Mit mir

Das ist eine besonders intensive Woche gewesen: Nach neun Wochen (zwei Wochen Weihnachtsferien, fünf Wochen Krankschreibung (drei wegen der OP, zwei wegen der Überempfindlichkeit auf ein Medikament) und zwei Wochen Winterferien (die wir zum Glück an der Wärme verbringen konnten…)) bin ich diese Woche wieder voll im Einsatz gewesen. Das war am Dienstag nicht ganz einfach, da es einiges aufzuräumen & ein paar Dinge zu klären gab. Aber von Mittwoch an ist es super gelaufen & ich bin schon wieder voll im Flow.

Am meisten gefreut haben mich viele sehr nette, überlegte, anerkennende & wertschätzende sowie spontane & lustige Aussagen. Sie behalte ich in meinem Herzen, denn wie vor kurzem im Blog wieder mal hervorgehoben, muss ich als Lehrerin aufpassen, was ich sage oder schreibe. Das ist ja auch der Grund, warum ich (sehr) wenig aus der Schule berichte.

Eigentlich ja auch schade… Es gäbe nämlich jede Woche sooo vieles zu berichten. Und diese Woche eben noch mehr als sowieso schon. Danke euch so sehr! ☺️

Die violette Hose vom Bahnhof Tanger Ville (siehe letzter Beitrag „Meine persönliche Genugtuung“) zusammen mit den weiteren violetten Kleidungsstücken ist super angekommen. Hab‘ jedenfalls viele Komplimente erhalten. Aber nicht nur dazu, sondern noch zu viel anderem, was wiederum viel Positives über die Menschen, die sie äussern können, aussagt. (Schweizer & Schweizerinnen tun sich ja bekanntlich (eher) schwer damit… – hmm, ja, ein anderes Thema…)

A propos Schweizer & Schweizerinnen: Aufräumen in meinem Klassenzimmer musste ich unter anderem mindestens vier Jute-Säckli mit selbstgebastelten Raclette-Öfeli drin sowie acht Sets Jasskarten. Und warum?!? Weil die Schüler & Schülerinnen sie nach der „Sonderwoche Schweiz“, die vor den Ferien stattfand, liegen liessen. Und, als ich nachfragte, null Interesse zeigten, das Zeugs mit nach Hause zu nehmen. Nun gut, wen wunderts?!?

Monika & ich hatten von Anfang an gesagt, dass wir die Schweiz vielleicht besser von einer offenen, lebendigen, vielfältigen & coolen Seite (die es durchaus gibt…!) her zeigen & die Workshops dementsprechend planen & gestalten sollten. So ein bisschen gelang uns das dann auch, aber eben leider nur ein bisschen. Mit dem Resultat, dass halt eben liegen blieb, was nicht interessierte.

Raclette in Ehren – es ist sehr fein & ich esse es sehr gerne. Aber damit hat sichs, mehr eröffnet es einfach nicht. Dafür täten das ganz viele andere Themen…!

Jassen ist schon gar nicht mein Ding. Irgendwie brauch‘ ich anderes Futter… – eine Max-Frisch-Lesung zum Beispiel. Um nur eines von ungezählten Beispielen zu nennen!

Max Frisch.

Damals, als die Schweiz noch wahre Intellektuelle hatte.
Die halt eben so herausragend & unabhängig waren, dass sie nicht vor dem Staat kuschen mussten.
(Das schaffte während der „Corona“-Zeit in diesem Land nur Marco Rima, oder?)
Damals, als die Kritischen noch Intellektuelle waren – und nicht irgendwelche dümmlich-besserwisserisch-überheblich-selbstverliebt daherschwätzende Querdenker.
(Die mit Denken überfordert sind & darum ja querdenken.)

Übrigens: Querdenken & Narzissmus korrelieren.

Wie auch Fremdgehen & Narzissmus korrelieren.

Irgendwie wenig verwunderlich & trotzdem spannend.

