Best agers

Am vorletzten Freitag in der Pause unterhielt ich mich mit zwei Arbeitskollegen. Das heisst, sie waren sich am Unterhalten & bezogen mich dann mit ein, was ich nett fand. Sie fragten mich nach meiner Meinung zu ein paar Sängerinnen sowie zu Heidi Klum.

Leider „musste“ ich ihre Meinung vollumfänglich bestätigen: Was an der Frau schön sein soll, wissen wir alle drei nicht, und was sie im Kopf hat, ist uns ebenso ein Rätsel. Von ihrer Tochter, der die Modelmasse nun mal ganz klar fehlen, haben wir noch nicht mal gesprochen… Auch wenn ich kein Fan von Thomas Gottschalk bin, hat er es ja auf den Punkt gebracht… 😉

Na ja, was solls, innerlich gefestigt & glücklich sind solche Pushy Mums & gepushten Sprösslinge zumeist ja nicht. Vielleicht hatte Seal darum keinen Bock mehr auf sie. Und vielleicht wird der Tom von Tokio Hotel, wenn er etwas reifer ist, es ja auch noch merken…

Falls er noch reifer wird, versteht sich. Es gibt ja auch Männer, die nie reifer werden. Dies, weil sie privat wie beruflich in den ewig gleichen Komfortzonen verharren & diesbezüglich, obschon es dringend & unbedingt notwendig wäre, nix überdenken & hinterfragen, geschweige denn verändern.

Solche Männer brauchen emotional & sozial schwache, unerfahrene & unkritische Frauen, damit es – vordergründig (!) – so aussieht, als ob es funktionieren würde.
Solche Männer können nur mit auf den emotionalen & sozialen Ebenen minderbemittelten Frauen, da sonst ihr ganzes Kartenhaus zusammenstürzen würde & sie mit ihren eigenen Abgründen, Niederlagen, Kränkungen & Projektionen konfrontiert werden würden.
Projektionen, die andere Frauen ausgelöst & genährt haben.
Projektionen, die die Frau, die rein gar nix damit zu tun hat, an einem ganz anderen Punkt in ihrem Leben steht & die einzige in diesem Konglomerat ist, die, wenn sie liebt, wahrhaftig liebt & enorm viel von sich gibt, dann abbekommt.

Fertig Exkurs, zurück zum Modeln: In der Zwischenzeit hat noch eine zweite Agentur mir geschrieben. Ebenfalls seriös. Mit den Kriterien dafür kenne ich mich etwas aus & kann das daher schnell feststellen. Würde mich auch nie auf eine unseriöse einlassen…

Jedenfalls bin ich echt „geflasht“. Auch finde ich erfreulich, dass der Jugendwahn nicht mehr ganz so krass ist bzw. dass es dazu eine starke Gegenbewegung gibt, die eben die „Best agers“ ins Zentrum rückt. Oft haben sie von der Ausstrahlung & dem Charisma her ja (viel) mehr zu bieten als die (ganz) jungen Models.

Violett wird nicht nur die Aussenfassade unseres „neuen“ Hauses, violett ist nicht nur die Hose, die ich am Bahnhof von Tanger Ville kaufte, violett-glitzernd ist auch meine neue Handyhülle, hellviolett ist auch eines meiner neuen Paare Slip-ins. Denn ich kann nach der OP noch nicht alle Schuhe wieder anziehen. Immerhin brauch‘ ich nicht mehr Grösse 42, sondern wieder wie gewohnt 40 oder 40,5. 😅

Die schwarzen Slip-ins in Grösse 42, die ich auf den Shooting-Fotos trage & auf unserer Reise noch trug, hat jetzt Taieb. Ihm passen sie perfekt & er war grad froh darum. So werden sie also weiterverwertet, was mir ebenfalls recht ist.

Slip-ins sind super praktisch & super bequem. Und sehen dennoch ganz gut aus. Darum hab‘ ich grad drei Paare in verschiedenen Farben genommen.

