat mir ein bisschen leid. Obschon ich sie grundsätzlich verstehen konnte… Nur hätte sie nicht so übermässig & rabiat reagieren sollen.

Wenn Männer häufig über ihre Ex reden, ist das wenig einfühlsam & wenig rücksichtsvoll. Wenn sie gar von ihr schwärmen & die neue als minderwertig darstellen, offenbaren sie vor allem dies: dass sie erstens überhaupt nicht abgelöst von der Ex sind, was wiederum bedeutet, dass keine ehrliche & differenzierte Auseinandersetzung weder mit der Beziehung noch mit der Trennung stattgefunden hat, dass sie ganz vieles auf die neue projizieren & dass in der vergangenen Beziehung eben höchstwahrscheinlich vieles & Wichtiges gefehlt hat. Doch um das zu verstehen, braucht es vertieftes psychologisches Wissen.

Und das hat diese „Freundin“ nicht, vermute ich. Darum tat sie mir, als ich später nochmals darüber nachdachte, ebenfalls leid. Sie war „lost“ & er war es ebenfalls.

 

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