Business-Flash 2 – alleine.

Ich bin also nach vier Tagen in Marrakesch zurück im Hotel Kenzi Sidi Maarouf. Wie auch schon erwähnt, gefällt mir das internationale Flair im Hotel & könnte ich mich eigentlich auch als Geschäftsfrau ausgeben. Doch da ich auch hier bereits für eine Künstlerin oder, wenn schon, Lehrerin für Kunst, gehalten worden bin, lass‘ ich das mal bleiben.

Auch muss ich grad etwas aufpassen, dass ich nicht zu viel mache. Das heisst, sogar für meine Verhältnisse zu viel. Sehr viel ist das ja, mal ganz objektiv betrachtet, eh schon fast die ganze Zeit.

Was manchmal dazu führt, dass Leute von mir zu viel erwarten bzw. zu viel als völlig selbstverständlich nehmen. Dabei ist eben vieles, was ich mache & leiste, überhaupt nicht selbstverständlich. Nicht mal für eine gesunde Person!

Danke nochmals all‘ denen, die das erkennen & anerkennen. Und mich ab & zu daran erinnern, auch auf & für mich zu schauen. Das nämlich bin ich immer noch am Lernen, der Prozess ist spannend.

Habe ich ausserhalb eines Krankheitsschubs, also in der Remission (die erfreulicherweise schon länger andauert als je zuvor…), körperliche Symptome, ist das ein Zeichen, etwas kürzer treten zu müssen. Und das ist jetzt eben der Fall. Zum Glück betrifft es „nur“ die Haut & die Ellbogengelenke, aber keine inneren Organe.

Das werde ich schnell wieder in den Griff bekommen, wie ich aus Erfahrung weiss. Es ist jetzt, da ich richtig reagiert habe, schon besser als die vergangenen Tage in Marrakesch. Und heute ist ja auch kein Business, dafür Entspannung angesagt gewesen: Gesichtsbehandlung im Kosmetikstudio, Chillen in der Roof Top Bar & Couscousessen mit der Familie.

Reden darüber muss ich nicht gross. Hab‘ ich ja nie getan, nie nötig gehabt, nie gebraucht. Was mir natürlich nicht nur Vor-, sondern auch Nachteile eingebracht hat. Klar.

Das ist nicht mehr schlimm für mich, ich hadere nicht mehr damit. Ausser wenn andere sich mit einer Bagatelle oder auch mit einer durchaus ernsthaften Erkrankung in den Vordergrund drängen & es fertig bringen, fast einen ganzen laaangen Abend lang über ihre Erkrankung zu reden, währenddem ich dort sitze & schweige, weil ich gar nie auch nur gefragt werde, weil gar nie auch nur ein Anflug von Interesse vorhanden ist, weil es gar nie länger als eine halbe Minute um etwas anderes/jemand anderen gehen dürfte & könnte, dann wird es zuweilen immer noch innerlich schwierig für mich. Tut es mir weh. Fühle ich mich alleine.

Vor allem dann, wenn ich physisch gesehen nicht mal alleine bin, sondern durchaus jemand für mich einstehen könnte & müsste. Das ist (viel) schlimmer als physisches Alleinsein. Das tut (viel) mehr weh.

Krebs kennen halt fast alle, da sind halt fast alle sofort schockiert. Mitgefühl ist einem sicher. Auch dann, wenn es eine Krebsart ist, die rechtzeitig behandelt (sehr) grosse Heilungschancen aufweist.

Was soll man da erzählen über eine Krankheit, die die meisten nicht kennen…?! Die überaus komplex ist…?! Die zwar behandel-, aber nicht heilbar ist…?!

Hmm…, ja…

Das ist jetzt eher ein Anti-Business-Flash geworden.
Auch gut so.
Vielleicht ein bisschen Stoff zum Nachdenken auch…

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