À propos verschiedene Farben: Am Montag entdeckte ich, da ich in der Nähe der Zahnarztpraxis Neuwiesen, wo meine Kids Termine für Zahnreinigungen hatten, auf der Suche nach einem Kaffee war, das Café Kunterbunt in Winterthur-Veltheim. Sofort spürte ich, dass da auch Musik, Literatur & intellektueller Austausch Platz haben… – das Ambiente ist entspannt & inspirierend. Und die Joghurt-Beeren-Muffins, die sogar noch warm gemacht werden & wie selbstgebackene riechen, sind sooo fein, dass sie alle, die ich je gegessen habe, übertreffen.

Und à propos Tanger: Am 24. März, also heute in zwei Wochen, treffe ich mich mit einem Bekannten, der in Tanger geboren wurde. Und zwar in einem orientalischen Restaurant in Zürich zum „Ftour“, dem Fastenbrechen im Fastenmonat Ramadan, der morgen beginnt. Marokko verbindet uns, wir tauschen immer wieder „Insider“-Wissen aus. 😀

Heute Abend haben Naila & ich als Einstimmung auf den Ramadan ein Couscous zubereitet. Dazu haben sie, ihre Freundin Elroy & ich im Coop Wülflingen unter anderem verschiedene Gemüse sowie Kichererbsen gekauft. Es ist zwar nicht wie traditionell ein „Couscous aux sept légumes“ geworden, aber immerhin „aux cinq légumes“.

Im Verlauf des Ramadan werde ich ein paarmal ein marokkanisches Gericht zubereiten. Natürlich auch Harira, die traditionelle Suppe zum Fastenbrechen. Die werden mein Bekannter & ich im „Maison Blunt“ dann auch essen, vermute ich.

Gleichzeitig werde ich auch Ostern würdigen & freu‘ mich auf das Osterfest. Offenheit wird nicht durch Gelabbere gelebt, sondern durch Taten. Diese zählen, und nicht Worte um der Selbstdarstellung willen, die bisweilen einer (total) verzerrten Selbstwahrnehmung entstammen.

Im Verlauf dieser Woche sind in meinem Klassenzimmer tatsächlich noch zwei weitere liegen gelassene Jute-Säckli mit Raclette-Öfeli drin aufgetaucht. Ausserdem sind es nicht, wie im letzten Beitrag erwähnt, acht, sondern sogar zehn Jasskarten-Sets. „Ich verkaufe das Zeugs auf Tutti“, sagte ich so halblaut vor mich hin. Die Schüler, die vorne sitzen, mussten lachen.

Die „Sonderwoche Schweiz“ war offenbar am Ziel vorbei, wie Monika & ich ja von Anfang an befürchtet hatten. Es hätte so viele interessantere & bewegendere Themen als Jassen & Raclette gegeben… Aber ja: Damit sind manche Leute halt überfordert. Wenn es sich um Lehrpersonen handelt, ist das grad doppelt schlimm: so eine Mischung aus „bedenklich“, „peinlich“ & „traurig“.

Und da ich ja – Gott, Natur & Erziehung sei Dank (!!!) – nicht zu den „ich-rede-mir-alles-schön-verdränge-ganz-vieles-betrüge-mich-selbst-damit-ein-Leben-lang-und-hab‘-„people-pleasing“-zu-einem-meiner-Lebensprinzipien-gemacht“-Personen gehöre, sage ich hier & jetzt auch vollkommen ehrlich: Ja, ich habe seit meiner Rückkehr an die Schule vieles, was sehr schön ist, erlebt, und viele sehr schöne Begegnungen gehabt. Und es hat auch ein paar Kollegen & Kolleginnen, die sich unmöglich verhalten. Lehrpersonen total unwürdig. Diese sollten ja insbesondere im sozialen Verhalten Vorbilder sein, sind jedoch nicht selten keine.

Evt. haben sie meinen Blog entdeckt & meinen daher, sie wüssten Bescheid. Tun sie aber nicht. Ganz & gar nicht.

Ihnen werd‘ ich hier im Blog bald mal ein paar Fragen stellen. Die Antworten darauf gehen mir dann aber am Arsch vorbei. So, wie mir alle sozial & emotional inkompetenten Leute am Arsch vorbeigehen.

Wie heisst es doch:

„Never underestimate a Lupus fighter.“

oder

„Never underestimate a Lupus survivor.“

Yep.

– – –

Morgen Nachmittag nehme ich „Sound of silence“ auf. 😊

 

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