Hmm…

So, fertig Exkurs, der zum Nachdenken anregen könnte oder sollte. Wir, das heisst Monika & ich, konnten immerhin erwirken, dass die Sonderwoche nicht, wie ursprünglich geplant, „Schweizer Woche“ genannt wurde. Sorry, aber wer hört nicht, wie nationalistisch das klingt…?!

Auch wenn ich hier schon wieder voll im Einsatz & voll im Flow bin, ist ein Teil meiner Seele in Marokko geblieben. Ich hoffe, dass der Wassermangel, wegen dem auch ich versucht hatte, weniger Wasser zu verbrauchen, behoben ist. Dass sie deswegen ihre Autos nur an bestimmten Tagen waschen durften, find‘ ich eher weniger einschneidend. Aber dass die Hamam geschlossen waren, tat mir leid für die Bevölkerung. Diese sind ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens & ihrer Kultur.

Im Red Hotel in Marrakesch, das mit dem Opera Plaza zusammengebaut ist, durfte Naila, da sie vom Kofferschleppen etwas gerädert war, am Sonntag eine „Relaxing Massage“ machen lassen. Und ich liess an den beiden folgenden Abenden je eine halbe Stunde Fussreflexzonenmassage machen. Das tat gut. Die Narbe, die recht lang ist, spüre ich schon noch, aber weh tat sie dabei nicht & tut sie allgemein nur noch selten.

Als mir im Coop Wülflingen eine Frau auf den Fuss stand & als ich gestern Morgen zu Hause in ein Kabel lief, das dann zog & spannte, tat es schon weh. Aber wenn keine solchen Missgeschicke passieren, tut weder der operierte Knochen noch die Narbe weh. Auch spüre ich jetzt, dass die Schrauben draussen sind, dass dieses komische & auf unebenem Boden schmerzhafte Gefühl weg ist & die Operation das gewünschte Resultat gebracht hat.

Und ich kann es kaum erwarten, bald wieder tanzen zu können. Langsam, aber sicher vermisse ich es. Doch es sollte sehr bald wieder möglich sein. Morgen ist die OP ja genau zwei Monate her.

In Marrakesch schauten wir jedes Mal, wenn wir zu Jamaâ-el-Fna gingen, auch die Koutoubia, die bekannte Moschee, an. Zum Glück hat sie das Erdbeben einigermassen überstanden. Und ich zeigte Naila (grad gegenüber von der Koutoubia) das Hotel Islane, wo ihr Vater & ich vor bald 20 Jahren bei unserem ersten gemeinsamen Besuch in Marrakesch übernachteten.

Am Donnerstagabend vor unserer Abreise gab es eine Art Abschiedscouscous. Zubereitet hatte es – wie auch schon das Willkommenscouscous – Mina. Sie ist Salmas Mutter, Jads Grossmutter & eine der vier Schwestern von meinem Exmann.

Ihr sowie ihrer Schwester Saloua brachte ich ein Blüten-Potpourri aus der Medina von Marrakesch mit, worüber beide sich freuten. Auch Monika hat so ein hübsches Säckchen bekommen. Sie reist ja im Sommer nach Marrakesch & in die Wüste. ☀️

Gestern, nach einer Fussreflexzonenmassage in Bülach & einem Termin in einem Kosmetikstudio in Zürich, schrieb ich mich bei der Caritas für das Projekt „Mit mir“ ein. Ich möchte für ein Kind oder einen Jugendlichen eine Patenschaft übernehmen. Aber nicht mit Geld, sondern mit Zeit.

Gemeint ist, dass man ein- bis zweimal pro Monat etwas mit einem sozial benachteiligten Kind oder Jugendlichen unternimmt bzw. Zeit mit ihm verbringt. Also vor allem immateriell etwas gibt. Oder vieles gibt…

Ich möchte es mindestens zweimal pro Monat machen.

Hab‘ zwar eh schon mega vieles am Laufen, hab‘ aber auch all‘ die Ressourcen dazu…

Anstatt „nur“ unter den in gewissen Kreisen häufigen Überfixiertheiten aufs eigene Kind zu leiden, gebe ich wieder mal Gegensteuer.

Hab‘ ja all‘ die psychisch-mentalen Ressourcen dazu.

🙏

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